Lokalsport Handballer stehen vor der "gefährlichsten Aufgabe"

Langenfeld · In der Regionalliga-Hinrunde verlor der Tabellenzweite SG Langenfeld gegen Neuss/Düsseldorf II mit 23::26.

Das ist einigermaßen verblüffend. Der Handball-Regionalligist SG Langenfeld (SGL) hat nicht die beste Abwehr, denn die 438 Gegentore aus 17 Spielen ordnen ihn mit einem Durchschnittswert von 25,76 pro Partie hinter dem Ersten TSV Bonn rrh. (24,22), dem Vierten DJK Adler Königshof (24,72) oder hinter dem Zwölften TV Rheinbach ein (24,77). Das Team von Trainer Jurek Tomasik hat auch nicht den besten Angriff, denn seine 28,70 Tore pro Begegnung ordnen Langenfeld hinter dem Dritten SG Ratingen (31,94) sowie dem Elften TV Aldekerk ein (28,76). In der Summe haben aber fast alle Kontrahenten nichts mehr mit dem Kampf um die Meisterschaft zu tun. Es bleiben voraussichtlich nur zwei Mannschaften übrig. Bonn hat bei 30:6 Punkten momentan die Nase vorne, weil es ein Spiel mehr ausgetragen hat als die auf Rang zwei folgenden Langenfelder - die bei 29:5 Zählern relativ besser liegen und aus eigener Kraft auf Platz eins klettern können.

Trainer Tomasik mag sich zurzeit noch nicht mit Dingen beschäftigen, die etwas weiter in der Zukunft liegen. Seiner festen Ansicht nach gehört die Aufgabe morgen Abend (19 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen die HSG Neuss/Düsseldorf II zudem in die Kategorie extrem gefährlich - wofür einiges spricht. Die zweite Mannschaft des Drittligisten Rhein Vikings erlitt zuletzt mit dem 28:29 gegen den ebenfalls gefährdeten Bergischen HC II (BHC) einen schmerzhaften Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg und liegt nun mit 9:23 Zählern immerhin vier Punkte hinter dem rettenden Ufer (BHC II/13:23). "Wir stehen spätestens jetzt mit dem Rücken zur Wand", sagt HSG-Trainer Jörg Bohrmann, der selbstverständlich den höchstens möglichen Einsatz von seinen Spielern verlangt. Zweimal bekamen in dieser Saison ausgerechnet die beiden Top-Teams zu spüren, wozu der Vorletzte an einem guten Tag in der Lage ist. Bonn setzte gegen die HSG Mitte Januar den Start ins neue Jahr in den Sand (23:24), während die seinerzeit ungeschlagene SGL im Oktober 2017 in Neuss den Kürzeren zog (23:26). Ebenfalls beachtlich: Beim Vierten DJK Adler Königshof sicherte sich Neuss/Düsseldorf II in diesem Jahr ein 23:23-Unentschieden.

"Das ist ja eine gute Mannschaft", sagt SGL-Coach Tomasik. Er warnt seine Spieler eindringlich davor, auch nur die geringste Portion Leichtsinn zu zeigen: "In dieser Liga brauchst du immer hundert Prozent, sonst kannst du schnell eine böse Überraschung erleben." Zuletzt machte es Langenfeld alleine vier Mal hintereinander reichlich spannend - beim 29:29 in Homberg, beim 35:34 in Opladen, beim 30:28 gegen Aldekerk und beim 22:21 in Siebengebirge. "Wir wollen doch nicht nur knappe Spiele spielen", sagt Jurek Tomasik, "da wirst du draußen als Trainer irgendwann verrückt." Dass es so kommt wie am 14. Oktober 2017 in der glanzvollen zweiten Hälfte beim 37:24 gegen den TV Jahn Köln-Wahn, erwartet auf der anderen Seite keiner. Erfolge mit mehr als zehn Toren Differenz sind immer ungewöhnlich.

(RP)
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