3. Bundesliga West Handballer kämpfen um ihr eigenes Finale

Langenfeld · Der als Absteiger feststehende Aufsteiger tritt noch beim TuS Volmetal und gegen Altjührden an.

 Stolpergefahr? Kreisläufer Jan Schirweit (links) und die Langenfelder Handballer haben im Saison-Endspurt keinen großen Druck mehr.

Stolpergefahr? Kreisläufer Jan Schirweit (links) und die Langenfelder Handballer haben im Saison-Endspurt keinen großen Druck mehr.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Auf der einen Seite geht es vielleicht um nichts mehr für den Handball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL). Schließlich steht seit einiger Zeit fest, dass die Mannschaft von Trainer Markus Becker direkt wieder absteigen und zurück in die Regionalliga muss. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Erstens hat die SGL wenigstens theoretisch die Chance, auf der Zielgeraden den unbeliebten letzten Tabellenplatz abzugeben. Und drittens bekommt es Langenfeld in seinen beiden vorerst letzten Drittliga-Spielen mit Gegnern zu tun, für die es noch um etwas geht. Am Samstagabend (19.45 Uhr) tritt die SGL beim Zwölften TuS Volmetal an und zum Abschluss am 4. Mai (19.30 Uhr) gegen den Drittletzten SG VTB/Altjührden. SGL-Coach Becker macht deutlich, wie er die Dinge sieht: „Für viele mag es egal sein, wie die Ergebnisse sind. Für mich persönlich ist es aber unheimlich wichtig, wie wir auftreten. Mein sportlicher Ehrgeiz fordert das bis zur letzte Sekunde.“

Volmetal verfügt wie das Team HandbALL Lippe II über 17:39 Zähler und liegt trotz des klar schlechteren Torverhältnisses über den bei Punktgleichheit entscheidenden direkten Vergleich besser. Das aber hilft im Kampf gegen den Abstieg nur bedingt, weil Altjührden ebenfalls zu berücksichtigen ist. Dessen Konto weist zurzeit nur 13:43 Zähler auf – was Volmetal trotzdem leicht beunruhigt. Sollte das Team aus Friesland seine beiden letzten Spiele gewinnen und der TuS zugleich zweimal verlieren, wäre plötzlich Altjührden auf Rang 13 vorgedrungen und über den direkten Vergleich mit Volmetal durch. Der nicht kleine Haken für die SGL: Die Spielweise des TuS liegt ihr offensichtlich nicht und das 25:32 im Hinrunden-Duell war besonders bitter. Nach dem 8:9 (21.) bekam Langenfeld in eigener Halle fast kein Bein mehr auf den Boden, weil die Gäste damals viele gute Antworten hatten und in der Regel sehr beherzt für den Klassenerhalt zupackten.

Auch ein vielleicht entscheidender Faktor: Volmetal stellt in Regisseur Jan König den Spieler, den viele für den besten Handballer in der 3. Liga West halten. Spitze ist er zumindest bei den Torschützen, denn seine 266 Treffer bedeuten einen Schnitt von 9,5 Toren pro Partie. Selbst nach Abzug der 101 verwandelten Siebenmeter (bei 129 Versuchen) bleiben 165 Feldtore und damit fast sechs pro Spiel – ebenfalls der Top-Wert.

Dass die SGL praktisch nur gewinnen kann, kommt Becker sehr gelegen: „Wir sind damit in einer glücklichen Situation. Wir haben ja nichts mehr zu verlieren. Für die anderen geht es um etwas.“ Direkt nach dem Spiel wird sich der Langenfelder Coach vermutlich dennoch nach dem Altjührdener Ergebnis erkundigen, zumal der Vorletzte auf den Longericher SC trifft – jenen Verein, bei dem Becker bis zu seinem Wechsel nach Langenfeld vor fast zwei Jahren sehr lange beschäftigt war. Gewinnt Longerich im Vareler Ortsteil Altjührden, hat die SGL auf jeden Fall ihr ganz eigenes Endspiel. Ein Finale darum, nicht Letzter zu werden, dürfte sich lohnen.

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