Lokalsport Handballer holen ersten Sieg in der 3. Liga

Langenfeld · Der herausragende Tim Menzlaff führte den Aufsteiger SG Langenfeld mit 13 Toren zum verdienten 30:26 über die Ahlener SG.

 Die pure Entschlossenheit: Tim Menzlaff (links/mit der Nummer 82 Andreas Nelte) ließ sich von nichts und niemandem aufhalten.

Die pure Entschlossenheit: Tim Menzlaff (links/mit der Nummer 82 Andreas Nelte) ließ sich von nichts und niemandem aufhalten.

Foto: Ralph Matzerath

Es ist Samstagabend, der 24. September 2016. Die Zeiger stehen bei 19.03 Uhr. Und die Handballer der SG Langenfeld (SGL) werden damit ab jetzt ein historisches Ereignis verbinden. Als die Schiedsrichter Marcel Brückner (Bottrop) und Thorsten Zimmermann (Tönisvorst) die Partie gegen die Ahlener SG beendet hatten, stand auf der Anzeigetafel ein 30:26 (13:11). Langenfeld sicherte sich am vierten Spieltag im Duell zweier Aufsteiger den ersten Sieg in seiner noch jungen Geschichte in der 3. Liga und stockte das Konto auf 3:5 Zähler auf. Es passte perfekt, dass es beim Premien-Erfolg einen echten Hauptdarsteller gab, der dem Geschehen auf beeindruckende Art und Weise seinen Stempel aufdrückte. Rückraumspieler Tim Menzlaff war nicht nur in der Abwehr ein Aktivposten, sondern auch vorne - und wie. Am Ende standen 13 Treffer in der persönlichen Bilanz des 30-Jährigen.

Weil Menzlaff nicht zu den Großspurigen gehört, ordnete er seine Leistung direkt in den großen Zusammenhang ein. "Es lief wirklich super heute und das freut mich natürlich sehr. Aber noch mehr freue ich mich darüber, dass wir die zwei Punkte geholt haben", betonte der 2,01-Meter-Mann, den die gewiss nicht zimperlich arbeitenden Gäste zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekamen. Das Spiel war gerade mal sechseinhalb Minuten alt, da hatte Menzlaff bereits vier Mal getroffen - 1:1 (4.), 2:1 (4.), 3:1 (6.), 4:2 (7.). Von sehenswerten Würfen ins obere Eck bis hin zu echten Energieleistungen war praktisch alles dabei. Ebenfalls ungewöhnlich waren später das 8:7 (15.) und 10:7 (21.). Als Teil der Abwehr war Menzlaff jeweils am Ballgewinn beteiligt. Dann trieb er den schnellen Gegenstoß mit voran und verwandelte die Angriffe, die im Handballer-Deutsch gerne zweite Welle genannt werden.

Als der Langenfelder nach der Pause mit dem 19:15 (38.) seinen zehnten Treffer angebracht hatte, entschlossen sich die Gäste zu einer Sonderbewachung. Die Wirkung dieser Maßnahme fiel jedoch bescheiden aus, zumal nun gleichzeitig mehr Platz für die anderen entstand. Menzlaff sorgte fürs 22:16 (42.) und trat dann erneut in Erscheinung, als ihn die Mannschaft besonders gut gebrauchen konnte. Ahlen hatte mittlerweile begonnen, auch SGL-Regisseur André Eich etwas enger zu bewachen, und kam noch einmal ins Spiel zurück - 23:25 (50.). Zweimal drohte ein Zeitspiel und zweimal gab es einen Freiwurf als letzte Lösungsmöglichkeit. Wenig später war die Partie entschieden - mit dem 26:23 (51.) und dem 27:23 (53.) durch Menzlaff, der selbst ins Grübeln geriet: "Wann ich zuletzt so ein Spiel gemacht habe, weiß ich nicht. Es muss eine Weile her sein."

Die SGL bot in der vom Kampf bestimmten Partie die bekannte Leidenschaft und Bereitschaft, alles zu geben. Hinter der kompakten Deckung zeigte zudem Torhüter Tobias Geske mehrere starke Paraden. Obwohl er unter anderem drei Siebenmeter der kämpferisch nie nachlassenden Gäste abwehrte, fiel ihm sofort die eine oder andere Szene mit weniger Glück ein: "Über zwei oder drei Bälle habe ich mich geärgert." Die allgemein sachliche Analyse dürfte nicht zuletzt Trainer Dennis Werkmeister gefallen. "Die Jungs wissen natürlich, dass da noch Luft nach oben ist. Die Abwehr war richtig stark und Tim vorne überragend. Wir haben jetzt 3:5 Punkte - damit können wir gut leben, sehr gut sogar." Ganz nebenbei ist der 24. September 2016 ab jetzt ein historisches Datum für Handball-Langenfeld.

SG Langenfeld: Joest, Geske - Thöne (4), Heider (2), Wolter (2), Preissegger (1), Adams (4), Klimke, Zimmermann (2), Herff (1), Eich (1), Boelken, Menzlaff (13), Nelte.

(RP)
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