Handball Aufsteiger bringt Punkt von den Wölfen mit

Langenfeld · Der Drittliga-Rückkehrer ließ sich beim 29:29 in Menden nie abschütteln. Maurice Meurer ragte mit seinen elf Treffern heraus.

 Schräglage: Rückraumspieler Maurice Meurer (elf Treffer) war in Menden kaum auszuschalten.

Schräglage: Rückraumspieler Maurice Meurer (elf Treffer) war in Menden kaum auszuschalten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Also genehmigte sich Jurek Tomasik, der Trainer des Handball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL), an zwei Abenden hintereinander die volle Ration Sport. Zuerst war er direkt beteiligt, denn Aufsteiger Langenfeld eröffnete mit der Aufgabe bei der SG Menden Sauerland Wölfe bereits am Freitag die neue Saison. Dort gab es nach einer sehr intensiv geführten Partie ein 29:29 (15:15)-Unentschieden. „Das liegt im Bereich dessen, was wir erwartet haben“, sagte Tomasik, der den Punkt wohl gerne genommen hätte – wenn ihm vorher jemand diesen einen Zähler garantiert hätte. Nachher fand der Coach eher, dass vielleicht ein Sieg drin gewesen sei: „Wir haben viel zu viele glasklare Chancen nicht verwertet.“ Ein paar Gedanken konnte der Langenfeld Trainer direkt am Samstag wälzen, weil er sich da auf den Weg nach Köln machte. Dort sah er das 26:24 des Longericher SC gegen die Ahlener SG – zwei Vereine, mit denen es die SGL bald zu tun bekommt. Am nächsten Freitag (31. August, 20 Uhr) geht es nach Ahlen, am 22. September (19.30 Uhr) kommt Longerich.

In Menden gab es eine hart umkämpfte Auseinandersetzung – in der die SGL immer einen Rückstand aufholen musste und kein einziges Mal die Führung schaffte. Am kritischsten war die Lage beim 12:15 (25.). Tomasiks Team bewies jedoch immer wieder eine starke Moral und war durch Treffer von André Eich (26./13:15 per Siebenmeter), Henrik Heider (27./14:15) und Nils Raschke (28./15:15) wieder im Geschäft. Bemerkenswert: Menden bekam die Rückraumspieler Heider (rechts) und Maurice Meurer (links) nicht in den Griff. Beide zusammen steuerten vor dem Wechsel elf der 15 Gäste-Treffer bei – Meurer sechs, Heider fünf.

Kurz nach der Pause passierte jene Szene, die für die SGL alles zusätzlich erschwerte: Weil Heider bei einem Zusammenprall eine Daumen-Verletzung erlitt, musste er runter und den Rest des Spiels von der Bank aus ansehen. Folge: Regisseur André Eich übernahm mal wieder die Position im rechten Rückraum. Kollege Meurer wählte auf der linken Seite eine etwas andere Strategie als in der ersten Halbzeit, denn bis zum 22:24 (48.) verzichtete er darauf, sein persönliches Konto aufzustocken. Offensichtlich hatte er sich das Beste aber nur fürs Finale aufgehoben. Mit den Toren zum 23:24 (49.), 24:25 (50.), 25:26 (52.), 26:27 (53.) und 28:28 (56.) war der 20-Jährige entscheidend daran beteiligt, dass Langenfeld ein Unentschieden holte. Meurers Top-Quote wollte der SGL-Coach dennoch nicht zu hoch hängen: „Die Mannschaft gewinnt und verliert zusammen.“ Das 29:29 (58.) erzielte letztlich Rechtsaußen Dominik Jung, ehe Menden auf der Zielgeraden noch mal alles versuchte und 32 Sekunden vor dem Abpfiff eine letzte Auszeit nahm – die nichts mehr am Stand der Dinge veränderte.

Unter dem Strich bot die SGL für den Drittliga-Einstieg eine sehr ordentliche Vorstellung, die sich allerdings erst in den nächsten Wochen seriös einordnen lässt. „Bei jedem einzelnen Spieler geht es noch einen Tick nach oben“, fand Tomasik, der an Einsatz und Leidenschaft seiner permanent neu in Rückstand geratenden Mannschaft allerdings überhaupt nichts auszusetzen hatte. Dass Langenfeld vermutlich trotzdem zulegen muss, machte die Dienstreise nach Longerich klar: Dort beharkten sich zwei bisweilen sehr knackig zupackende Kontrahenten pausenlos. Erst ab dem 24:24 (54.) neigte sich die Waage zugunsten der Hausherren, die nach dem 27:24 (57.) ruhiger werden durften. Tenor der Gäste: „Darauf lässt sich für Freitag wunderbar aufbauen, wenn Langenfeld nach Ahlen kommt.“ Das könnte wieder spannend werden, denn SGL-Trainer Tomasik saß auf der Tribüne nah am Geschehen – und dachte sich im Stillen seinen Teil. Vermutlich hatte er bereits auf der Heimfahrt erste taktische Ideen fertig. Nach dem Spiel ist eben vor dem Spiel.

SG Langenfeld: Riebau, Thommessen – Majeres, Heider (5), Jung (2), Wolter, Preissegger, Heyde (1), Schirweit, Korbmacher (2), Eich (1/1), Boelken (6/2), Raschke (1), Meurer (11).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort