Lokalsport Handballer beißen sich in der Spitze fest

Langenfeld · Der Regionalligist SG Langenfeld steht nach dem 28:21 in Essen auf Platz zwei - und nach Minuspunkten sogar besser als der Erste Bonn.

 Mittendrin: André Boelken (beim Wurf/Zweiter von rechts Mats Heyde) war mit elf Treffern der erfolgreichste Langenfelder Werfer.

Mittendrin: André Boelken (beim Wurf/Zweiter von rechts Mats Heyde) war mit elf Treffern der erfolgreichste Langenfelder Werfer.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Sie gewinnen einfach weiter und scheinen langsam Gefallen daran zu finden, sich in der Spitze der Handball-Regionalliga zu etablieren. Die Überraschung ist allerdings weniger, dass der Drittliga-Absteiger SG Langenfeld (SGL) am Sonntagabend bei TuSEM Essen II einen Sieg holte - obwohl vermutlich niemand ernsthaft mit einem letztlich ungefährdeten 28:21 (12:9) gerechnet hätte. Viel erstaunlicher: Das Team von Trainer Jurek Tomasik baute sein Konto in den vergangenen Wochen trotz größerer personeller Probleme aus. Nach dem Erfolg in Essen hat Langenfeld 18:2 Zähler gesammelt. Das reicht aktuell zum zweiten Tabellenplatz hinter dem TSV Bonn rrh. (19:3), der bereits einmal mehr im Einsatz war. Der Dritte SG Ratingen (14:6) liegt ein etwas größeres Stück zurück, und die Konkurrenz ab Rang vier (TuS 82 Opladen/12:10) hat zumindest momentan mit der Vergabe der Spitzenpositionen nichts zu tun.

Langenfeld begann konzentriert, fand allerdings zunächst keine richtige Linie. Dass dennoch kein größerer Schaden entstand, war unter anderem das Verdienst von Torhüter Alexander Riebau. Der Keeper lieferte zum wiederholten Mal eine überzeugende Leistung ab und parierte einige sehr schwierige Bälle. "Er hat uns im Spiel gehalten", bestätigte Co-Trainer Tobias Plümel. Chefcoach Tomasik formulierte es ganz knapp: "Stark." Der gute Auftritt des Torhüters wirkte sich auch auf die Abwehr aus, die unter dem Strich die Basis zum Erfolg legte. Es war dann die typische Wechsel-Wirkung: Spielt der Mann zwischen den Pfosten gut, hilft das der vor ihm arbeitenden Deckung - und umgekehrt.

Mehr Struktur in die offensiven Aktionen brachte André Eich, der die beiden vergangenen Spiele aus beruflichen Gründen verpasst hatte und erst am Freitag aus London zurückgekehrt war. "Ich wollte ihn nicht von Anfang an bringen", erläuterte Langenfelds Coach, der den Spielmacher dann nach 15 Minuten einsetzte. Aus dem 5:7 (19.) machten die sicherer werdenden Gäste das 7:7 (22.) und aus dem 8:9 (25.) durch vier Treffer in Folge bis zur Pause die 12:9-Führung. Beim 14:9 (33.) führte Langenfeld zum ersten Mal mit fünf Toren Unterschied und beim 19:13 (40.) war die Partie fast gelaufen. Essen kam auf der Zielgeraden nicht mehr entscheidend heran. Trainer Tomasik fand das sehr ordentlich: "Das war eine reife Leistung ohne Einbrüche."

Weil die SGL zum sechsten Mal hintereinander gewann, könnte die angespannte Personallage in Vergessenheit geraten. Riebaus Form im Tor war umso wichtiger, weil der Keeper-Kollege Fabian Bremer (angeschlagen) nicht zur Verfügung stand. Linksaußen Philipp Wolter plagen heftige Schulterbeschwerden, während die Rückraumspieler Henrik Heider und Steffen Hambrock nach Knieverletzungen erst auf dem Weg zurück ins Team sind. Folge: Unter dem Strich wäre auf dem Spielberichtsbogen für zwei weitere Spieler ein Platz frei gewesen. Trotzdem gewinnt Langenfeld zurzeit einfach weiter. Das Heimspiel am Freitagabend (20 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den Dritten Ratingen wird zeigen, ob der Trend anhält. Möglich ist offenbar alles.

(RP)
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