Fußball Handball-Langenfeld soll schneller werden

Langenfeld · Trainingslager des Oberligisten in Essen war ein Erfolg. Coach Leszek Hoft fordert für die neue Saison mehr Dynamik im Angriff.

 Zügig unterwegs: Mannschaftsführer Matthias Herff (mit Ball) passt perfekt ins Anforderungsprofil seines Trainers Leszek Hoft.

Zügig unterwegs: Mannschaftsführer Matthias Herff (mit Ball) passt perfekt ins Anforderungsprofil seines Trainers Leszek Hoft.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Für Entspannung war am Ende eines anstrengenden Tages auch noch gesorgt. Und die Oberliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) nahmen die Einladung zum neuen Film unter anderem mit den Herren Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger auch sehr gerne an. Trainer Leszek Hoft hatte anschließend zum Action-Streifen "The Expendables 3" eine eigene Meinung: "Null Inhalt, aber sehr lustig. Die retten mit drei Mann die ganze Welt." Über einen Mangel an Inhalt dürfte sich ansonsten jedoch keiner beklagt haben - weil das dreitägige Trainingslager im Leistungszentrum Essen gespickt war mit sehr konkreten Arbeitsaufträgen. "Ich wollte vor allen Dingen, dass die Spieler meine Handball-Philosophie verstehen", sagte Hoft. Seiner Auffassung nach hat der Aufenthalt einen klaren Schritt nach vorne gebracht.

In erster Linie ging es um eine Verbesserung der Angriffsleistung. Den zweiten Platz der vergangenen Saison hatte die SGL tatsächlich ihrer Abwehr zu verdanken, die mit 646 Gegentreffern aus 26 Partien sogar besser abschnitt als der Meister SG Ratingen (659). Vorne war unter anderem aufgrund vieler Probleme mit Verletzungen auf entscheidenden Positionen oft genug die Kunst der Improvisation gefragt. Und was sich dann entwickelte, ging dem Geschwindigkeits-Fanatiker Hoft oft zu langsam: "Wir müssen schneller und dynamischer werden." Vorwiegend auf den erfolgereichen Abschluss von Tempogegenstößen nach Ball-Eroberungen in der Deckung mag er auf keinen Fall verlassen. "Ich denke, dass die Mannschaft das sehr gut verstanden hat", findet der SGL-Trainer, "wir haben da einiges erarbeiten können. Damit bin ich zufrieden."

Nach fünf intensiven Einheiten (eine am Freitag, drei am Samstag, eine am Sonntag) und ausführlichen Gesprächen stand zum Abschluss ein Test gegen den Oberliga-Konkurrenten TuSEM Essen II auf dem Programm - der praktisch mit seiner A-Jugend (Bundesliga) antrat und die geschlauchten Gäste vor einige Probleme stellte. Die SGL zog trotzdem auf 7:2 (14.) weg, ehe sich nach 20 Minuten die Müdigkeit bemerkbar machte. Essen drehte den Spieß bis zur Pause um und legte das 15:14 vor, ehe Langenfeld nach dem 20:20 (43.) wieder besser ins Spiel fand. Hoft: "Ab da haben wir die Kontrolle übernommen."

Für ein Plus an Tempo in der Abteilung Angriff sind im Rückraum nicht zuletzt die vom Drittliga-Absteiger ART Düsseldorf gekommenen Zwillinge Lars und Tim Lipperson zuständig. Darüber hinaus sollen die Außenspieler stärker in die Aktionen eingebunden werden, um den Gegner so gut wie möglich zu beschäftigen. Das Motto: Statisches Spiel war gestern. Ziel ist es, die Marke der 775 erzielten Tore aus der alten Serie nach oben zu schrauben. Das Ergebnis lag zwar mit einem Durchschnitt von 29,81 Toren pro Spiel ebenfalls schon an der 30-Treffer-Marke, dürfte aber tatsächlich noch steigerungsfähig sein.

Leszek Hoft ist grundsätzlich zuversichtlich: "Im Moment sind wir bei 70 Prozent und wir haben auch noch viel Arbeit vor uns. Wenn wir das alles aber richtig zusammenbekommen, werden die Mannschaft und vor allem die Zuschauer viel Spaß haben." Die personelle Lage sieht dabei vielversprechend aus, weil in Essen fast alle Mann an Bord waren. Lediglich Zugang Frederic König (vom Bergischen HC II) konnte nur sehr eingeschränkt mitmachen (Freitag). Mit der Handball-Philosophie seines Trainers wird er sich trotzdem vertraut machen.

(RP)
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