Lokalsport Handball: "Gallier" beherrschen Panther

Langenfeld · Der Drittliga-Aufsteiger SG Langenfeld gewann seinen Test gegen den alten Rivalen aus der Oberliga mit 27:22.

 Der feste Blick: Dustin Thöne (mit Ball) wirkte meistens sehr entschlossen - wie alle Langenfelder.

Der feste Blick: Dustin Thöne (mit Ball) wirkte meistens sehr entschlossen - wie alle Langenfelder.

Foto: Ralph Matzerath

Noch in der vergangenen Saison bewegten sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe und die Atmosphäre wirkte bisweilen sehr unfreundlich. Dass die Handballer der SG Langenfeld (SGL) später die Meisterschaft und den Sprung in die 3. Liga feiern konnten, hatte unter anderem mit jenem 5. März zu tun. Damals gab es gegen die Bergischen Panther nach einem unglaublich intensiven Kampf einen 20:18-Erfolg fürs Team von Trainer Dennis Werkmeister und der Sieg wurde zum Schlüssel für die folgenden Ereignisse: Meisterschaft, Aufstieg, Deutscher Amateurpokal. Fünf Monate später traf Langenfeld in einem Test auf den damals härtesten Titelkonkurrenten - und alles war ganz anders. Geschenke machten sich beide Seiten über die 60 Minuten wieder, doch es gab viele freundschaftliche Gesten. Wichtigster sportlicher Aspekt: Langenfeld beherrschte die Partie und gewann mit 27:22 (14:11). "Ich bin total zufrieden", sagte Werkmeister.

Der Test bildete den Abschluss eines Ein-Tages-Trainingslagers mit einem dichten Programm, zu dem praktische Teile, Theorie und Regelkunde gehörten. Trotz des hohen Pensums wirkte der Drittligist bis auf die Anfangsphase beider Halbzeiten erstaunlich aufgeräumt. Beim 0:2 (3.), 1:3 (8.) und 2:4 (10.) schien Langenfeld das Duell zu entgleiten, doch eine Steigerung brachte innerhalb von sechs Minuten die Wende - 7:5 (18.). Die starke Deckung machte den Gästen das Leben schwer und vorne gab es Gelegenheiten in Hülle und Fülle. Langenfeld verwertete seine Chancen aber nur ungenügend, ließ selbst freie Würfe oft aus und auch zwei Siebenmeter ungenutzt liegen. Obwohl die Konsequenz fehlte, behielt Werkmeisters Team die Kontrolle - 9:9 (20.), 11:9 (24.), 14:11 (30.).

Der Einbruch, der zum Abschluss des Tages immerhin möglich gewesen wäre, blieb aus. Die SGL startete wieder holprig - 15:15 (35.), 16:16 (37.), 17:17 (39.). Fünf Treffer hintereinander zum 22:17 (47.) machten jedoch den Weg frei und der Drittligist trug bemerkenswert energische Szenen vor. Rückraumspieler Tim Menzlaff etwa eroberte den Ball zum Tempogegenstoß. Weil keiner der Teamkollegen in der Nähe war und die Situation besser hätte nutzen können, machte er sich der Einfachheit halber selbst auf dem Weg und erzielte das 21:17 (44.). Nach dem 27:20 (55.) durch André Boelken kletterte das Polster auf sieben Treffer an, ehe die Gäste etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten.

Das Resultat nahm Langenfeld gerne zur Kenntnis, doch niemand wollte die Partie zu hoch bewerten. Kapitän Matthias Herff fasste die Sicht stellvertretend zusammen: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Die Abwehr nahm ihren Keepern Tobias Joest (einziger Zugang) und Tobias Geske oft eine Menge Arbeit ab. Und vorne zeugte die SGL viele alte Qualitäten - weil fast jeder Spieler Tore beisteuern kann. Beleg: Die 14 Tore in der ersten Hälfte teilten sich neun Spieler. Insgesamt war erkennbar, dass Langenfeld erneut als Mannschaft funktioniert. Der Unterschied: Alles geht schneller, zielstrebiger, athletischer. Zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison in der ersten Runde des DHB-Pokals beim Zweitligisten TuSEM Essen (27. August) und drei Wochen vor dem Meisterschaftsstart beim Leichlinger TV (3. September) könnte es schlechter um Handball-Langenfeld stehen. Die Gallier scheinen bereit zu sein für den Kampf gegen die mächtige oder sogar übermächtige Konkurrenz.

SG Langenfeld: Joest, Geske - Thöne (3), Heider (2), Preissegger (3), Adams (2), Klimke, Herff (4/1), Eich (5/2), Boelken (2/1), Menzlaff (4), Hambrock (2), Nelte.

(RP)
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