3. Liga Handball: Die Mathematik sorgt für Hoffnung

Langenfeld · Schlusslicht SG Langenfeld startet bald in die Rückrunde. Der Verlust von Maurice Meurer und Henrik Heider nach dieser Saison schmerzt.

 Geht: Rückraumspieler Maurice Meurer nahm ein Angebot des Nachbarn Leichlinger TV an und bleibt damit in der 3. Liga.

Geht: Rückraumspieler Maurice Meurer nahm ein Angebot des Nachbarn Leichlinger TV an und bleibt damit in der 3. Liga.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Markus Becker will den Spagat versuchen. Das ist nicht ganz einfach, aber manchmal das Schicksal eines Handball-Trainers. In diesem Fall steht auf der einen Seite der Drittligist SG Langenfeld (SGL), der als Tabellenletzter mit den schlechtesten Aussichten aller in den Abstiegskampf verwickelten Teams in die Rückrunde geht. Auf der anderen Seite steht die Mannschaft, die im letzten Spiel vor der Pause über Weihnachten/Neujahr trotz gravierender personeller Probleme mit dem 35:23 über die Ahlener SG (Zehnter) ein Ausrufezeichen setzte. Nach den einfachen Gesetzen der Mathematik ist der Aufsteiger jetzt bei fünf Punkten Rückstand aufs rettende Ufer noch nicht komplett verloren. Logisch: Um die Lücke zu schließen, sollte die SGL möglichst viele Erfolge holen. „Müssen“ spielt dabei in der Langenfelder Lagebeschreibung nach einer internen Vereinbarung keine Rolle mehr. „Wir müssen gar nichts“, findet Becker, „doch es gibt schon noch Spiele, die wir gewinnen können. Wir brauchen dabei zwei weitere Spiele mit Überraschungen.“

Der Terminplan bietet dem Schlusslicht bald die Gelegenheit, sich für den Rest der bis zum 4. Mai dauernden Saison mit 13 Spielen im Gespräch zu halten. Bereits die Aufgabe am 26. Januar (19 Uhr) beim TSV GWD Minden II hat es in sich – unter anderem deshalb, weil der SGL die heftige Pleite aus der Hinrunde (25:41) lange schwer im Magen lag. Die schwach in die Saison gestartete Zweite des Bundesligisten hat sich inzwischen durchaus zu einem der Top-Teams entwickelt – und die Gelegenheit, gegen die SGL personell aus dem Vollen zu schöpfen, weil Deutschlands höchste Klasse nach der Handball-WM erst im Februar weitermacht. Minden II muss demnach zumindest niemanden nach oben abgeben. Die Dienstreise in die Region Ostwestfalen-Lippe ist dabei nur der Beginn für ausgesprochen intensive Wochen. Es folgen die Aufgaben gegen den Dritten Leichlinger TV (2. Februar/mit dem Ex-Langenfelder Tim Menzlaff), beim Achten Longericher SC (8. Februar/mit dem früher für die SGL tätigen Dustin Thöne) und beim Zweiten SG Schalksmühle-Halver Dragons (9. Februar).

Becker, der sich in einem Ski-Urlaub gut erholt und vom Handball abgeschaltet hat, ist mit dem Zustand des Teams nach der Pause zufrieden: „Die Jungs sind nicht dicker geworden, keiner pfeift auf dem letzten Loch.“ Nach einem relativ lockeren Aufgalopp, bei dem auch Fußball vorkam, kletterte das Pensum zügig in die Höhe – um für die weiteren Aufgaben vernünftig vorbereitet zu sein. „In drei bis vier Spielen wissen wir mehr“, sagt Becker, der ein Minimalziel hat: „Wenn wir absteigen sollten, dann bitte nicht als Letzter.“ Außerdem war selbst der drittletzte Platz, der normal ebenfalls den Abstieg bedeutet, in der Vergangenheit ausnahmsweise mal ein finaler Rettungsanker.

Während die Klasse für die nächste Saison noch nicht feststeht, sind personell Entscheidungen gefallen. Neben Trainer Becker bleiben Alexander Riebau (Tor), Dominik Jung, Philipp Wolter, Vinzenz Preissegger, Jan Schirweit, Felix Korbmacher, André Boelken, André Eich und Mats Heyde. Vier Spieler werden 2019/2020 nicht mehr an Bordsein – und es sind Abgänge dabei, die sportlich richtig wehtun.

Neben Christian Thommessen (Tor) und Jan Hüfken (Linksaußen) gehen zwei Rückraumspieler, die dann auf jeden Fall weiter in der 3. Liga unterwegs sein werden. Maurice Meurer wirft seine Tore ab dem Sommer für den Leichlinger TV, während Linkshänder Henrik Heider zu den Bergischen Panther wechselt. Zusammen haben beide in der laufenden Serie bisher 113 Tore erzielt – obwohl sie aufgrund von Verletzungen längst nicht alle Spiele mitgemacht haben.

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