Handball Handball: Auf Hoft muss Werkmeister folgen

Langenfeld · Der Noch-Trainer des Oberligisten SG Langenfeld ist ein großer Förderer seines Co-Trainers, der nach der Saison zum Chefcoach wird.

 Leidenschaft eins: Langenfelds erfahrener Trainer Leszek Hoft denkt so schnell noch nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen.

Leidenschaft eins: Langenfelds erfahrener Trainer Leszek Hoft denkt so schnell noch nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Der eine ist Leszek Hoft und hat einen schier unendlichen Erfahrungsschaft, weil er seit mehreren Jahrzehnten im Handball-Geschäft tätig ist und die 60 inzwischen schon hinter sich hat - worüber er übrigens gar nicht so gerne redet. Der andere ist Dennis Werkmeister. Der 32-Jährige hat derart viel Leidenschaft für seinen Sport, dass er damit praktisch schon zur Welt gekommen sein muss. Die beiden Männer, die locker Vater und Sohn sein könnten, funken trotz des Altersunterschieds auch auf einer sportlichen wie menschlichen Wellenlänge. Das kommt der SG Langenfeld (SGL) derzeit doppelt und dreifach zugute. Hoft arbeitet schwerpunktmäßig als Cheftrainer der Oberliga-Mannschaft. Als Co-Trainer weiß er Werkmeister an seiner Seite, der darüber hinaus die Verantwortung für die in der Verbandsliga beheimatete SGL-Zweite trägt. Daraus ergibt sich, dass Dennis Werkmeister auf Sicht so etwas wie der natürliche Hoft-Nachfolger sein sollte. Inzwischen steht aber fest, dass die Wach-Ablösung deutlich früher als geplant kommt. Leszek Hoft und der Verein gehen bereits zum Ende der laufenden Saison auseinander.

"Wir hatten ursprünglich ohnehin einen Zwei-Jahres-Vertrag geschlossen. Die Zusammenarbeit geht im Guten zu Ende", sagt Abteilungsleiter Klaus Majeres. Trotzdem hatten viele damit gerechnet, dass Leszek Hoft mindestens noch ein weiteres Jahr in Langenfeld dranhängen würde - um dann die Früchte seiner Arbeit erst richtig zu ernten. Dass es zu einer Verlängerung nicht mehr kam, erklärt Majeres damit, dass sich beide Seiten am Ende nicht über eine Ausweitung des Hoftschen Engagements im Nachwuchs-Bereich einig wurden. Der Trainer-Routinier, der aktuell vorwiegend Fördertraining durchführt, war dazu tatsächlich nicht bereit - weder inhaltlich noch zeitlich.

"Der Verein hat das Recht, sich anders zu entscheiden", sagt Leszek Hoft. Eine seiner ersten Reaktionen auf die Nachfolge-Regelung: "Wenn es einer machen soll, dann Dennis." Werkmeister wiederum weiß das Vertrauen sehr zu schätzen. "Das ehrt mich besonders, wenn Leszek das sagt." Hoft war es auch, der den Ur-Langenfelder Werkmeister nach dessen dreijährigem Gastspiel beim Solinger Nachbarn TSV Aufderhöhe zurückholte. "Er wollte mich unbedingt", bestätigt Werkmeister. Weil aber der Tag auch für ihn nur begrenzte 24 Stunden hat, ist sein künftiges Arbeitsgebiet im Verein natürlich genau definiert.

 Leidenschaft zwei: Der jüngere Trainer Dennis Werkmeister ist entschlossen, sich im Handball weiter voll für Langenfeld einzusetzen.

Leidenschaft zwei: Der jüngere Trainer Dennis Werkmeister ist entschlossen, sich im Handball weiter voll für Langenfeld einzusetzen.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Der künftige Coach des Oberliga-Teams soll sich als Sportlicher Leiter um alle Belange der ersten, zweiten und dritten Herren (Bezirksliga) sowie um die neu aufzubauende A-Jugend kümmern. Darüber hinaus geht es um ein Jugendkonzept und einen noch zu suchenden Jugend-Koordinator. Klar: Auch bei der zweiten Mannschaft ist eine Position umzubesetzen, denn das Verbandsliga-Team braucht einen neuen Trainer. Was Dennis Werkmeister möglicherweise gut gebrauchen kann, ist der eine oder andere Ratschlag. "Ich stehe ihm jederzeit gerne zur Verfügung", betont Leszek Hoft. Die beiden Herren funken eben auf einer Wellenlänge. Dass sich Hoft nach dieser Saison aus dem aktiven Trainergeschäft zurückzieht, scheint dabei fast ausgeschlossen zu sein: "Ich brenne noch. Und ich habe immer gesagt, dass ich erst aufhöre, wenn ich das nicht mehr spüre."

(RP)
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