Leichtathletik Gänseliesellauf: Ein gelungener Geburtstag

Monheim · Fast 2000 Starter waren bei der 30. Auflage dabei - unter ihnen Kilian Wild (7), der sein Schüler-Rennen wie ein alter Hase gewann.

 Hochbetrieb: Der Gänseliesellauf der SG Monheim ist offensichtlich trotz der Verlegung aus dem Mai in den Juni sehr beliebt.

Hochbetrieb: Der Gänseliesellauf der SG Monheim ist offensichtlich trotz der Verlegung aus dem Mai in den Juni sehr beliebt.

Foto: Ralph Matzerath

Völlig ausgepumpt kommt Kilian Wild im Ziel an. "Gewonnen", bringt er gerade so über die Lippen, als er die Hände auf seine Knie stützt und mehrmals hintereinander tief durchatmet. Sekunden zuvor hat sich der erst sieben Jahre alte Schüler der Hans-Christian-Andersen-Grundschule praktisch im letzten Moment noch an die Spitze des Zwei-Kilometer-Rennens beim Monheimer Gänseliesellauf schieben können. Freude und Erschöpfung sind ihm zugleich ins Gesicht geschrieben.

 Startschuss: Organisationsleiter Thomas Heckrath hatte die Veranstaltung gut im Griff.

Startschuss: Organisationsleiter Thomas Heckrath hatte die Veranstaltung gut im Griff.

Foto: Ralph Matzerath

Zum 30. Geburtstag des Volks- und Straßenlaufs der SG Monheim (SGM) bildeten die jüngsten Teilnehmer wieder den Auftakt der Wettkämpfe rund um das Schulzentrum an der Lottenstraße. Über 900 Meter (Jahrgänge 2008 und jünger) und 2000 Meter (Jahrgänge 1999 bis 2007) suchten die Nachwuchsläufer ihre schnellsten Athleten. Einer von ihnen war Kilian. Im Ziel angekommen, wird er von seiner Lehrerin und den Betreuern gebührend gefeiert. "Schon letztes Jahr ist er Erster geworden", sagt Lehrerin Ellen Emkirch-Timm stolz.

Seit nun fünf Jahren fährt sie mit Schülern und Schülerinnen der Hitdorfer Hans-Christian-Andersen Grundschule nach Monheim, um beim Gänseliesellauf teilzunehmen. In diesem Jahr seien zwei Mädchen und sieben Jungs dabei, berichtet die Lehrerin. Dass Kilian, der insgesamt 8:39,40 Minuten für die 2000 Meter benötigte, bei seinem Rennen eine entscheidende Rolle spielen könnte, dürfte er sich sogar vorher ausgerechnet haben. "Ich habe schon öfters bei Volksläufen teilgenommen", sagt der Zweitklässler, der sich im Rennen taktisch klug verhielt: "Ich bin die ganze Zeit kurz hinter der Spitze gewesen und konnte den Führenden dann im letzten Moment überholen." So etwas hört man sonst nur aus dem Mund erfahrener Mittelstreckler.

Einige davon waren im Anschluss an der Reihe, als die Läufe der Erwachsenen über die Bühne gingen. Über die zehn Kilometer setzte sich Muharrem Yilmaz (Ayyo Team Essen) in guten 33:55,30 Minuten durch, bei den Frauen hatte Corinna Mertens (LG Wuppertal) in 42:25,3 Minuten die Nase vorn. Fast 400 Läufer nahmen die fünf Kilometer in Angriff - die wie im vergangenen Jahr mit 375 Teilnehmern wieder das am stärksten besetzte Feld der gesamten Veranstaltung waren. Ralf Teicher (TV Refrath) überquerte mit einem deutlichen Vorsprung nach 17:47,7 Minuten als Erster die Ziellinie. Bei den Frauen konnte sich Annika von der Ahe durchsetzen. Die erst 2001 geborene Triathletin der Hildener AT benötigte nur 20:09,9 Minuten für die offiziell ausgemessene Strecke - eine für dieses junge Alter unglaublich gute Zeit. Organisator Thomas Heckrath stimmte begeistert zu: "Das schaffen die meisten Männer nicht."

Von den Ergebnissen hat Heckrath erst im Nachhinein erfahren. Zu sehr steht der Abteilungsleiter der Leichtathletik unter Strom, wenn sich die Läufer in Richtung Zielbereich bewegen. "In den beiden Hauptläufen werden mehrere Runden gelaufen. Da müssen wir immer schnell sortieren, wer noch eine Runde laufen muss oder schon in Richtung Ziel abbiegen darf", berichtet Heckrath, der bereits bei den Läufen der Kinder den Sportlern den Weg in Richtung Ziel anzeigte.

Dabei gehe es immer recht hektisch zu, aber insgesamt sei zum Jubiläum der Veranstaltung alles gut gelaufen. "Wir hatten gerade bei den Kinderläufen schon mal schwerere Stürze. Davon sind wir zum Glück verschont geblieben", sagt der Orga-Chef, der außerdem über die gestiegene Teilnehmerzahl besonders glücklich ist. Fast 2000 Läufer und Läuferinnen waren in diesem Jahr am Start. Die Tendenz zeigt damit klar nach oben.

(mol-)
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