Lokalsport Für den LTV geht es nur noch um Schadensbegrenzung

Leichlingen · Nach zuletzt zwei deftigen Pleiten in der dritten Handball-Liga erwartet Trainer Frank Lorenzet eine Reaktion gegen Volmetal.

Noch sieben Partien stehen auf dem Spielplan, doch der Leichlinger TV sehnt schon Mitte März das Ende der Spielzeit herbei. "Wir müssen zusehen, dass wir die Saison irgendwie vernünftig abschließen", fordert Trainer Frank Lorenzet. Vor dem Heimspiel heute Abend gegen den TuS Volmetal (20 Uhr) müsse der "Turnaround" geschafft werden. Alle Spieler müssten "sich selbst hinterfragen" und jedersolle "einfach seinen Job machen", lauten die Vorgaben des Coaches.

Es ist spürbar, dass unter der Woche viel Redebedarf beim Handball-Drittligisten herrschte. Nach der laut dem Trainer "beschämenden" Leistung gegen den VfL Gummersbach II (33:42) ist das nicht verwunderlich. 26 Gegentore kassierten die Leichlinger allein in Abschnitt zwei. "So etwas geht einfach nicht", bemängelt Lorenzet auch Tage nach der Blamage, die in der Blütenstadt Spuren hinterließ. Trainer wie Mannschaft hadern mit dem Auftritt in Gummersbach. Gleiches gilt für die Heimklatsche gegen den TSV GWD Minden II (28:35) am Spieltag zuvor, als der Noch-Meister aus Leichlingen ebenfalls einen rabenschwarzen Tag erwischte.

"Nach Minden war die Situation schon schwierig und nach Gummersbach herrschte sogar ein Ohnmachtsgefühl", räumte der Linksaußen Moritz Barwitzki ein. Im Spiel gegen Volmetal erwartet Coach Lorenzet ein ähnliches Bild wie gegen Gummersbach und Minden. "Die spielen gegen den Abstieg und werden alles in die Partie werfen", prognostiziert Lorenzet. Genau dem hatte sein personell angeschlagenes Team zuletzt wenig entgegenzusetzen. "Die Spieler, die da sind, sollen sich den Allerwertesten aufreißen", forderte der langjährige Pirates-Coach nach der jüngsten Pleite in gewohnt klarer Manier. Er machte kein Geheimnis daraus, dass ihm die Einstellung einiger Spieler gegen den Strich ging.

"Das kann man nicht an einzelnen Spielern festmachen", glaubt hingegen Barwitzki. "Jeder ist anders, aber jeder aus dem Team gibt alles für den Sieg", ist er überzeugt. Ein wenig Verständnis zeigt aber auch der Trainer für sein unverändert stark ersatzgeschwächtes Team: "Wenn man wie wir nur wenig trainieren kann und eine zähe Saison durchmacht, lässt man leichter den Kopf hängen." Ein desolater zweiter Abschnitt wie gegen Gummersbach sei trotzdem ein "absolutes No-Go", sagt Lorenzet und gibt zu: "Ich bin da etwas zwiegespalten."

Fakt ist: Vor den folgenden Duellen gegen die besten vier Team der Liga wäre ein Erfolgserlebnis eine willkommene Abwechslung für die entnervten Leichlinger, die sich in einem, "sehr guten und emotionalen Training" (Barwitzki) auf die Aufgabe gegen den Vierzehnten vorbereiteten. Nach Volmetal warten dann noch die Spiele gegen Dormagen, Longerich, Neuss und Hagen. Oben angreifen wollen und können die Pirates nicht mehr. Der aktuell fünfte, mindestens aber der sechste Platz und die Qualifikation für den DHB-Pokal sind die Saisonziele des Meisters.

Trainer Lorenzet legt sich angesichts der personellen Lage vorab sicherheitshalber für beide Fälle fest: "Platz fünf ist sensationell - und Platz sechs wäre es auch."

(RP)
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