Fußball Francisco Carrasco bleibt Baumbergs Trainer

Monheim · Der Oberligist hat bewegte Wochen hinter sich – und Entscheidungen getroffen. Jürgen Schick macht als Vorsitzender weiter.

 Taktgeber: Francisco Carrasco (links) will mit den Sportfreunden Baumberg auch den Rest der Saison erfolgreich bestreiten. In den vergangenen Monaten hatte er in Redouan Yotla (rechts) einen perfekten Rückhalt.

Taktgeber: Francisco Carrasco (links) will mit den Sportfreunden Baumberg auch den Rest der Saison erfolgreich bestreiten. In den vergangenen Monaten hatte er in Redouan Yotla (rechts) einen perfekten Rückhalt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) scheint zum Jahresbeginn Ballast abgeworfen zu haben. Ein paar Dinge sind vom Tisch – unter anderem die Variante, dass sich der Verein ein komplett neues Trainerteam suchen muss. Als am Dienstagabend an der Sandstraße die erste Einheit der Winter-Vorbereitung auf dem Programm stand, war auf jeden Fall Francisco Carrasco da, der sich in den vergangenen Monaten als Coach viel Anerkennung erworben hat. „Es stimmt, ich mache weiter“, erklärt der 44-Jährige, „eben habe ich der Mannschaft gesagt, dass es für mich bis zum Saisonende normal weitergeht.“ Vorausgegangen war ein Gespräch mit dem SFB-Vorsitzenden Jürgen Schick, dessen Ausstieg ebenfalls nicht ausgeschlossen zu sein schien. „Ich bleibe im Amt“, betont Schick, der die Diskussionen über größeren Ärger bei auf Prämienzahlungen wartenden Spielern immer noch nicht nachvollziehen kann.

„Bei mir ist kein Spieler gewesen und hat gesagt, dass er unzufrieden ist und weggehen will“, sagt der SFB-Chef, „wenn wir so große Probleme hätten, wären diese Spieler ja gar nicht in Baumberg. Die Mannschaft hat ihr Geld bekommen.“ Trainer Carrasco will sich zwar aus finanziellen Dingen wie immer komplett heraushalten, nimmt die Auskunft aber erleichtert entgegen: „Ich freue mich unheimlich darüber, mit dieser Mannschaft zu arbeiten.“ Zumindest am Dienstag war er dabei noch Einzelkämpfer. Der bisherige Co-Trainer Goran Tomic ist am Ende des vergangenen Jahres zu seinem früheren Verein Ratingen 04/19 zurückgekehrt. Für Tomic wollen die Sportfreunde einen Neuen holen.

Noch nicht ganz geklärt ist die Zukunft von Redouan Yotla, der nach einer Pause aus beruflichen/privaten Gründen vor gut einem Jahr wieder bei den Sportfreunden eingestiegen war, um den Verein voranzutreiben – offiziell als Fußball-Obmann, der anderswo eher Sportlicher Leiter heißt. Als der vor der aktuellen Saison als Nachfolger von Salah El Halimi verpflichtete neue Chefcoach Andreas Franke dem Verein plötzlich wieder abhandengekommen war, rutschte Yotla auch ins Trainerteam. Carrasco und Tomic waren für die klassische Trainingsarbeit zuständig, während sich Yotla ums emotionale „Drumherum“ kümmern sollte. Yotlas Ansage kurz vor Weihnachten: „Wir kommen nicht vorwärts. Es geht weder nach oben noch nach unten, weder nach vorne noch zurück. Wir stehen eigentlich am selben Punkt wie vor 20 Jahren.“ Baumbergs Vorsitzender sieht vor einem zu führenden Gespräch einige Anzeichen, dass Yota doch an Bord bleibt.

Sportlich läuft die Serie für den Verein bislang auf fast demselben hohen Niveau wie 2017/2018, als Baumberg vorübergehend die Tabelle anführte und dem späteren Meister SV Straelen im Nacken saß. Die Bilanz vor einem Jahr: 19 Spiele, elf Siege, fünf Unentschieden, drei Niederlagen, 38 Punkte, 43:24 Tore. Im Vergleich liegt die Mannschaft jetzt sogar besser, denn die zurückliegenden 19 Spiele mit elf Siegen, sechs Unentschieden und zwei Niederlagen brachten 39 Zähler und 49:31 Tore. Dass es trotzdem nicht ganz zur Spitze reicht, liegt an der überragenden Vorstellung des VfB Homberg (44 Zähler), der erst eine Niederlage hinnehmen musste. Es war am 15. Dezember. Es war ein 1:2. Und es war in Baumberg.

Der derzeitige Tabellenzweite kam 2017/2018 letztlich „nur“ als Vierter an, weil er auf der Zielgeraden nur eins von sieben Spielen gewinnen konnte. Der damaligen Marke von 58 Punkten könnte sich die Mannschaft bald nähern, wenn sie ordentlich startet. Und dann stünde irgendwann wieder das Thema Regionalliga im Raum. Jürgen Schick zuckt fast zusammen: „Natürlich wollen wir weiter so erfolgreich wie möglich sein. Aber jetzt sollten wir das alles erst Mal in Ruhe weiterführen. Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten sieben.“ Seiner festen Meinung kann es dabei nicht für alle Spieler in Baumberg weitergehen kann: „Unser Kader ist zu groß. Wir werden den Kader reduzieren.“ Über einen Mangel an Baustellen werden sie sich in Baumberg vermutlich nie beklagen können.

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