Lokalsport Football: Longhorns steigen in die 2. Liga auf

Langenfeld · Der Regionalligist lieferte mit dem herausragenden 72:8-Erfolg am letzten Spieltag gegen Remscheid Amboss sein Meisterstück.

 Hoch soll er leben! Headcoach Michael Hap (hinten) ist mit den Langenfeld Longhorns am Ziel der gemeinsamen Träume angekommen.

Hoch soll er leben! Headcoach Michael Hap (hinten) ist mit den Langenfeld Longhorns am Ziel der gemeinsamen Träume angekommen.

Foto: Ralph Matzerath

Zum Abschluss der Saison in der Football-Regionalliga West lieferten die Langenfeld Longhorns noch einmal ein Feuerwerk ab. Zehn Touchdowns gelangen dem Spitzenreiter beim 72:8 (35:0) im für die Meisterschaft entscheidenden Spiel gegen Remscheid Amboss. Die wahre Gefühlsexplosion ereignete sich aber erst, nachdem die Spielzeit bereits abgelaufen war und Resultat auf der Anzeigetafel stand. Da verkündete der Stadionsprecher nämlich, dass einige hundert Kilometer weiter die New Yorker Lions Braunschweig II den Titel in der Regionalliga Nord errungen hatten - was wiederum den direkten Aufstieg für den Meister der Regionalliga West bedeutete. Auf den Umweg über eine Qualifikation mit insgesamt drei Regionalliga-Meistern für nur zwei freie Plätze konnte Langenfeld verzichten, weil Braunschweig als zweiter Mannschaft der Weg in die 2. Liga verwehrt ist. Und so war es amtlich: Die Longhorns kehren nach sechs Jahren Abstinenz zurück in die zweithöchste deutsche Football-Spielklasse.

"Die Insolvenz und der Zwangsabstieg haben uns damals hart getroffen. Das waren wirklich schwere Jahre für uns, aber jetzt sind wir wieder da, wo wir hingehören", erklärte der sichtlich gerührte Longhorns-Headcoach Michael Hap. Und es war mitten im Jubel zu spüren: Gerade war eine Mannschaft am Ziel angekommen. "Seit dem ersten Tag nach der Insolvenz war klar, wir wollten zurück in die 2. Liga. Es war ein langer Weg und jetzt ist es fast ein wenig surreal. Ich kann es noch nicht richtig fassen", fand Longhorns-Runningback Daniel Berg.

Langenfeld schloss den Weg zurück mit einem echten Meisterstück ab, zumal Remscheid Amboss zuvor ja als gefährlicher Gegner gelten musste. Der bisherige Tabellenzweite hätte durch einen Sieg selbst noch Meister werden können - und er hatte die Longhorns in der Hinrunde sogar mit 32:24 besiegt. Jetzt war allerdings bereits früh ein deutlicher Klassenunterschied zu erkennen. Direkt im ersten Versuch rannte René Weile in die Endzone der Remscheider, ehe Kevin Mros und Daniel Berg zwei weitere Touchdowns nachlegten (21:0). Damit hatten die Remscheider Hoffnungen auf eine Überraschung schon im ersten Viertel einen herben Dämpfer erlitten. "Wir haben sie direkt am Anfang geknackt", bestätigte Headcoach Hap.

Das zweite Viertel kontrollierte der Spitzenreiter ebenfalls klar. Nach dem sehenswerten Pass von Quarterback Carsten Schumacher ließ Florian Zuber seinen Gegenspieler wie eine Fahnenstange stehen - 28:0. Spätestens nach dem Touchdown von Björn Roese (35:0) war die Partie gelaufen - und nach der Pause kam es für den überforderten Verfolger noch schlimmer.

Schumacher, Weile und Berg sowie sogar die Verteidiger Sebastian Bick und Florian Niephaus kamen zu weiteren Touchdowns. Bezeichnend für den rabenschwarzen Tag der Remscheider: Quarterback Jonas Kronenberg erwischte bei einem Passversuch nicht die Hände seines Mitspielers, sondern den Kopf des Schiedsrichters - der daraufhin kurzzeitig zu Boden ging. Der Touchdown der Gäste kurz vor Schluss zum 8:72-Endstand störte später bei den Gastgebern niemanden wirklich. Dann traf die frohe Kunde aus Braunschweig ein und die Langenfeld Longhorns erlebten die wahre Explosion der Gefühle.

(mroe)
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