Fußball FCM bleibt trotz Top-Saison auf dem Teppich

Monheim · Monheim schloss seine zweite Serie in der Oberliga als Vierter ab, weil viele Puzzleteile perfekt an den richtigen Platz fielen.

 Abheben? Kommt für den Fußball-Oberligisten FC Monheim eher nicht in Frage. Philipp Hombach (Nummer zehn) und seine Teamkollegen wissen eher, dass alles von vorne losgeht.

Abheben? Kommt für den Fußball-Oberligisten FC Monheim eher nicht in Frage. Philipp Hombach (Nummer zehn) und seine Teamkollegen wissen eher, dass alles von vorne losgeht.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Eine alte Fußball-Weisheit sagt, dass die zweite Saison nach dem Aufstieg in eine höhere Spielklasse die schwierigste ist. Konnte das Team in der ersten Spielzeit noch von der Aufstiegseuphorie zehren und wurde es vielleicht sogar von einigen unterschätzt, so seien diese Vorteile spätestens im zweiten Jahr weg. Dementsprechend defensiv formulierten die Verantwortlichen des FC Monheim (FCM), der in seiner Premierensaison in der Oberliga einen beachtenswerten elften Tabellenplatz fernab des Abstiegskampfes erreicht hatte, vor einem Jahr auch ihre Ziele für die nun abgelaufene Saison. Möglichst schnell wollte der FCM die 40-Punkte-Marke erreichen und damit den Klassenerhalt sichern – was darüber hinaus möglich sei, wollte man dann sehen.

Letztlich war darüber hinaus sehr viel mehr möglich. 55 Punkte bedeuteten für den FCM einen kaum für möglich gehaltenen vierten Platz in der Abschlusstabelle und ganz nebenbei schafften es die Monheimer im Niederrheinpokal bis ins Halbfinale, wo erst beim Regionalligisten Wuppertaler SV Endstation war. „Vor dem Hintergrund, dass das zweite Jahr wirklich häufig besonders schwer ist und wir trotzdem noch einmal mehr Punkte geholt haben, muss man natürlich von einem sehr guten Jahr sprechen – ohne dabei die Demut zu verlieren. Und wenn man ehrlich ist, hatten wir über die gesamte Spielzeit hinweg nie etwas mit dem Abstiegskampf zu tun“, sagt Monheims Trainer Dennis Ruess. Schon im Sommer 2ß18 habe man sich mit guten Neuzugängen das nötige Rüstzeug für eine gute Saison geholt: „Aber das ist ja keine Garantie, dass es auch klappt.“

Dem FCM gelangen vor der Saison einige Glücksgriffe. Tim Kosmala etwa übernahm in der Defensive vom ersten Tag an Führungsaufgaben und er wurde gleich zum Vizekapitän. Auch Mittelfeldmann Tobias Lippold konnte seine ohne Zweifel vorhandenen hohen Qualitäten direkt voll einbringen. Er wurde mit 13 Toren und elf Vorlagen sogar Monheims Top-Scorer. Denis Labusga kam nach Startschwierigkeiten in der Rückrunde richtig in Fahrt und erzielte wichtige Tore. Ähliches galt für den wuchtigen Angreifer Nikola Aleksic. Ebenfalls bemerkenswert: Mark Schiffer bestritt als 19-Jähriger 30 Oberliga-Spiele für den FCM. „Wir hatten schon einen großen Umbruch und ein paar Automatismen haben zu Beginn auch nicht gestimmt. Aber entscheidend war, dass wir immer als eine echte Mannschaft aufgetreten sind. Die Jungs waren offen für Neues und bereit, neue Dinge zu erarbeiten und dann umzusetzen. Unser größtes Plus war am Ende das starke Kollektiv und es gab keinen, der sich über die Mannschaft stellen wollte“, findet Ruess.

In Zukunft werden die Monheimer allerdings auch an den Erfolgen der Vergangenheit gemessen: „Im besten Falle erreicht man in einer Saison natürlich mehr als in der Spielzeit davor. Das ist uns in den letzten Jahren ganz gut gelungen, nur langsam wird es kompliziert. Von daher wird es für uns vor allem darum gehen, das Erreichte zu bestätigen und uns in der Liga zu etablieren“, sagt Monheims Coach. Darauf, dass sie in Zukunft von der Oberliga-Konkurrenz noch irgendwie unterschätzt werden könnten, sollten die Monheimer aber nicht hoffen. Eine gewisse Euphorie könnte der FCM ja trotzdem mitnehmen.

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