Fußball Eine herrliche Hinrunde

Fußball · Als Aufsteiger ging es für die zweite Mannschaft des HSV Langenfeld zum Saisonbeginn nur um den Klassenerhalt. Nun steht das Team überraschend auf einem Aufstiegsplatz, der Durchmarsch in die Bezirksliga scheint möglich.

Die zweite Mannschaft des HSV Langenfeld war in der Hinrunde der Fußball-Kreisliga das Überraschungsteam schlechthin. Als Aufsteiger aus der Kreisliga B hatten sich die Langenfelder vor der Saison auf einen langen und schwierigen Abstiegskampf eingestellt. Nun steht die Mannschaft zur Winterpause auf dem zweiten Tabellenplatz, der zum Aufstieg in die Bezirksliga berechtigt. "Damit konnte vor der Saison wirklich keiner rechnen", betont HSV-Coach Kersten Klein. "Aber scheinbar ist die Qualität in der Truppe doch größer, als wir dachten."

Gefährliche Konter

Die große Stärke des HSV ist die für ein Spitzenteam eher untypische Spielanlage. Häufig ziehen sich die Langenfelder sehr weit zurück, um den aufgerückten Gegner dann über ihre schnellen Offensivkräfte gnadenlos auszukontern. Einer der in diesem Spielsystem eine Schlüsselrolle einnimmt, ist Robin Bastian. Der pfeilschnelle und technisch versierte Mittelfeldspieler soll das Spiel genau dann schnell machen, wenn von Defensive auf Offensive umgeschaltet wird. Letzte Saison pendelte er beim Bezirksligisten SSV Berghausen noch zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft und konnte sich nicht richtig durchsetzen.

Mit seinem Wechsel zum HSV scheint er alles richtig gemacht zu haben. "Ich wurde hier mit offenen Armen empfangen", meint Bastian, dessen Bruder Patrick ebenfalls beim HSV spielt. "Es macht einen Riesenspaß, in der Truppe zu spielen. Wir haben alle richtig Bock auf Fußball." Durch das enge, größtenteils auch freundschaftliche Verhältnis der Spieler untereinander sei "die Einsatzbereitschaft und der Siegeswille sehr hoch".

Das Prunkstück des HSV ist sicherlich die Defensive, die in den ersten 16 Partien erst 18 Gegentore zuließ. Damit lieferte die stabile Abwehr besonders bei den zahlreichen knappen Siegen mit nur einem Tor oftmals die Grundlage für den Erfolg. Insgesamt musste der HSV erst eine Niederlage hinnehmen, am sechsten Spieltag verlor die Klein-Elf mit 0:1 gegen den Tabellenführer 1. FC Monheim II.

Nach der famosen Hinrunde muss der Tabellenzweite nun auch logischerweise sein Saisonziel nach oben korrigieren: "Das erste Ziel die Klasse zu halten haben wir schon mal geschafft. Dass wir so weit oben mitspielen, ist natürlich eine tolle Sache. Wir denken aber jetzt von Spiel zu Spiel und wollen so viele Punkte wie möglich holen", erzählt Bastian. "Das Wort Aufstieg ist aber noch nicht gefallen."

Aufstieg möglich

Insgesamt verfügt der HSV über viel Potenzial. Im Tor steht mit Oliver Wölkert ein sehr erfahrener Keeper und die Abwehr hat ihre Klasse bislang eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vorne sind Milad Hoseyny und Martin Fikus, der mit 14 Treffern bester HSV-Schütze ist, immer für ein Tor gut. Es passt in Defensive und Offensive. Die Mannschaftsteile harmonieren gut. Auch wenn andere Mannschaften qualitativ sicherlich besser und breiter aufgestellt sind, könnte für den HSV die mannschaftliche Geschlossenheit, die nicht zuletzt auch aus dem gemeinsamen Aufstieg resultiert, zum entscheidenden Trumpf im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga werden.

(RP)
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