Jugendfußball Ein Traum: Leonie Doege ist Nationalspielerin

Langenfeld · Die 15 Jahre junge Fußball-Torhüterin wird im September für das deutsche Team gegen Dänemark zwischen den Pfosten stehen.

 Der Blick nach vorne: Leonie Doege hat die nächste Stufe ihrer Fußballer-Karriere erreicht.

Der Blick nach vorne: Leonie Doege hat die nächste Stufe ihrer Fußballer-Karriere erreicht.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Am 27. Juli bekam Leonie Doege einen Brief, der ihr wohl für immer in Erinnerung bleibt. Der Absender des Schreibens, der Deutsche Fußball-Bund (DFB), nominierte die 15-Jährige schließlich für die weibliche U 16-Nationalmannschaft. Nun wird die talentierte Torhüterin vom 31. August bis zum 4. September an einem Kaderlehrgang teilnehmen und entweder das erste Spiel am 2. September in Malente oder die zweite Partie am 4. September in Lübeck gegen die dänische Auswahl bestreiten.

Leonie stößt erstmals zum deutschen Elite-Team. "Es ist einfach total aufregend", sagt die Langenfelderin, "wahrscheinlich werde ich in Malente mein erstes Länderspiel machen." Weil die Keeperin in den vergangenen Monaten herausragende Leistungen bot, wurde Trainerin Ulrike Ballweg auf sie aufmerksam. Aufgrund einer Doppel-Spielberechtigung darf Leonie sowohl für die U 17 von Bayer 04 Leverkusen als auch für die B-Junioren des SSV Berghausen auflaufen. Deshalb musste Ballweg den Weg zu zwei Vereinen antreten, um die talentierte Torhüterin zu beobachten.

"Ich habe die Trainerin noch nicht persönlich kennengelernt. Beim Lehrgang werde ich mein Bestes geben, um sie weiter von mir zu überzeugen", betont Leonie, die jetzt die zehnte Klasse des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Langenfeld besucht. Dass die ehrgeizige Fußballerin bei der Nationalelf die prestigeträchtige Rückennummer 1 tragen darf, erfüllt auch die Berghausener Verantwortlichen mit besonderem Stolz. "Es ist einfach nur toll, was Leonie geschafft hat. Wir hoffen, dass es nicht die letzte Einladung sein wird", meint etwa SSV-Jugendleiter Helmuth Höhn.

Die 14-jährige Lea Paulick (FF USV Jena) und Leonie Doege sind die beiden einzigen für den Lehrgang nominierten Torhüterinnen. Leonie Doege pflegt zu ihrer Keeper-Kollegin ein freundschaftliches Verhältnis. "Lea und ich sind Freunde geworden. Wir werden den Konkurrenzkampf fair und ehrlich austragen", verspricht die Langenfelderin, deren Vorbild Laura Benkarth vom SC Freiburg ist: "Von Laura kann ich vieles lernen. Sie ist dritte Torhüterin in der A-Nationalmannschaft, spielt sehr offensiv und arbeitet immer an sich." Leonie Doege will den Weg von Benkarth nachgehen und ebenfalls später zur A-Nationalelf gehören.

Ehe Doege ihre erste Länderspielreise antritt, wird sie weiter die Saisonvorbereitung mit dem SSV Berghausen absolvieren. Beim ersten Test gegen den TSV Eller 04 (3:3) kam sie über die volle Spielzeit von 80 Minuten zum Einsatz und lieferte trotz der drei Gegentreffer eine gute Vorstellung. "Leonie ist in der Mannschaft total anerkannt", sagt Höhn, "jeder Spieler weiß, dass er sich auf sie verlassen kann." Doeges persönliche Koordinatorin Wiltrud Melbaum (Verbands-Sportlehrerin im Verband Niederrhein) wird irgendwann darüber entscheiden, wie lange die Torhüterin doppelt auf Achse sein kann.

Sicher ist jedenfalls, dass Leonie Doege in der Saison 2014/2015 für Berghausen zwischen den Pfosten stehen wird. "Das hilft mir sehr", bestätigt sie, "weil Jungs viel härter schießen und beim Fußball schneller im Kopf sind als Mädchen. So kann ich mich weiterentwickeln." Dahinter ist ein klares Ziel zu erkennen: Auch in Zukunft dürfen durchaus einige Briefe vom DFB an Leonie Doege gerichtet sein.

(fas)
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