Leichtathletik Ein talentierter König

Leichtathletik · Der Langenfelder Christian Schiemann hat sich dem Zehnkampf verschrieben – was viel Arbeit erfordert. Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften holte der 17-Jährige, der lange auf Titelkurs lag, die Bronzemedaille.

 Auf dem Vormarsch: Christian Schiemann will auch die nächsten Schritte in seiner Sportler-Laufbahn zielstrebig in Angriff nehmen.

Auf dem Vormarsch: Christian Schiemann will auch die nächsten Schritte in seiner Sportler-Laufbahn zielstrebig in Angriff nehmen.

Foto: Matzerath

Der Langenfelder Christian Schiemann hat sich dem Zehnkampf verschrieben — was viel Arbeit erfordert. Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften holte der 17-Jährige, der lange auf Titelkurs lag, die Bronzemedaille.

In der Leichtathletik gilt der Zehnkampf als "Königsdisziplin". Die Sportler benötigen sowohl Vielseitigkeit als auch Ausdauer. Beides demonstrierte der Langenfelder Christian Schiemann kürzlich bei den Deutschen Meisterschaften in Vaterstetten (Bayern), sodass er am Ende einen formidablen dritten Platz belegte. Für Schiemann war Bronze der vorläufige Höhepunkt seiner Karriere, die er im Alter von sechs Jahren begann — damals bei der SG Langenfeld.

Christian betrieb zunächst den Dreikampf als Kombination aus Weitsprung, Sprint und Schlagballwurf. Mit zehn war sein Körper dann weit genug entwickelt für den Achtkampf, der dem Zehnkampf schon sehr ähnelt. Ab jetzt standen 110 Meter Hürden, Hochsprung, Stabhochsprung und Weitsprung, Kugelstoßen, Speerwurf und Diskuswurf sowie 1000 Meter auf dem Trainingsplan.

Mit elf Jahren wechselte Schiemann von der SGL zum TSV Bayer Leverkusen, der den talentierten Sportler mit offenen Armen aufnahm. "In Leverkusen sind die Bedingungen einfach ganz andere. So gibt es zum Beispiel Spezialtrainer für den Speerwurf oder den Stabhochsprung. Bayer bringt ja des Öfteren große Athleten raus, bei denen man sich etwas abgucken kann", meint der 17-jährige.

Vorbereitung aufs Abitur

Der gebürtige Leverkusener wuchs in Langenfeld auf, besuchte hier die Brüder-Grimm-Schule und wechselte anschließend aufs Konrad-Adenauer-Gymnasium, wo er bis zur achten Klasse lernte. Aktuell arbeitet der Oberstufenschüler im Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen an seinem Abitur (Leistungskurse Mathe und Physik). Danach möchte Schiemann studieren — gerne auch im Ausland. Dabei könnte ihm der Sport eventuell sogar helfen. In den USA zum Beispiel binden Universitäten zur Stärkung der Uni-Teams begabte Sportler über Stipendien. "Mit so einem Sport-Stipendium liebäugle ich schon ein wenig", gibt Christian zu.

Seit einem Jahr ist Schiemann im Zehnkampf unterwegs, der sich vom Achtkampf nur in drei Punkten unterscheidet. Die 100 Meter sowie die 400 Meter kommen hinzu und aus den 1000 Metern wird ein 1500-Meter-Lauf. Klar: Der Trainingsaufwand für alles zusammen ist gigantisch. Bis zu sechs Mal pro Woche trainiert Christian für jeweils zweieinhalb bis vier Stunden. Oftmals saust er nach dem Unterricht auf seinem kleinen Motorrad direkt von der Schule aus zu einer der anstrengenden Übungseinheiten.

Dass sich die Arbeit lohnt, zeigt die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften. Beinahe wäre noch mehr herausgesprungen, denn vor den finalen 1500 Metern lag Christian in Führung. Platz eins hatte er sich vor allem durch starke Leistungen bei den 110 Metern Hürden (14,78 Sekunden) und im Stabhochsprung (4,40 Meter) erkämpft. Beide zählen zu seinen Top-Disziplinen, denn mit 14,55 Hürden-Sekunden wurde Schiemann Dritter bei den Deutschen Einzel-Meisterschaften und mit 4,80 Stab-Metern erfüllte er die Weltmeisterschafts-Norm.

Sache von Sekunden

Der Vorsprung auf den Zweiten war letztlich allerdings mit zwei Punkten zu dünn. Nach 5:22 Minuten hatte der Langenfelder zudem die zehn Sekunden Vorsprung auf Platz drei ebenfalls eingebüßt. So gab es die Bronzemedaille — die ein großer Erfolg war und für Christian Schiemann bestimmt nicht das letzte Wort gewesen sein muss.

(mroe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort