Handball Echte Stolpergefahr

Handball · Beim Handball-Oberligisten SG Langenfeld werden die personellen Sorgen drei Wochen vor dem Saisonbeginn immer größer. In der Vorbereitung hakt es gewaltig und Trainer Heino Kirchhoff muss permanent improvisieren.

 Gebremst: Dawid Rosiak ist oft in bisweilen schmerzhafte Zweikämpfe verwickelt. Nun traf es ihn mal wieder besonders hart.

Gebremst: Dawid Rosiak ist oft in bisweilen schmerzhafte Zweikämpfe verwickelt. Nun traf es ihn mal wieder besonders hart.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Allmählich nimmt die Vorbereitung des Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) seltsame Formen an und eine perfekte Einstimmung auf die Meisterschaft 2012/2013 muss sich Trainer Heino Kirchhoff abschminken. Im ersten Teil (vor den Sommer-Schulferien) schien alles den erhofften Gang zu gehen. Seit einiger Zeit tauchen allerdings fast pausenlos neue Hindernisse auf.

 Endstation Kasten: Torhüter Tobias Geske ist noch relativ neu bei der SG Langenfeld und trotzdem bereits eine der festen Größen im Team.

Endstation Kasten: Torhüter Tobias Geske ist noch relativ neu bei der SG Langenfeld und trotzdem bereits eine der festen Größen im Team.

Foto: Matzerath

Erst setzte die Mannschaft einen Test gegen den Longericher SC (Oberliga) gründlich in den Sand. Dann stand Langenfeld wieder auf — 28:17 beim Dünnwalder TV, 26:23 gegen HSG Menden-Lendringsen (beide ebenfalls Oberliga). Nun gabs das Turnier bei SG Ratingen 2011, das die SGL als Dritter abschloss. Mit diesem Resultat konnte Kirchhoff jedoch wenig anfangen: "Der Preis war zu hoch." Drei weitere Spieler sind angeschlagen und vor allem Dawid Rosiak hats deutlich erwischt.

Auch Herff und Schickhaus raus

In der Auftaktpartie gegen den niederländischen Zweitligisten Loreal Venlo bekam Rosiak, dem schon zwei Tore gelungen waren, einen Schlag auf die Rippen. Damit war das Turnier für ihn vorbei und bei der SGL begann erneut die Zeit des Improvisierens, weil der zuletzt überzeugende Rosiak-Ersatz André Jechorek gar nicht da war (erkrankt).

Matthias Herff, eher für die Positionen Außen und Mitte zuständig, durfte sich als Erster im halblinken Rückraum versuchen. Das erledigte er anständig, bis er im zweiten Spiel gegen den Zweitliga-Aufsteiger TuS Ferndorf nach einem Sprungwurf umknickte und ebenfalls aufhören musste. Dritter im Bunde der Ausgeschiedenen: Tim Schickhaus (Rechtsaußen/ebenfalls umgeknickt).

Die SGL bezwang Venlo letztlich dank einer brillanten Leistung in der Abwehr mit 23:12 (10:6) und sah gegen Ferndorf eine Halbzeit lang gleichwertig aus. Torhüter Tobias Geske lieferte eine Gala ab, indem er viele freie Bälle abwehrte. Nachher setzte sich dann das größere Potenzial des Zweitligisten durch, der deutlich mit 11:18 (6:7) die Oberhand behielt.

Fürs Spiel um den dritten Platz hatte Langenfeld dann zwar nicht mehr viel Personal anzubieten, aber eine beherzt arbeitende Mannschaft. Deshalb bog die SGL einen Rückstand gegen Gastgeber Ratingen (Verbandsliga) zum 20:16 (7:8)-Endstand um.

Neben den neuen Sorgen nahm Kirchhoff aus Ratingen auch Positives mit. Die Grundtugenden Einsatz und Leidenschaft sind (fast) immer vorhanden. Einzelne Spieler wie die Torhüter Geske und Tobias Kottwitz oder Herff und Kapitän Stefan Wagener boten ebenso stabile Leistungen wie die Kreisläufer Nelte und Florian Felder, die zudem in der Abwehr-Mitte ein Riesenpensum erledigen müssen. Insgesamt ist bei Kirchhoff trotzdem klar, dass die SGL eine sorgenfreie Saison nur unter einer Voraussetzung kalkulieren kann: "Ich denke, dass wir zwei bis drei neue Leute brauchen."

Nächster Test gegen Opladen

Knapp drei Wochen Zeit bleiben ab jetzt bis zum Meisterschaftsstart am 15. September (19.15 Uhr) bei der SG Dülken. Die Restzeit wird auf jeden Fall von viel Arbeit geprägt sein — neben und auf dem Feld. Am Samstag (18.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) steht dabei zunächst der Test gegen den Mittelrhein-Oberligisten TuS 82 Opladen auf dem Programm. Ob die Vorbereitung für die SGL bis dahin oder danach halbwegs normale Formen annimmt, weiß zurzeit keiner.

(RP/rl)
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