Fußball Echt wie ein Absteiger

Fußball · Für den HSV Langenfeld wird die Lage in der Fußball-Landesliga nach dem 1:5 beim VfB Solingen immer kritischer. Die Mannschaft um Trainer Oliver Fecker deutete nicht mal ansatzweise so was Ähnliches wie Klassentauglichkeit an.

 Zum Verzweifeln: Alessandro Petri und dem seit neun Spielen sieglosen HSV (acht Niederlagen, ein Unentschieden) droht ein Abo im Keller.

Zum Verzweifeln: Alessandro Petri und dem seit neun Spielen sieglosen HSV (acht Niederlagen, ein Unentschieden) droht ein Abo im Keller.

Foto: Matzerath

Der Fußball-Landesligist HSV Langenfeld setzt seinen Sinkflug fort und das Tempo nimmt beständig zu. Nach der 1:5 (0:1)-Pleite beim ebenfalls gefährdeten und keinesfalls übermächtigen VfB Solingen dürften allenfalls die kühnsten Optimisten darauf hoffen, dass die Elf um Trainer Oliver Fecker noch einmal die Kurve bekommt.

Der Coach sah die Dinge realistisch: "Da gibt es nichts schönzureden. Dreierkette oder Viererkette — das ist nichts und das hilft uns alles nichts." In seiner derzeitigen Verfassung hat der HSV in der Landesliga nichts zu suchen.

Wer am herrlichen Herbsttag ins Stadion an der Baverter Straße gekommen war, um unterhalten zu werden, lag hier genau richtig. Für die Abwechslung waren in der ersten Hälfte allerdings nicht etwa die Landesliga-Teams zuständig, sondern zwei Bambini-Mannschaften.

Die zeigten auf dem benachbarten Kleinfeld in einem Freundschaftsspiel viel — Freude am Fußball, Tore, Begeisterung. Was dagegen Gastgeber VfB und der HSV anzubieten hatten, war nicht klassentauglich, sondern vor allem äußerst langweilig. Während die Hausherren ihren Laden hinten immerhin abdichten konnten, streute Langenfeld haarsträubende Geschenke ein.

Nellen allein auf weiter Flur

HSV-Keeper Daniel Nellen tat dabei sein Bestes, als er nach einem Patzer seiner Vorderleute den Heber von der Linie kratzte und den Nachschuss ebenfalls abwehrte. Den dritten Versuch nutzte Serkan Gürdere dann allerdings zum 1:0 für Solingen (30.), das kurz vor der Pause fast auf 2:0 erhöht hätte. Wieder fühlte sich niemand für Gürdere zuständig, dessen Elf-Meter-Schuss jedoch über das Gehäuse ging (45.).

Das Geschehen nahm zum zweiten Durchgang etwas Fahrt auf und den Gästen schnell alle Chancen. Nachdem Nellen erneut glänzend reagiert hatte (48.), gabs für Christian Engels die erste gute HSV-Gelegenheit (49./drüber). Mit dem 2:0 (50.) von Tim Engelen und dem 3:0 (56.) von Gürdere war die Partie dann vorzeitig gelaufen. Was Serkan Gürdere bewirken kann, schien sich bei Langenfeld trotzdem nicht herumgesprochen zu haben, denn der Solinger Angreifer durfte einen Konter zum 4:0 vollenden (62.).

Hilberoth wenigstens bemüht

Der HSV entging einem Debakel, weil die Partie nun dahinplätscherte. Das 1:4 von Engels (74./Kopfball) war bloß ein Tropfen auf den heißen Stein und das Solinger 5:1 (85.) von Davide Lo Martire nicht mehr wichtig. Bezeichnend: Der eingewechselte HSV-Mittelfeldspieler Nils Hilberoth (aus der Zweiten aufgerückt) wehrte sich mit am auffälligsten gegen die Niederlage.

(rod-)
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