Handball Duell der Giganten

Die Aufgabe des Handball-Verbandsligisten SG Langenfeld ist ganz klar. Um seine Chance zum Aufstieg zu wahren,muss der Dritte das Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Mettmann-Sport gewinnen. Spannender gehts kaum.

Es ist fast ein Finale und die Spannung lässt sich mit den Händen greifen. Breiterer Raum für den Rechenschieber kommt dabei nicht vor, denn der Handball-Verbandsligist SG Langenfeld (SGL) muss das Gipfeltreffen heute (18.15 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den Tabellenführer Mettmann-Sport gewinnen. Langenfelds Trainer Heino Kirchhoff hält alles für möglich – einen Sieg, eine Niederlage oder ein Unentschieden. In einem Punkt legt sich der Coach allerdings fest: "Das wird ein sehr intensives Handballspiel."

Die SGL hat zwei Nachteile. Erstens liegt sie mit 32:6 Punkten einen Zähler hinter Mettmann (33:5). Zweitens ging die Hinrunden-Partie mit 25:32 so deutlich an den Kreisrivalen, dass sich der am Ende bei Punktgleichheit entscheidende direkte Vergleich wohl kaum umbiegen lässt. Daraus folgt, dass für die Hausherren bereits ein Unentschieden wie eine Niederlage wäre – während bei einem Erfolg im Kampf um den Aufstieg plötzlich wieder alles drin wäre.

Der Strippenzieher

"Viel spricht für Mettmann", weiß Kirchhoff. So hat der Tabellenführer auswärts in zehn Spielen keinen Punkt abgegeben (20:0) und alle acht Aufgaben im Jahr 2010 makellos gelöst (16:0). In Jens Fischer kann Gäste-Coach Markus Neußer zudem einen glänzenden Regisseur aufbieten, der Ideen wie vom Fließband produziert und gegnerische Abwehrreihen gelegentlich formschön zerlegt. Die SGL dagegen muss andere Qualitäten in die Waagschale werfen – vor allem nach den irritierenden Vorstellungen der vergangenen Wochen.

"Wir können nur als Team bestehen", betont Kirchhoff, der seiner Mannschaft den großen Wurf zutraut: "Wir gewinnen, weil wir zu Hause spielen, wo wir noch keinen Punkt abgegeben haben. Von der Stärke der einzelnen Spieler her haben wir es drauf und wir haben die dichtere Bank." Die 18:0 Zähler aus neun Heimspielen sind ebenso ein Pfund wie die Tatsache, dass Langenfeld über die beste Abwehr der Liga verfügt. Gut möglich, dass es auf winzige Details ankommt.

Die richtige Gelegenheit

Bei der SGL steht erneut das Verhalten in kritischen Situationen auf dem Prüfstand. So nahm beim 25:32 in Mettmann oder beim 24:33 in Haan unter dem Strich niemand das Heft in die Hand. Kürzlich tand die SGL von Beginn auf verlorenem Posten, als sie beim TSV Aufderhöhe kläglich mit 25:31 verlor. "Wir haben etwas gutzumachen", sagt Heino Kirchhoff. Es gibt schlechtere Gelegenheiten dazu als ein Gipfeltreffen, vor dem sich die Spannung mit den Händen greifen lässt.

(RP)
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