Trainer Jens Kaiser war vor allem sehr zufrieden damit, dass seine Schützlinge unter den Augen der Bundestrainerin Jana Degenhardt (Rothenstein) erstklassiges Angriffssjudo boten. Dass beide Langenfelderinnen im Halbfinale jeweils eine unnötige bis ärgerliche Niederlage erlitten, konnte den hervorragenden Gesamt-Eindruck letztlich nicht im Geringsten trüben.

Merle Grigo fertige ihre ersten Gegnerinnen jeweils in einem erstaunlichen Schnellverfahren ab. Gegen Kati Süssenguth (SV 1883 Schwarza) war nach 16 Sekunden alles vorbei und das Duell mit Beke von Ahnen (VfL Stade) dauerte nur wenig länger — 38 Sekunden. Das Viertelfinale gegen Barbara Ertl (TV Lenggries) entschied Merle ebenfalls vorzeitig für sich (erneut mit einer Würgetechnik), ehe im Halbfinale der Gold-Traum platzte.

Entscheidender Haltegriff

Die Langenfelderin profitierte zunächst davon, dass Patrycia Szekely (FTT Freiburg) eine Bestrafung kassierte, konnte jedoch den kleinen Vorteil nicht mehr nutzen. Nach einem Angriff der Gegnerin verlor Merle kurz die Übersicht auf der Matte — und anschließend gabs kein Mittel mehr, den Haltegriff zu lösen. Im Kampf um den dritten Platz dominierte Grigo anschließend wieder, indem sie gegen Lara Wüste (Börde-Union Werl/Welver) dank einer spektakulären Selbstfall-Technik vorzeitig gewann.

Pauline (startet im ersten Jahr in der Altersklasse U 17) hatte es ähnlich eilig. Nach den Blitz-Erfolgen über Hergild Ridderskamp (PSV Olympia Berlin/31 Sekunden) und Leona Klocke (JC Peine/20 Sekunden) ging auch das Viertelfinale gegen Janina Böhmer (FSV Magdeburg) nicht über die volle Distanz.

Das Halbfinale gegen Gülsah Köroglu (PSV Duisburg) hatte Pauline mit schönen Angriffen unter Kontrolle — und zog dann überraschend den Kürzeren. Mehr Glück brachte das kleine Finale, denn Sarah Herrmann (BC Greffern) machte viel Druck. Pauline Sommerer wehrte allerdings alle Angriffe geschickt ab und setzte kurz vor Schluss den entscheidenden Haltegriff an.