Lokalsport Diese Zweite ist mehr als eine Reserve

Langenfeld · Der Handball-Verbandsligist SG Langenfeld II hat seinen Kader, der schon zuletzt nicht schlecht war, noch verstärkt. Der Saisonstart gelang mit dem 26:19-Sieg gegen Kettwig. Trainer Olaf Schulz verlangt vor allen Dingen mehr Kontinuität.

 Er kann es nicht lassen: Andreas Nelte spielt schon seit zehn Jahren für die SG Langenfeld. Mit dem Kreisläufer, der auch ein starker Deckungsspieler ist, holte Langenfeld den Deutschen Amateurpokal und die Meisterschaft in der Oberliga. Nach einem Jahr in der 3. Liga beschloss Nelte, den Aufwand zu reduzieren und in der Zweiten weiterzumachen. Auch dort ist er eine wesentliche Stütze.

Er kann es nicht lassen: Andreas Nelte spielt schon seit zehn Jahren für die SG Langenfeld. Mit dem Kreisläufer, der auch ein starker Deckungsspieler ist, holte Langenfeld den Deutschen Amateurpokal und die Meisterschaft in der Oberliga. Nach einem Jahr in der 3. Liga beschloss Nelte, den Aufwand zu reduzieren und in der Zweiten weiterzumachen. Auch dort ist er eine wesentliche Stütze.

Foto: Ralph Matzerath

Auf dem Spielberichtsbogen standen 13 Namen - was eine echte Neuheit war für Olaf Schulz, der vor der Partie gegen den Kettwiger SV zum ersten Mal seit sehr langer Zeit eine echte Auswahl hatte. Nach der personellen Knappheit aus der vergangenen Spielzeit steht dem engagierten Trainer des Handball-Verbadsligisten SG Langenfeld II (SGL) in dieser Serie ein deutlich breiterer Kader zur Verfügung. "Den werden wir auch brauchen", glaubt der Coach mit dem Blick auf eine lange neue Saison, die erst am 12. Mai 2018 endet.

Entsprechend viele Spieler feierten den Auftakt - und zwar einigermaßen überschwänglich. Die Langenfelder tanzten nach der Schluss-Sirene in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium im Kreis und sangen mit ihren Fans auf der Tribüne - fast so, als hätte sie gerade den Aufstieg in die Oberliga geschafft. Dabei handelte es sich beim 26:19 (13:12) "nur" um den erhofften Auftakt-Erfolg. Für Schulz war das Verhalten seines Teams aber ohnehin nur logisch: "Dieser Jubel spiegelt genau den Charakter der Mannschaft wider", sagte der Trainer, "nach einer langen Vorbereitung musste sich der Jubel einfach entladen. Die Mannschaft versteht sich gut. Deshalb haben sie diesen Erfolg so sehr gefeiert.

Die Zeiten, in denen Schulz am Freitag vor einem Spiel nicht wusste, wen er am folgenden Wochenende aufstellen kann, sollen vorbei sein. Zur Zweiten stießen im Sommer insgesamt neun Neuzugänge - viele davon aus dem eigenen Verein: Während Andreas Nelte, Matthias Herff und Alexander Klimke aus dem abgestiegenen Drittliga-Team stammen, stiegen Tim Voss, Christian Majeres, Tobias Justen und Patrick Motz aus der dritten Mannschaft (Landesliga) eine Etage höher. Hinzu kommen Rückkehrer Tobias Kolletzko (zuletzt beim Northeimer HC aktiv) und der junge Jannik Domnick (18), der bereits gegen Ende der vergangenen Saison mitmischte. Tobias Artmann (18) und Simon Schößer (24) gehören darüber hinaus zum erweiterten Aufgebot, trainieren allerdings vorerst nicht mit der zweiten Mannschaft.

"Wir sind nicht nur breiter, sondern auch stärker aufgestellt", betont Schulz. In der Vorbereitung legte seine "sehr gefestigte" Mannschaft lediglich eine Woche Pause ein - als Schulz kurz im Urlaub weilte: "Die Jungs haben einfach Lust. Deswegen macht es einen solchen Spaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten." Das Potenzial des Teams ist in der Tat riesig.

Schulz arbeitet mit vielen jungen Leuten zusammen, aber auch mit älteren Spielern. Der erfahrene Andreas Nelte (35) war dann beim Auftakt gegen Kettwig direkt der Ruhepol im insgesamt noch nervös wirkenden Team, das nach einem kurzen Leistungseinbruch in der zweiten Hälfte entscheidend wegzog - 13:12 (30.), 13:16 (36.), 20:16 (49.). Findet Tim Voss nach seiner Rückkehr in die Zweite zu alter Stärke, kann er im Rückraum eine echte Gefahr für jeden Kontrahenten in der Verbandsliga werden.

Schulz leugnet die spielerischen Möglichkeiten dieser gut besetzten Mannschaft nicht. "Es ist schon etwas anderes als in der vergangenen Saison", räumt der Coach ein. Das liege allein daran, dass er jetzt die gesamte Vorbereitung auf die neue Serie mitmachen konnte - anders als im vorigen Jahr. Damals war Schulz als dritter Langenfelder Trainer innerhalb von ein paar Wochen zum Team gestoßen und sollte "nur" noch das Beste aus der Restsaison rausholen. Der sechste Platz in der Endabrechnung war dann zwar ordentlich, entsprach jedoch schon seinerzeit nicht dem wahren Leistungsvermögen der SGL II.

"Wir müssen mehr Kontinuität aufbauen. Dann schauen wir, wie weit wir damit kommen. Unser Ziel ist es, besser als in der vergangenen Saison abzuschneiden", betont der Langenfelder Coach. Auf präzise Prognosen will er sich lieber nicht einlassen. Im Mittelpunkt steht für Schulz auch die Unterstützung der ersten Mannschaft, die in der Regionalliga aufgrund der Ausfälle von Henrik Heider und Steffen Hambrock personell am Stock geht.

SG Langenfeld II: Hanke, Motz - Schulz (2), Guggenmos (2/1), Domnick, Klimke (1), Justen, Pake (1), Kolletzko (3), Majeres (7), Voss (1), Nelte (6), Ißling (3).

(mol-)
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