Langenfeld Die Piste – eine Leidenschaft

Langenfeld · Für Jeremias Wilke war der alpine Skisport am Anfang nur eine normale Freizeitbeschäftigung. Inzwischen ist daraus aber viel mehr geworden – und der zwölf Jahre alte Langenfelder längst richtig schnell unterwegs.

 Bretter, die die Welt bedeuten: Jeremias Wilke träumt auf jeden Fall davon, den Skisport irgendwann mal richtig professionell auszuüben.

Bretter, die die Welt bedeuten: Jeremias Wilke träumt auf jeden Fall davon, den Skisport irgendwann mal richtig professionell auszuüben.

Foto: Matzerath

Für Jeremias Wilke war der alpine Skisport am Anfang nur eine normale Freizeitbeschäftigung. Inzwischen ist daraus aber viel mehr geworden — und der zwölf Jahre alte Langenfelder längst richtig schnell unterwegs.

Jeremias Wilke lächelt bescheiden. Hinter ihm sind unzählige kleine und große Pokale zu sehen, die der 12-Jährige gewonnen hat. Seine Trophäen füllen inzwischen ein ganzes Regal. Der Achtklässler hat sich dem Wintersport verschrieben. Genauer gesagt: Er fährt alpine Skirennen — und das oft erfolgreicher als die starke Konkurrenz aus Süddeutschland. Bei den offenen Münchner Schülermeisterschaften der Jahrgänge 1999/2000 in Bad Wiessee belegte der gebürtige Langenfelder den ersten Platz. Für Jeremias war es bereits der zweite Saisonsieg bei einem offiziellen Rennen des Deutschen Skiverbandes (DSV).

Nicht ganz so unbeeindruckt ist der für den Skiclub Bonn startende Gymnasiast abseits der Piste. Zurückhaltend und ruhig erzählt er von seiner Begeisterung, die ihn laut eigener Aussage im zarten Alter von vier Jahren ergriffen hat: "Damals waren wir mit der ganzen Familie im Skiurlaub." Sein erstes Mal auf der Piste sei "ganz in Ordnung" gewesen. "Vorher hatte ich schon Erfahrungen in der Skihalle in Neuss gesammelt. Ich habe schnell gemerkt, dass ich viel Spaß an dem Sport habe und so hat sich die ganze Geschichte dann entwickelt", berichtet Jeremias.

Im Lehrgang aufs Treppchen

Das Training beginnt damals in der Neusser Skihalle. Im Mittelpunkt stehen Ausdauer, Schnellkraft und Gleichgewicht. Immer wieder nimmt Jeremias Wilke an Rennen im Kinderbereich teil — vor allem im Sauerland. Bei einem DSV-Sichtungslehrgang fährt der Langenfelder vor drei Jahren aufs Treppchen — und seitdem startet er für den Westdeutschen Skiverband. Seit 2010 ist er zudem Mitglied des SC Bonn, bei dem er vier bis sechs Stunden pro Woche mit dem Österreicher Robert Schönegger übt. "Eigentlich sollte das Skifahren eher eine Art Freizeitsport werden", sagt der Schüler, "inzwischen ist es ein sehr zeitintensives Hobby. Aber es macht einfach Spaß, zu trainieren und auf die Piste zu gehen."

Mit Siegen bei Nachwuchsrennen hat er nicht gerechnet: "Klar habe ich gemerkt, dass ich an dem Wochenende gut drauf bin. Aber die Konkurrenz ist immer sehr stark. Im Rheinland wird ja eher selten Ski gefahren." Das Ziel des Zwölfjährigen, der im Sommer auch gern auf Inline-Skates steigt, ist dennoch sonnenklar. Er möchte Profisportler werden — und später an schnelleren Disziplinen wie Super G und Abfahrt teilnehmen.

"Da müssen wir jetzt durch"

Seine Mutter ist davon nicht unbedingt begeistert: "Skisport ist natürlich auch sehr aufwändig", findet Kathrin Wilke, "Training, Equipment und die Anfahrten machen es oft nicht einfach. Es gibt Monate, in denen wir fast jedes Wochenende weit mehr als tausend Kilometer fahren. Das war nie so geplant — aber da müssen wir durch." Trotz seiner sportlichen Ambitionen möchte Jeremias zunächst normal sein Abitur und eine Ausbildung machen. "Aber ich werde weiter Ski alpin fahren", betont er. Und plötzlich wirkt nicht mehr ganz so zurückhaltend: "Mir gefällt einfach alles an dieser Sportart."

(dora)
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