Handball Die Grenzen der Zeit

Interview Bei den Handballern der SG Langenfeld ging der bisherige Abteilungsleiter Jürgen Klein von Bord. Der 50-Jährige blickt auch mit Stolz auf seine Arbeit zurück. Sein Fazit: „Man kann durchaus etwas bewegen.“

Die Handball-Männer der SG Langenfeld (SGL) versuchen seit längerer Zeit, wieder in die Verbandsliga aufzusteigen. Doch auch diesmal dürfte der Plan scheitern. Dass Abteilungsleiter Jürgen Klein (50) kürzlich bei der Hauptversammlung nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stand, hatte aber andere Gründe. Nach einer Amtszeit von acht Jahren (seit 1999) fand der ehemalige Jugendwart die Zeit reif für einen Wechsel auf dem zeitraubenden Posten in vorderster Linie. Der Ex-Chef, zu dessen Nachfolger Klaus Majeres gewählt wurde (gleichzeitig Leiter des Förderkreises), sieht die Handballer insgesamt gut aufgestellt – auch und gerade in der Jugend. RP-Redakteur Michael Deutzmann sprach mit Klein über Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.

Sie haben als Abteilungsleiter Höhen und Tiefen mitgemacht. Was bleibt positiv hängen?

Klein Dass ich durch die intensive Arbeit, die ich gemacht habe, durchaus etwas bewegen kann – sei es im Bereich der Jugend, aber auch auf Regionalebene, im Bergischen Handballkreis und im Handballverband Niederrhein.

Und was werden Sie negativ in Erinnerung behalten?

Klein Durch die Größe unserer Handballabteilung stößt man im Zeitmanagement an seine Grenzen.

Die Leitung einer großen Wettkampf-Abteilung bedeutet eine Menge Arbeit. Würden Sie den „Job“ heute noch einmal übernehmen?

Klein Ja, immer wieder gerne. Ich würde aber in der Organisation der Abteilung noch ein paar Änderungen vornehmen.

Wer sportlich nach oben will, muss einiges investieren – auch finanziell. Was ist in Langenfeld machbar und welche Grenzen sehen Sie?

Klein Die Stadt Langenfeld bietet gute Voraussetzungen für guten Sport. Die Oberliga, wie ich es vor einigen Jahren gesagt habe, ist immer noch ein machbares Ziel.

Manche klagen darüber, dass die Handball-Abteilung bei den Erwachsenen zu männerlastig bestimmt ist. Teilen Sie diese Einschätzung?

Klein: Die Abteilung hat einen Anteil von etwa 32 Prozent Frauen. Hier sehe ich noch Veränderungsmöglichkeiten. Wir liegen aber mit der Zahl unsere Frauenmannschaften auf dem Niveau der vergleichbaren Vereine.

Die Basis eines Vereins ist – unabhängig vom sportlichen Erfolg – die Jugendarbeit, aus der Sie ja ursprünglich kommen. Wie schätzen Sie den Stand der Dinge ein?

Klein Wir sind im Bergischen Handballkreis vorne mit dabei. Wir stellen in den letzten Jahren immer mindestens einen Kreismeister im weiblichen sowie im männlichen Bereich. Die Aus- und Fortbildung der Übungsleiter muss aber unbedingt weiter verbessert werden.

Auf welche Punkte müssen Ihre Nachfolger besonders aufpassen?

Klein Bei der Größe der Abteilung mit 24 Mannschaften sollte keiner zu kurz kommen.

In Heino Kirchhoff ist ein ehemaliger Profi-Trainer für die erste (Männer-) Mannschaft verantwortlich. Wann wird er mit Langenfeld aufsteigen?

Klein Ich hoffe, endlich 2008.

Werden Sie dann in der Halle mitfiebern?

Klein: Natürlich. Ich bleibe dem Handball verbunden. In meiner neuen Tätigkeit als Staffelleiter der A- und B-Jugend bin ich Mitglied des erweiterten Kreisvorstandes, also weiter nah am Geschehen.

(RP)
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