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Analyse Die 3. Liga ist eine Nummer zu groß

Langenfeld · Die Handballer der SG Langenfeld liegen im Kampf um den Klassenerhalt nach der ernüchternden 25:32-Pleite gegen den TuS Volmetal sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer zurück. Es gibt einige Gründe dafür, dass wohl nicht mal mehr ein Wunder hilft.

 Er kämpft immer weiter: Derzeit sieht es aber nicht danach aus, dass Trainer Markus Becker und sein Team die Klasse halten. Die Saison dürfte noch viel Leidensfähigkeit verlangen.

Er kämpft immer weiter: Derzeit sieht es aber nicht danach aus, dass Trainer Markus Becker und sein Team die Klasse halten. Die Saison dürfte noch viel Leidensfähigkeit verlangen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Mannschaft ist eine andere, aber die Geschichte wiederholt sich. Und derzeit sieht es wieder nicht danach aus, dass die Handballer der SG Langenfeld (SGL) das zweite Abenteuer 3. Liga zu einem glücklichen Ende bringen können. Damals fehlt beim ersten Anlauf immerhin nur ein Punkt zum Erreichen des rettenden Ufers. Jetzt liegt Langenfeld einen Spieltag vor dem Abschluss der Hinrunde sechs Zähler hinter Rang 13, dem ersten zum Klassenerhalt ausreichenden Platz. Dafür gibt es ein Bündel an Gründen. Und das Fazit unter dem Strich ist klar: Die 3. Liga ist eine Nummer zu groß für Langenfeld.

Der Kader Nach der Meisterschaft in der Regionalliga 2017/2018 konnte das Team trotz intensiver Bemühungen personell nicht entsprechend verstärkt werden. So kam etwa Rechtsaußen Dominik Jung von der SG Ratingen – und ersetzte Max Adams, der aus Langenfeld zu den Bergischen Panthern wechselte. Vom Zweitliga-Aufsteiger Bayer Dormagen kam Jan Hüfken – für die Position des Linksaußens. Dort standen dann in Vizenz Preissegger, Philipp Wolter (allerdings lange verletzt) und Hüfken gleich drei Spieler im Aufgebot. Ähnliches gilt für die Kreisläufer, die durch Mats Heyde, Jan Schirweit und Nils Raschke ebenfalls dreifach vertreten sind. Auf der anderen Seite herrscht dafür ein echter Mangel: Zu Henrik Heider im halbrechten Rückraum und Jung auf Außen gibt es praktisch keine Alternative.

Verletzungspech und mehr Langenfeld hatte von Beginn an nie alle Mann in Bestform an Bord. So fehlten zwischendurch unter anderem Heider und Maurice Meurer, weil sie verletzt waren. Bitterer Höhepunkt: Regisseur André Boelken erlitt kürzlich einen Kreuzbandriss und wird lange ausfallen. Auch ein Problem: Mats Heyde (Polizei-Ausbildung) fehlte zuletzt viel häufiger als erwartet. Darüber hinaus passt nicht jeder Urlaubsplan zu den Spielterminen für die 3. Liga.

Führungsspieler Die Mannschaft in ihrer jetzigen Zusammensetzung hat keinen wirklichen Spieler, die der Sportliche Leiter Dennis Werkmeister durchaus treffend „emotionaler Leader“ nennt. Das waren vor zwei Jahren der später zu seinem Heimatverein Longericher SC (ebenfalls 3. Liga) zurückgekehrte Dustin Thöne oder Keeper Tobias Geske, der mittlerweile für die HG Remscheid in der Oberliga zwischen den Pfosten steht.

Das Umfeld Vieles von dem, was Langenfeld anbietet, wirkt gut gemeint. Das Catering etwa durch einen örtlichen Gastronomen kann sich sehen lassen. Tatsache ist aber: Gutes Essen schießt keine Tore. Und es hilft auch Trainer Markus Becker nicht, der immer noch nicht über einen Co-Trainer verfügt. Die SGL ist in ihren Mitteln insgesamt offensichtlich derart begrenzt, dass sie weder die in anderen Vereinen üblichen Mitarbeiter findet noch das spielende Personal über das aktuelle Maß hinaus finanzieren kann. Das ist übrigens ein alter Hut und war schon vor zwei Jahren so. Ändert sich das gesamte Paket nicht grundlegend, wird die SGL in der 3. Liga keine Zukunft haben. Dennis Werkmeister hat trotzdem Hoffnung: „Ich gebe dieses Ziel langfristig nicht auf. Ich glaube an das Ziel 3. Liga.“

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