Lokalsport Desolate Elfen verlieren gegen Metzingen deutlich

Leverkusen · Renate Wolf trägt ihr Herz auf der Zunge. Die direkte Art der Handball-Trainerin bekamen beim 24:37 (12:17) gegen den TuS Metzingen mal die Referees zu spüren und mal ihre Spielerinnen - jeweils nicht zu Unrecht. Umso mitgenommener wirkte die Chef-Elfe auf Beobachter aber bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Enttäuscht und ungewohnt kleinlaut kommentierte sie, wie ihre Schützlinge nach ordentlichem Start erst ins Hintertreffen und nach der Pause sogar schwer unter die Räder gekommen waren.

Sinnbild der trostlosen Leistung war diesmal ausgerechnet Bayers mit Talent so über alle Maßen gesegnete Nationalspielerin Kim Naidzinavicius. Wer ihre starken Szenen aufzählen mochte, war schnell fertig. Denn mehr als vier verwandelte Siebenmeter gelangen dem Rückraum-Ass nicht. So zögerlich, fast körperlos sie in der Defensive zu Werke ging, so wenig wurde sie im Angriff dem Anspruch als Leistungsträgerin gerecht, leistete sich einige Fehlpässe, Ballverluste und schwache Würfe - und saß darum zu Recht lange Zeit draußen.

"Manche waren schon zufrieden, wenn sie sich nicht weh tun mussten und einen Freiwurf rausholen konnten", ärgerte sich Wolf.

Deutlicher wurde sie in einer Auszeit kurz nach der Pause: "Das ist totale Verarsche, was ihr hier spielt." Angesprochen fühlen durften sich neben Naidzinavicius einige Leverkusenerinnen.

Ein Beispiel hätten sie sich an der jungen Pia Adams nehmen können. Der gelang zwar auch nicht alles, sie war aber stets mit vollem Einsatz dabei, scheute sich auch nicht, Verantwortung zu übernehmen und belohnte sich mit fünf Treffern. Engagement mochte Wolf auch einer Handvoll anderer Elfen nicht absprechen. Unter dem Strich stimmte diese Grundvoraussetzung aber bei zu wenigen Leverkusenerinnen.

Die Partie zeigte schmerzhaft, dass Wolfs Schützlinge lange noch nicht so weit sind, wie nach der knappen Niederlage gegen Leipzig und guten Trainingseindrücken unter der Woche gedacht. "Wir müssen uns jetzt Gedanken machen, wie wir die Kurve kriegen", betonte die Trainerin. Das sollte schnell gelingen, um die Saison nicht schon frühzeitig in den Sand zu setzen.

Elfen: Gaiovych, Centini - Braun, Schilk (3), Janouskova (nicht eingesetzt), Adams (5), Naidzinavicius (4/4), Berndt (1), Glankovicova, Seidel (1), Karolius (3), Heldmann (1), Rode (5), Ruthenbeck (1), Burkholder (n.e.).

(TK)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort