Fußball Der zentrale Punkt: Richrather müssen die Gefahr akzeptieren

Langenfeld · Fußball-Landesligist TuSpo lieferte zuletzt wenig Begeisterndes ab und fürs Team um Trainer Marek Lesniak geht der Blick nach unten. Das Nachholspiel beim Dritten SpVg, Schonnebeck wird schwierig.

 Eingekreist: Philip Lehnert (Mitte) und seine Richrather sind auf der Suche nach dem Befreiungsschlag.

Eingekreist: Philip Lehnert (Mitte) und seine Richrather sind auf der Suche nach dem Befreiungsschlag.

Foto: Matzerath

Die Lage ist durchaus verzwickt für den Fußball-Landesligisten TuSpo Richrath, der mit dem Ziel einer Saison 2012/2013 ohne größere sportliche Sorgen angetreten war. Nach zwölf Spielen muss die Elf von Trainer Marek Lesniak allerdings den Blick doch wieder nach unten richten. Die übrigen drei Aufgaben bis zur Winterpause haben es auf jeden Fall in sich und das Nachholspiel morgen (15.30 Uhr) beim Dritten SpVg. Schonnebeck gehört für den Tabellenzwölften zu den besonders hohen Hürden. "Das ist für mich zurzeit das dickste Brett, das es zu bohren gibt", sagt der Sportliche Leiter Jörg Broch.

Die gesamte Entwicklung hatte er sich vor der Serie anders vorgestellt — besser naturgemäß. "Ich bin mit der Situation unzufrieden", räumt Broch ein, der insgesamt noch ruhig wirkt: "Es ist nichts passiert, was wir nicht reparieren könnten." Gleichzeitig hält er es allerdings für besonders gefährlich, die Gefahr auszublenden — frei nach dem Motto "Uns kann nichts passieren". Richrath deutete bisher eher gelegentlich an, dass ausreichend Potenzial vorhanden ist. Ein Beispiel für einen gelungenen Auftritt war der 23. September, als TuSpo nach einer Klasse-Partie bei RW Essen II mit 1:2 verlor.

Ein anderes Beispiel war am 4. November die Partie gegen den damaligen Zweiten VfB Bottrop, dem die Richrather nach einer starken zweiten Hälfte ein verdientes 1:1 abnahmen. Broch: "Die Jungs haben ja schon gezeigt, dass sie es können." Ansonsten sieht er Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Die Hausherren sind momentan mit 24 Punkten noch Dritter hinter RW Essen II und der DJK Arminia Klosterhardt (beide 25). Weil die SpVg. über das deutlich beste Torverhältnis aller Mannschaften verfügt, genügt ihr bereits ein Unentschieden zum Sprung auf Platz eins. Und dass sich der Dritte mit einem Zähler nicht begnügen will, dürfte als gesicherte Erkenntnis gelten.

Richraths Bilanz ist im Vergleich fast mickrig — 14 Punkte und 17:14 Tore. Selbst die am Anfang der Serie sattelfeste Abwehr musste zuletzt viele kritische Szenen überstehen — und oft war Torhüter Jan Conradi der Retter. "Wir machen zu viele Fehler im hinteren Bereich und kassieren seit ein paar Spielen zu viele Tore", findet Trainer Lesniak, der dennoch halbwegs optimistisch ist: "Wir werden nicht untergehen. Gegen Gegner von vorne haben wir bis jetzt immer gut ausgesehen."

TuSpo wird vermutlich nicht die besonders üppige Offensive suchen, will aber "mit Fußball spielen" (Lesniak). Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit müssen die Richrather dafür von der ersten Minute an ihre obere Leistungsgrenze erreichen. Jörg Broch fasst es treffend zusammen: "Wir können nur dann bestehen, wenn wir alle Tugenden an den Tag legen — Laufbereitschaft, Einsatz und Leidenschaft." Fehlt eins dieser Elemente zu oft, ist die Lage nicht mehr nur verzwickt. Dann könnte am Schlangenberg demnächst ein richtig ungemütlicher Winter kommen.

(RP/rl)
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