Handball Der Plan: Aus Bayern direkt in die Halle

Langenfeld · Handball-Oberligist SG Langenfeld dürfte vor dem Spiel morgen Abend gegen Borussia Mönchengladbach vielleicht regelmäßig die Verkehrsnachrichten abfragen. Torhüter Tobias Geske will alles probieren, um rechtzeitig da zu sein.

 Was soll ich machen? Langenfelds Torhüter Tobias Geske will seiner Mannschaft liebend gerne zur Verfügung zu stehen und mit ihr versuchen, den ersten Saisonsieg gegen eins der Top-Teams einzufahren.

Was soll ich machen? Langenfelds Torhüter Tobias Geske will seiner Mannschaft liebend gerne zur Verfügung zu stehen und mit ihr versuchen, den ersten Saisonsieg gegen eins der Top-Teams einzufahren.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Die Saison wirkt im Moment irgendwie zerrissen für den Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL). Das Team von Trainer Leszek Hoft war am vergangenen Wochenende spielfrei und wird es am kommenden schon wieder sein. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens war die Gruppe mal mit 15 Mannschaften geplant, sodass eine Pause für jeden ohnehin mal fällig wird. Zweitens zog dann die SG Dülken kurz vor dem Saisonbeginn zurück. Deshalb gibt es für alle Oberligisten eine weitere Unterbrechung — was es im einen oder anderen Fall durchaus sehr schwierig macht, einen festen Rhythmus zu erarbeiten. Dafür hielt es irgendjemand für sinnvoll, einen Spieltag in die Wochenmitte zu legen. Darum bestreitet der Dritte Langenfeld (13:5 Punkte) morgen Abend um 20 Uhr in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium gegen den Zweiten Borussia Mönchengladbach (13:3) ein Spitzenspiel.

Der ungewohnte Termin wirkt sich möglicherweise direkt aufs zur Verfügung stehende Personal aus. SGL-Torhüter Tobias Geske, der in den vergangenen Wochen nach einigen durchwachsenen Vorstellungen auf dem Weg zur alten Stärke war, droht auszufallen. Der 26-Jährige befindet sich genau heute und morgen aus beruflichen Gründen in Bayern. "Ich hoffe, dass wir gegen Mittag dort loskommen", sagt der Torhüter, "ich werde alles geben, um rechtzeitig in der Halle zu sein. Die Sporttasche steht schon im Auto. Vielleicht schaffe ich es rechtzeitig zum Treffpunkt, vielleicht bin ich erst kurz vor dem Anpfiff da." Weil die Anreise mit dem Auto weit ist, darf nicht viel dazwischenkommen. Zumindest jede größere Störung kann alle Pläne durchkreuzen.

"Wir werden alles geben", betont auch Trainer Leszek Hoft, der seinem Keeper Geske natürlich für eine störungsfreie Fahrt die Daumen drückt — damit nicht Keeper-Kollege Tobias Hanke die ganze Last des Handball-Abends alleine bewältigen muss. Dass auf Langenfeld eine Menge Arbeit zukommt, ist dabei ziemlich sicher. Mönchengladbach tat sich in dieser Saison in der einen oder anderen Partie durchaus schwer — vor allem bei der 27:34-Niederlage gegen die DJK Adler Königshof. Auch das 27:25 zuletzt gegen den TuS Treudeutsch Lank gehörte eher in die Kategorie mühselig. Hoft lässt sich von diesen Resultaten nicht irritieren: "Mönchengladbach will seit Jahren aufsteigen. Die haben eine sehr gute und eingespielte Mannschaft."

Die Bilanz aus den bisherigen vier Begegnungen zwischen Langenfeld und der Borussia sagt ebenfalls einiges, denn die SGL errang hier bisher noch keinen einzigen Sieg. Aus der Saison 2011/2012 stammen ein 24:33 und ein 24:25, während die Statistik für die Serie 2012/2013 ein 21:24 und ein 20:21 führt. "Mönchengladbach ist für uns ein echt großes Kaliber", findet Leszek Hoft, der in der aktuellen Serie immer wieder personelle Schwierigkeiten bekämpfen muss.

Das ist sicher ein Grund dafür, dass Langenfeld bisher noch kein Team aus der oberen Tabellenhälfte bezwingen konnte. Alle sechs Siege gabs gegen Konkurrenten ab Rang acht — was zum Beispiel Tobias Geske liebend gerne ändern möchte. "Das nagt echt an mir", betont der Schlussmann, "das muss sich eigentlich mal ändern." Gelingt das schon morgen Abend, hätte er wenig dagegen. Dann wäre selbst der zerrissene Rhythmus der Vorweihnachtszeit kein Thema mehr.

(RP)
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