Leichtathletik Der Gänseliesellauf feiert Geburtstag

Monheim · Die Traditionsveranstaltung geht heute in ihre 30. Auflage. Chef-Organisator Thomas Heckrath, der in der Planung noch immer keine Routine spürt, bleibt beim Konzept "Volkslauf für alle". Die Strecke ist aber amtlich vermessen.

 Start frei: Die zehn Kilometer sollen beim Gänseliesel-Lauf wieder der große Höhepunkt sein.

Start frei: Die zehn Kilometer sollen beim Gänseliesel-Lauf wieder der große Höhepunkt sein.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Der Gänseliesellauf der SG Monheim (SGM) ist für viele Hobbyläufer längst zu einer renommierten Adresse geworden. Seit 30 Jahren gibt es rund um die Monheimer Lottenschule die Wettkämpfe über die Distanzen 900 Meter sowie zwei, fünf und zehn Kilometer. Die Bandbreite reicht dabei von alt bis jung und von schnell bis langsam. "Wir sind ein Volkslauf für jedermann", betont Lauf-Organisator Thomas Heckrath, der sich dieses Motto fest auf die Fahne geschrieben hat. Deshalb sind zum 30-Jährigen heute auch keine Besonderheiten vorgesehen. "Wir ändern nichts an unserem Konzept, weil wir so bleiben wollen, wie wir sind. Wir möchten den Leuten hier verbunden bleiben", sagt Heckrath.

Aus diesem Grund verzichtet der Organisator auf Preisgelder, mit denen sich nationale oder internationale Top-Athleten nach Monheim locken ließen. Vor 20 Jahren "kaufte" Heckrath lediglich einmal höherklassige Sportler. Die erzielten dann tatsächlich eine schnellere Zeit, taten aber nur das Nötigste, um am Ende des Tages das Geld mit nach Hause nehmen zu können. "Das möchte ich nicht noch einmal haben", betont Heckrath, "die Sieger unserer beiden Läufe über fünf und zehn Kilometer sollen hier aus der Umgebung kommen."

Obwohl die Teilnehmer nicht unbedingt die nationale Spitze vertreten, können sich alle auf professionelle Standards verlassen. Seit 18 Jahren ist die Strecke des Gänseliesellaufs unverändert geblieben - aus einem sehr guten Grund. Ein Verantwortlicher des Deutschen Leichtathletikverbands (DLV) reist regelmäßig nach Monheim, um die Strecke offiziell zu vermessen.

Wer heute also mit seiner Zeit eine Norm oder Ähnliches erfüllt, darf sich sicher sein, dass diese Zeit anerkannt und in der offiziellen Bestenliste des DLV geführt wird. Das sei äußerst wichtig, meint Heckrath, da man als Lauf-Veranstaltung auf diese Art erst richtig ernst- und wahrgenommen werde. Eins weiß der Organisator trotzdem: "Unsere Strecke ist nicht die schnellste. Dafür sind einfach zu viele Ecken und Kanten drin." Zeiten zwischen 32 und 34 Minuten könnten die Zuschauer, die sich heute auf den Weg zum Schulzentrum an der Lottenstraße machen, über die zehn Kilometerstrecke allerdings durchaus erwarten.

Das Vorprogramm für die Topläufe werden die Wettbewerbe der Kinder sein. Die jüngsten Sportler bilden hier zugleich die größte Teilnehmergruppe. Heckrath schätzt, dass möglicherweise bis zu 1000 Kinder beim Gänseliesellauf teilnehmen. Bei den Erwachsenen kalkuliert er mit 700 Anmeldungen. "Genau sagen kann ich das nicht. Die meisten melden sich immer auf den letzten Drücker an", sagt Heckrath, der trotz seiner riesigen Erfahrung immer noch keine echte Routine bei der Planung der Groß-Veranstaltung spüren kann.

Die Vorbereitung fängt bereits bei der Terminfindung an. Die Stadt Monheim weiß längst um die Bedeutung des Gänseliesellaufs, der nun im fünften Jahr zusammen mit dem Stadtfest über die Bühne geht. hen. Zum Bedauern von Heckrath verschiebt sich dadurch der Termin des Laufes bis Mitte Juni nach hinten: "Früher war der feste Termin immer der letzte Freitag im Mai, das klappte in letzter Zeit leider nicht mehr", sagt der Organisator. Man wolle zwar versuchen, den Wettbewerb zurück nach vorne auf den ursprünglichen Termin zu legen, allerdings müsse man sich hier an den Plänen der Stadt orientieren. Unabhängig vom Termin freuen sich die meisten Sportler aber sehr auf das Jubiläum des Volkslaufs, der seit den Anfängen zur immer festeren Größe in Monheim geworden ist.

(mol-)
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