Handball Das schöne Geschenk

Handball-Verbandsligist SG Langenfeld spielte schlecht, bezwang aber den Letzten TuS Erkrath mit 33:26.Dann profitierte der Spitzenreiter noch von der Niederlage des Titelkonkurrenten Unitas Haan in Wermelskirchen.

Plötzlich war bereits Weihnachten beim Handball-Verbandsligisten SG Langenfeld (SGL), der sich reichlichst beschenkt fühlen musste. Der Tabellenführer gewann gegen den TuS Erkrath trotz einer über weite Strecken schwachen Vorstellung verdient mit 33:26 (15:13) und wurde dafür sogar belohnt. Unitas Haan (jetzt 14:4 Punkte), Mit-Favorit im Kampf um den Aufstieg, verlor beim TuS Wermelskirchen – 35:38. "Das ist gut für uns gelaufen", staunte SGL-Trainer Heino Kirchhoff, der die Kunde zunächst kaum glauben konnte.

Unglaublich war aber auch, was der Spitzenreiter (18:0 Punkte) im Duell mit dem Schlusslicht (3:17) meistens für ausreichend zu halten schien. Langenfeld, ohne Fabian Düllberg (Schulterverletzung) und Sven Kniesche (Bänderverletzung beim Aufwärmen) angetreten, startete unterirdisch schlecht. Statt hohen Tempos und spritziger Ideen gabs viel Stückwerk – garniert mit einer bisweilen irrwitzigen Fehlerquote. Manchmal wechselte der Ball so schnell zwischen den beiden Teams hin und her, dass auf der Tribüne höchste Aufmerksamkeit geboten war. Wer nicht aufpasste, drohte den Faden zu verlieren.

Andauernde Gefahr

Bis zum 5:6 (13.) lag der Favorit sogar hinten, ehe eine Serie von vier Toren zum 9:6 (17.) eine halbwegs klare Führung brachte. Erkrath dachte allerdings nicht ans Aufgeben und blieb dran, weil vor allem Robert Bosnjak (sieben Tore) und Elmar Hasan-Zada (vier) die Angriffe mit stoischer Ruhe vortrugen. Langenfelds Abwehr, immerhin die stabilste in der ganzen Klasse, ließ sich oft aus der Fassung bringen. Nach dem 15:13 zur Pause drohte bis zum 18:17 (36.) echte Gefahr für die SGL, die sich erst in Überzahl und in ihren besten zweieinhalb Minuten absetzte – 22:17 (39.).

"Natürlich sind wir nicht mit dem Spiel zufrieden", sagte Kirchhoff. Auf ein paar Stützen konnte sich der Titelkandidat trotz allem verlassen. Die beiden Außen Vinzenz Preiss-egger (links) und Alexander Klimke (rechts/erst nach der Pause eingewechselt), dessen Auftritt der Coach "cool" nannte, überzeugten durch sehenswerte Treffer und eine hohe Wurf-Effektivität.

Überlegt geworfen

Ein echter Gewinner war zudem Linkshänder Christian Majeres, der besonders dann Erfolg hatte, wenn er eben nicht über den äußerst robusten Erkrather Mittelblock werfen wollte. Ansonsten gabs eher wenig Erbauliches – nicht in der Abwehr, nicht bei den Torhütern und nicht im Angriff. Trotzdem war auf einmal Weihnachten.

SGL: Kottwitz, Hanke – S. Kniesche, Majeres (6), Rosiak (5/1), Wille (1), Preissegger (4), Justen (2), Wagener (2), Klimke (5), Herff (5/4), Körner (3), Voigt, Nelte.

(RP)
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