Lokalsport Das Rezept: Ohne großen Druck zum Erfolg

Langenfeld · Der SC Reusrath hat eine sehr starke Hinrunde hinter sich – mit beiden Mannschaften. Die Trainer bleiben trotzdem zurückhaltend.

 Antreiber: SCR-Coach Udo Dornhaus eilt mit seiner Mannschaft in der Bezirksliga von Erfolg zu Erfolg.

Antreiber: SCR-Coach Udo Dornhaus eilt mit seiner Mannschaft in der Bezirksliga von Erfolg zu Erfolg.

Foto: RALPH MATZERATH (ARCHIV).

Der SC Reusrath hat eine sehr starke Hinrunde hinter sich — mit beiden Mannschaften. Die Trainer bleiben trotzdem zurückhaltend.

Viel besser hätte die Hinrunde für den SC Reusrath (SCR) kaum laufen können. Die erste Mannschaft rangiert in der Bezirksliga mit Anschluss zur Tabellenspitze auf dem zweiten Platz. Und auch das zweite Team, das letzten Sommer erst in die Kreisliga A aufgestiegen ist, spielte eine furiose Hinrunde, die mit der Herbstmeisterschaft endete. Unweigerlich stellt sich die Frage, was der Verein aus dem Langenfelder Süden in Zukunft noch vor hat. Die Ausgangslage beider Mannschaften ist jedenfalls prächtig. Udo Dornhaus, Trainer des Bezirksliga-Teams, wiegelt trotz der mehr als erfreulichen Hinrunde ab: "In dieser Saison ist es für uns bisher sehr gut gelaufen", meint der Coach, "aber man darf dabei nicht vergessen, dass die Mannschaft noch sehr jung ist." Im Klartext heißt das: abwarten und das Potenzial in Ruhe entwickeln. Für den Aufstieg ist es nach Ansicht des Trainers in dieser Saison eigentlich noch etwas früh. "Das heißt aber nicht, dass wir uns ärgern, wenn wir am Ende doch den Sprung in die Landesliga schaffen", betont Co-Trainer Marko Kelava. Der SCR kann die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Der große Vorteil gegenüber anderen Vereinen ist, dass die Verantwortlichen keinerlei Druck auf die Teams ausüben. "Bei uns verdienen die Fußballer nicht viel Geld. Wir sind beim SCR eine große Familie und spielen Fußball, um Spaß zu haben", erklärt Dornhaus die Philosophie des Vereins, der sich anschickt, eine wichtige Rolle im Langenfelder Fußball zu spielen.

Was amateurhaft klingen mag, spiegelt sich in der Realität mit starken Leistungen wider. Letztes Wochenende ließ der SCR zum zweiten mal in Folge alle Langenfelder Konkurrenten bei den Stadtmeisterschaften in der Halle hinter sich — und auch in der Liga bringt das lockere Aufspielen großen Erfolg.

Ralf Dietrich, Trainer der Reserve, kann es nach eigenem Bekunden manchmal selbst kaum fassen, wenn er die Hinrundenbilanz sieht. Elf Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen sind Beleg und Belohnung für den großen Aufwand, den das Kreisliga-Team bereibt. "Das Ziel nicht abzusteigen haben wir wohl schon erreicht", stellt Dietrich fest. "Nun wollen wir bis zum Ende der Saison weiterhin unter den ersten fünf sein." Wie bei Dornhaus überwiegt auch beim Trainer der zweiten Mannschaft die Zurückhaltung. Für den Moment ist das sicher der richtige Weg. Denn es wäre schon außergewöhnlich, wenn sich das Team nach dem Kreisliga-Aufstieg bereits eine Saison später auch in der Bezirksliga durchsetzen könnte.

Ähnlich sieht Udo Dornhaus die Lage. "Die acht Aufsteiger aus der Bezirksliga werden es durch die vielen Absteiger in der Landesliga sehr schwer haben", meint der Trainer. Zumal er auch die unmittelbaren Konkurrenten TV Kalkum-Wittlaer und TSV Eller 04 im Moment nicht auf dem Niveau eines FC Monheim sieht, der in der vergangenen Spielzeit den Sprung in die Landesliga schaffte und sich nun im Mittelfeld der Tabelle behaupten kann.

Auf lange Sicht betrachtet ist der Aufstieg allerdings ein Thema — für beide Teams. "In zwei, drei Jahren sind unsere Spieler noch weiter als jetzt", meint Dornhaus, "Dann wären wir abgezockter und auch auch deutlich reifer für die Landesliga." Sowohl Dornhaus als auch Dietrich wollen daher ihre Kader zusammen halten. Das war schon bisher ein wirksames Erfolgsrezept. Als Beleg reicht ein Blick auf die Tabellen.

(mol)
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