Volleyball Das ist Jil von der Stein: Neu, jung, ehrgeizig

Langenfeld · Die 19-Jährige, die aus Aachen kam, hat sich im Regionalliga-Team der SG Langenfeld schnell eingelebt.

 Gut gebaggert: Jil von der Stein hat sich in Langenfeld schnell eingelebt und mit ihrer neuen Mannschaft in der laufenden Volleyball-Saison durchaus noch einiges vor.

Gut gebaggert: Jil von der Stein hat sich in Langenfeld schnell eingelebt und mit ihrer neuen Mannschaft in der laufenden Volleyball-Saison durchaus noch einiges vor.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es war ein Abenteuer in mehr als 10.000 Kilometern Entfernung. Nach dem Abitur entschied sich Jil von der Stein für einen einjährigen Auslandsaufenthalt in Tansania, um freiwillig in einer Schule und in der Landwirtschaft zu arbeiten. „Nach einem Vorbereitungsseminar hatte ich dort wenige Schwierigkeiten und auch keine Angst. Ich konnte viel über mich selber lernen“, betont von der Stein. Als sie wieder in Deutschland war, wechselte sie vom Volleyball-Regionalligisten PTSV Aachen II zur SG Langenfeld (SGL).

Obwohl die 19 Jahre alte Zuspielerin erst wenige Tage vor dem Saisonstart zurückgekehrt war und die gesamte Vorbereitung verpasst hatte, fühlte sie sich in Langenfeld umgehend wohl. „Ich wollte unbedingt zur SGL wechseln, weil ich schon viel von dem sympathischen Team gehört hatte“, erklärt von der Stein, „die Mädels nehmen Neuzugänge immer super auf – und auch meine Integration hat gut geklappt.“ Seit Oktober studiert von der Stein an der Sporthochschule Köln.

In Langenfeld muss sich die junge Spielerin ständig beweisen, denn sie hat in Carina Zandt eine bärenstarke Konkurrentin. Obwohl Zandt ebenfalls erst 20 ist, gehört sie schon seit einer halben Ewigkeit zu den wichtigsten Kräften. Durch sehr gefährliche Aufschläge und risikoreiches Spiel hat Zandt bereits den Weg zu einigen Erfolgen geebnet.

Trotzdem nimmt von der Stein die Situation mit viel Ehrgeiz an. „Es ist immer besser, wenn es auf einer Position mehrere Spielerinnen gibt. Dadurch wird jede nur noch motivierter, weil sie alles geben muss. Gleichzeitig ist der Druck nicht auf eine Zuspielerin gerichtet, die immer im Mittelpunkt steht“, findet von der Stein. Als dritte Zuspielerin gehört eigentlich noch Vivian Brauns zum Kader, doch sie hat aufgrund beruflichen Verpflichtungen eine Auszeit genommen.

Schon in Aachen hatte von der Stein eine oder zwei Konkurrentinnen auf ihrer Position, konnte sich allerdings oft durchsetzen. „Ich greife auch gerne an, aber das Zuspiel macht mir am meisten Spaß. Man erledigt eine große Aufgabe, weil man an fast jedem zweiten Ball beteiligt ist. Es ist nicht nur wichtig, dass jemand die Punkte macht, denn es muss immer eine gute Vorlage geben“, betont die Studentin.

Die erfahrene SGL-Trainer Michael Wernitz war auf Anhieb von den Qualitäten der Neuen überzeugt. „Für mich ist Jil gleichwertig mit Carina und beide können jederzeit in der Start-Formation eingesetzt werden. Jil ist eine sehr eifrige und flinke Spielerin, die behutsam agiert“, lobt Wernitz. Außerdem sei von der Stein in der Abwehr diszipliniert und insgesamt sehr lernwillig.

In der Hinserie setzte von der Stein die Vorgaben von Wernitz und Co-Trainer Mark Nahrstedt häufig gut um, indem sie viele Angriffe über die Mitte einleitete. Von der Stein bleibt trotzdem selbstkritisch: „Ich bin auf dem Feld viel unterwegs, aber ich kann nach meiner einjährigen Pause noch besser in den Spielfluss kommen. Zusätzlich werde ich weiterhin daran arbeiten, dass meine Technik noch besser wird.“

Die eigene Entwicklung ist ihr wichtig, doch im Vordergrund steht das Kollektiv – das in der Tabelle auf Platz fünf liegt (17 Punkte). „In der Rückrunde wollen wir unser Potenzial besser ausschöpfen“, kündigt die Zuspielerin an. Dass Langenfeld in der Hinrunde ausgerechnet gegen Aachen II mit 3:0 gewann, war für von der Stein ein Lichtblick – was erst recht für den jüngsten Auftritt galt. In die Rückrunde startete die SGL am vergangenen Wochenende schließlich mit einem 3:1 gegen den Zweiten FCJ Köln II.

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