Tischtennis, Verbandsliga „Das Tischtennis-Spiel hält einen jung“
Langenfeld · Der Tischtennis-Routinier Bernd Forelle hat im Verbandsligisten TTG Langenfeld erst seinen vierten Verein gefunden, fühlte sich aber von Anfang wohl. Ein Porträt über einen Schlüsselspieler.
Bernd Forelle liebt seinen Sport. Bereits im Alter von sechs Jahren meldete sich der Tischtennisspieler aus Leidenschaft beim SSC Niederheid 75 an – und heute ist er als 43-Jähriger für den Verbandsligisten TTG Langenfeld aktiv. „Ich habe einen Sport gefunden, der sehr gut zu mir passt. Ich mag keinen Kontaktsport wie Fußball oder Handball, sondern die Präzision des Tischtennis-Spiels. Das erfordert sehr viele Bewegungen, sodass es jung hält. Zudem gewinnt man sowohl als Einzelspieler als auch als Mannschaft, was mir sehr gut gefällt“, erklärt Forelle, der auch in Langenfeld lebt.
Der Routinier legt seit jeher großen Wert auf Vereinstreue. Nachdem Forelle sieben Jahre für die Niederheider unterwegs war, spielte er 18 Jahre für den großen Traditionsverein Borussia Düsseldorf. In der zweiten Mannschaft der Düsseldorfer konnte Forelle zahlreiche Oberliga-Erfahrungen sammeln. Der gelernte Bankkaufmann betont: „In Düsseldorf habe ich mich immer sehr wohlgefühlt. Für die erste Mannschaft hat es dann doch nicht gereicht, zumal sie der amtierende deutsche Rekordmeister ist. Das spielerische Niveau ist einfach extrem hoch.“
Aus persönlichen Gründen wechselte Forelle im Jahr 2010 zur TG Neuss, bei der er ebenfalls eine Schlüsselrolle einnahm. Sowohl in der ersten Mannschaft (Oberliga/Regionalliga) als auch in der Reserve (Verbandsliga) wurde Forelle eingesetzt. Nach weiteren zehn Jahren entschied er sich dann für den Wechsel nach Langenfeld: „In der letzten Saison 2019/2020 habe ich viel in der zweiten Mannschaft ausgeholfen, weil ich für die erste Mannschaft zu schwach war. Durch meine beruflichen Verpflichtungen habe ich es zu diesem Zeitpunkt nicht geschafft, drei bis vier Mal pro Woche in Neuss zu trainieren. Für die Anforderungen in der Oberliga hat es zuletzt nicht mehr gereicht. Außerdem hatten viele gut mit mir befreundete Mitspieler vorher den Verein verlassen.“
Weil Forelle regelmäßig an den Langenfelder Stadtmeisterschaften teilgenommen hatte, stand er im Kontakt mit einigen TTG-Akteuren. Im Jahr 2018 hatte er sich noch ein packendes Finale mit TTG-Sprecher Stefan Boll geliefert, in dem er knapp mit 2:3 den Kürzeren gezogen hatte. Forelle lacht: „Entweder gewinne oder verliere ich mit 3:2 beziehungsweise 2:3 gegen Stefan. Ich bin froh, dass er mich später angesprochen hatte, weil er mich in seinem Team haben wollte.“ Zudem pflegte Forelle bereits mit Christian Manzius ein freundschaftliches Verhältnis.
Mit seiner starken Vorderhand und seinen gefährlichen Aufschlägen wusste Forelle in Langenfeld gleich zu überzeugen. „Ich denke, dass ich die TTG unterstützen konnte“, stellt der 43-Jährige fest. „Mich zeichnet mein unorthodoxes Spiel in besonderer Weise aus. Der Gegner kann nicht lesen, was ich als nächstes an der Platte machen werde.“ Im Jahr 2011 konnte er einmal die Langenfelder Stadtmeisterschaft im Einzel gegen Steven-Marc Neuser für sich entscheiden – 3:0. Neben seinen Stärken hat Forelle aber noch häufig Schwierigkeiten gegen mit Noppenbelägen spielende Kontrahenten.
Obwohl die Langenfelder in der vergangenen Saison den Aufstieg in die NRW-Liga knapp verpasst hatten, bereut Forelle seinen Wechsel nicht. „Die TTG ist ein wahnsinnig toller Verein“, lobt der Tischtennisspieler. „Von Anfang an habe ich mit den Jungs sehr viel gelacht. Wir haben schon viel Zeit miteinander verbracht, die ich genossen habe. Zudem gefällt mir besonders, dass die Jungs sehr faire Sportsfreunde sind. Auch an den Spieltagen haben wir ein respektvolles Verhältnis zu unseren Verbandsliga-Gegnern.“
In der laufenden Serie belegen die Langenfelder mit 13:7 Zählern den vierten Platz, wobei sie über weite Strecken an der Tabellenspitze standen. „Wir hatten von Anfang an das Ziel, gut durch die Saison zu kommen. Wenn uns in der Hinrunde mehr Personal zur Verfügung gestanden hätte, hätten wir sicher mehr Punkte eingefahren. Die Personalsituation muss sich im neuen Jahr verbessern. Ich freue mich jedoch auf die Rückrunde“, betont Forelle, der seinen Sport liebt.