Lokalsport Bergmeister genießt in Florida nur die Sonne

Langenfeld · Platz sechs bei den zwölf Stunden von Sebring war für den Porsche-Werksfahrer das Maximum. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen.

 Ein Mann und sein Dienstfahrzeug: Jörg Bergmeister holte am Ende das Maximum aus seinem Porsche 911 GT 3 R heraus. Ein Mann und sein Dienstfahrzeug: Jörg Bergmeister holte am Ende das Maximum aus seinem Porsche 911 GT 3 R heraus.

Ein Mann und sein Dienstfahrzeug: Jörg Bergmeister holte am Ende das Maximum aus seinem Porsche 911 GT 3 R heraus. Ein Mann und sein Dienstfahrzeug: Jörg Bergmeister holte am Ende das Maximum aus seinem Porsche 911 GT 3 R heraus.

Foto: Park Place Motorsports

Die Leidenschaft für den Beruf lässt Jörg Bergmeister nicht los und deshalb ist Motorsport für ihn auch eher eine Berufung. Was der 41-Jährige immer noch nicht mag: Niederlagen. Und eine Niederlage liegt stets dann vor, wenn es nicht wenigstens zu einem der Spitzenplätze reicht. Ganz besonders groß ist der Frust, wenn der Langenfelder gar keine Chance hat, aktiv einzugreifen - wie vor ein paar Wochen, als die 24 Stunden von Daytona beim Saisonstart in der "IMSA WeatherTech Sportscar Championship" mit einer herben Enttäuschung endeten. Nach drei Stunden war der Porsche 911 GT 3 R des Teams Park Place Motorsports aus Texas in einen Unfall verwickelt. Folge: Bergmeister, der sich gerade auf den Einsatz vorbereitet hatte, durfte sich wieder umziehen - ohne einen einzigen Meter gefahren zu sein. Das war jetzt bei den 12 Stunden von Sebring, einem weiteren Langstrecken-Klassiker in Florida, ganz anders. Der Porsche-Werksfahrer bestritt den Schluss-Abschnitt und sah wenigstens als Sechster die Zielflagge. Anfangen konnte er damit trotzdem wenig.

"Das Wetter in Florida war schön", sagte Bergmeister, "das Ergebnis war bescheiden." Bereits im Qualifying (Zeittraining) deutete sich an, dass Park Place einen schweren Stand haben würde - denn die schnellste Zeit war mit 1:59,738 Minuten über zwei Sekunden besser als die von Patrick Lindsey (Fahrer und gleichzeitig Teamchef bei Park Place). "Der Mercedes war in einer anderen Welt unterwegs", fand Jörg Bergmeister. Dafür sah er zwei Gründe. Den schnellen Konkurrenten fand er aufgrund der technischen Einstufung durch die Serien-Verantwortlichen deutlich im Vorteil - und gleichzeitig beim eigenen Auto Luft nach oben: "Wir haben Optimierungsbedarf."

Ausgefeilt waren Strategie und Taktik fürs Rennen. Auf der Zielgeraden wich ParkPlace in einer Gelbphase vom gewohnten Schema ab und rief Bergmeister zweimal an die Box. Neben dem üblichen einen Halt gab es einen zweiten - um ein paar Tropfen Benzin zu tanken. Die Entscheidung war ein Volltreffer, denn der Langenfelder konnte nun alles auf dem Porsche herausholen. Andere waren teilweise gezwungen, den Einsatz anzupassen - um nicht vor der Zielflagge mit einem leeren Tank auszurollen. Letztlich machte Bergmeister ein paar Plätze gut und fuhr auf Rang sechs vor. Klares Fazit: "Das war für uns das Maximum."

Die WeatherTech-Serie geht am 8. April auf dem Stadtkurs von Long Beach weiter (Kalifornien). "Ich habe null Ahnung, wo wir da stehen", betont Bergmeister. Mehr Ahnung hat der Motorsportler davon, wo er sich am nächsten Wochenende aufhalten wird. Auf dem Nürburgring steht mit Falken Motorsports (Offenbach) der erste Lauf der Serie VLN für 2017 auf dem Programm. Nationaler Höhepunkt werden Ende Mai die 24 Stunden auf dem Nürburgring. International hat der Langenfelder einen zweiten US-Arbeitsplatz in der "Pirelli World Challenge", wo er für Wright Motorsports aus Ohio einige Rennen bestreiten wird. Das sieht sehr nach Vollbeschäftigung aus - und ist normal für einen, den die Leidenschaft für den Beruf nicht loslässt.

(RP)
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