Lokalsport Baumberger schlagen sich fast selbst

Monheim · Der Fußball-Oberligist verlor beim Nachbarn VfB Hilden mit 0:1, weil er aus seinen guten Ansätzen nichts machte.

 Tor des Tages: Hildens Pascal Weber überwindet Baumbergs machtlosen Keeper Daniel Schwabke.

Tor des Tages: Hildens Pascal Weber überwindet Baumbergs machtlosen Keeper Daniel Schwabke.

Foto: Stephan Köhlen

Es war eine Begegnung, die die Zuschauer über weite Strecken auf die Folter spannte. Dabei waren es weniger die ganz hochkarätigen Strafraumszenen, die für den Nevenkitzel sorgten, sondern vielmehr der harte Schlagabtausch zwischen den Strafraumen. Eines war klar: Keiner der beiden Lokalrivalen in der Fußball-Oberliga wollte sich geschlagen geben. Die Mittel waren jedoch ganz unterschiedlich. Während der VfB Hilden im Abstiegskampf bewährte Tugenden wie Einsatzfreude und Laufbereitschaft in die Waagschale warf, kamen die Sportfreunde Baumberg (SFB) eher über die spielerische Komponente. Letztlich fehlte der Mannschaft von Salah El Halimi aber die nötige Konsequenz im Abschluss - und - und deshalb ab es in Hilden eine 0:1 (0:0)-Niederlage. Zugleich standen die Sportfreunde für des Trainers Geschmack allzu oft im Abseits und machten sich vielversprechende Möglichkeiten kaputt. Davon gab es bei den Hildenern nicht gar so viele. Der wesentliche Unterschied: Sie nutzten eine richtig gute zum Siegtreffer.

Der fiel in einer wichtigen Phase kurz nach dem Wiederanpfiff. Zunächst klärte VfB-Keeper Marvin Oberhoff vor Roberto Guirino (52.). Auf der anderen Seite demonstrierte SFB-Schlussmann Daniel Schwabke kühne Gelassenheit, als er im eigenen Strafraum die Hildener Offensivkraft Fabio di Gaetano mit dem Ball umkurvte. 60 Sekunden später musste Schwabke das Leder jedoch aus dem Netz holen. Voraus ging ein langer Steilpass von Sascha Dum aus der Hildener Hälfte heraus. Der flinke Pascal Weber erlief sich die Kugel, ließ sich auch von Lukas Fedler nicht stoppen. Dann umkurvte Weber auch noch den Torhüter und traf aus sehr spitzem Winkel zum 1:0 (53.).

Die Führung der Platzherren hatte Signalwirkung, denn nun entwickelte sich ein Kampf um jeden Zentimeter des Kunstrasens. Dabei gerieten die Hildener unter Druck. Erst wehrte Oberhoff einen strammen Schuss von Miguel Lopez Torres zur Ecke ab (57.), dann klärte Sascha Dum einen weiteren Versuch des SFB-Stürmers auf der Linie - letztlich gab es allerdings wegen Behinderung des Torhüters einen Freistoß für den VfB 03. Nur eine Minute später zog Mittelfeldspieler Robin Hömig ab, traf jedoch in der Hildener Abwehr Florian Grün. Und Roberto Guirino fand ebenfalls seinen Meister in Oberhoff, zugleich erkannte Schiedsrichter Benjamin Keck (Meerbusch) auf Abseits (61.).

Der Druck der Baumberger stieg, doch im Gegensatz zur ersten Halbzeit, als sie mehrfach mit präzisem Kurzpassspiel bis in den Strafraum des VfB 03 kamen, ließen die auf Rang drei stehenden Sportfreunde nun doch spielerische Raffinesse vermissen. Dafür hatten die abstiegsgefährdeten Hildener sogar das 2:0 vor Augen. Eine Schaumburg-Ecke fand ihren Abnehmer in Sascha Dum, doch dessen Kopfball strich am Winkel vorbei (79.). Letztlich entschied die Willenskraft den Lokalkampf, denn die Platzherren überstanden sogar vier Minuten Nachspielzei ohne Schaden. Das lag an kampfstarken Akteuren wie Fabian zur Linden oder Florian Grün, die im Mittelfeld unermüdlich rackerten. Bezeichnend war aber auch die Aktion von Justin Härtel, der sich in der Abwehr den Ball erkämpfte und dann entschlossen über die rechte Seite weit in die gegnerische Hälfte stürmte. Den Pass auf den eingewechselten Tim Tiefenthal lenkte ein Baumberger zur Ecke ab. Das brachte zwar kein Tor, aber Zeit - und die war in diesem Moment viel wichtiger (90.).

"Das Ergebnis ist letztlich glücklich für uns", gestand Marcel Bastians. Der VfB-Coach betonte zugleich: "Die drei Punkte nehmen wir nicht als Geschenk an, sondern die haben wir uns hart erarbeitet." Denn Salah El Halimi war in Gönnerlaune. "Wir müssen uns über uns selbst ärgern, wir hatten mindestens einen Punkt verdient", sagte der SFB-Coach und fügte dann hinzu: "Der VfB hat die Punkte aber nötiger und wir lassen sie lieber hier als in Cronenberg oder Fischeln."

SF Baumberg: Schwabke, Bhaskar, Fedler, Nadidai, Guirino, Saka, Knetsch (63. Daour), Ilbay, Hömig, Biskup (27. Jöcks), Lopez Torres.

(RP)
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