Fußball Badminton: Langenfeld darf auch aufsteigen

Langenfeld · Der Zweitligist startet gegen Berlin gelassen in die neue Saison. Routinier Mike Joppien sieht das Team zwischen Rang eins und vier.

 Wird wohl nie müde: Mike Joppien greift seit einer Ewigkeit zum Badminton-Schläger - und immer auf einem herausragenden Niveau.

Wird wohl nie müde: Mike Joppien greift seit einer Ewigkeit zum Badminton-Schläger - und immer auf einem herausragenden Niveau.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Im Badminton hat Mike Joppien fast alles erlebt, Höhen und Tiefen. Bereits im Jugendbereich zeigte sich schnell das Talent des Langenfelders. Seine erste Deutsche Meisterschaft im Einzel gewann er in der Saison 1991/1992. Seitdem hat Joppien die Trophäensammlung fortlaufend erweitert. 2001 nahm er an der Weltmeisterschaft teil. Ein Höhepunkt war 2004 die Deutsche Mannschafts-Meisterschaft mit dem FC Langenfeld (FCL). Nun steht der 36-Jährige vor seiner womöglich letzten Saison als aktiver Spieler. Es ist seine insgesamt 17. Serie auf Top-Niveau.

Am Sonntag (13 Uhr) beginnt für Langenfeld die neue Saison in der 2. Bundesliga Nord. Die Partie gegen die SG EBT Berlin in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium ist gleichzeitig eine Standort-Bestimmung für den Verein, der im vergangenen Jahr in die zweithöchste Klasse aufgestiegen ist und die Rückkehr in die Bundesliga nur knapp verpasst hat.

"Gefühlt ist das die letzte Saison für mich", sagt der Routinier, "aber noch habe ich mich nicht endgültig entschieden, ob und wann ich aufhöre." Solange er das Gefühl hat, dass es für die sportlichen Ziele reicht, will er doch weitermachen: "Ich brauche den Wettkampf irgendwie und die letzte Saison hat gezeigt, dass ich dem Team nach wie vor helfen kann." Daher freut er sich auf die nächsten Monate, in denen er den FCL "irgendwo zwischen Platz eins und vier" verortet. Sein Vater Günther Joppien, der als Manager die Geschicke der Mannschaft lenkt, äußert sich zu den sportlichen Zielen etwas vorsichtiger. "Es ist am Anfang der Saison immer schwer einzuschätzen, wo wir genau stehen. Die anderen Teams haben teilweise personell aufgerüstet. Insgesamt liegt das Feld erfahrungsgemäß sehr eng beieinander."

Neben Mike Joppien stehen - wie in der Vorsaison - Sven Eric Kastens, Maxime Moreels (Belgien), Ryan McCarthy (England) und Philipp Wachenfeld im Kader. Maurice Deprez, der aus der zweiten Mannschaft dazustößt, ergänzt das Aufgebot. Bei den Damen gab es eine relativ große Veränderung. Fabienne Deprez verließ den Verein, dem sie viele Jahre angehörte, und wechselte zum BV Gifhorn in die Regionalliga - mit der Begründung, dass die sportliche Perspektive bei den Niedersachsen mittelfristig größer sei.

Einziger Neuzugang für den Zweitliga-Kader ist Karoliine Hoim (Estland), die als Ergänzung für die beiden Stammkräfte Jeanine Cicognini (Schweiz) und Fabienne Köhler kam - vom Auftaktgegner EBT Berlin. Dass die 25-jährige gegen ihren früheren Verein bereits für den FCL aufs Feld geht, hält Mike Joppien für unwahrscheinlich: "Im ersten Spiel werden wir noch ohne sie auskommen." Im Laufe der Saison wird sich das sichern ändern - vor allem dann, wenn die gebürtige Schweizerin Cicognini internationale Turniere für den Badminton-Verband Italiens zu absolvieren hat.

Die Berliner gewannen von 2011 bis 2013 drei nationale Mannschafts-Meisterschaften hintereinander und zog sich dann aus verschiedenen Gründen vom Spielbetrieb zurück. Weil gleichzeitig aber das Regionalliga-Team des Vereins den Aufstieg in die 2. Liga schaffte, tritt das Team aus der Hauptstadt nun doch in der zweithöchsten Klasse an. Das Personal ist dabei allerdings stark verändert.

"Ich schätze uns etwas stärker ein, aber der Gegner ist trotzdem schwer auszurechnen", findet Mike Joppien, "wir setzen weiter auf ein eingespieltes Team und personelle Konstanz. Das hat uns immer einen Vorteil verschafft." Insgesamt sieht er den kommenden Aufgaben relativ gelassen entgegen: "Wenn wir uns in der oberen Tabellenhälfte festsetzen, ist sicherlich auch mehr möglich." Damit spielt er noch einmal darauf an, wie knapp Langenfeld in der vergangenen Saison am Aufstieg vorbeischrammte. Selbst bei der entsprechenden sportlichen Qualifikation hätten seinerzeit allerdings die finanziellen Mittel für einen Sprung in die höchste deutsche Klasse gefehlt.

"Insgesamt gilt keine Mannschaft als Favorit auf die Meisterschaft", sagt Mike Joppien, "ich denke allerdings, dass wir eine gute Rolle spielen können." Vielleicht krönt Joppien seine Karriere ja mit der Rückkehr in die Bundesliga. Das wäre für den Routinier sicherlich ein weiterer sportlicher Höhepunkt - und dann vielleicht sein letzter.

(dora)
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