Lokalsport Auswärtssieg: Langenfeld meldet sich zurück!

Langenfeld · Der Handball-Drittligist konnte durch seinen 33:32-Überraschungs-Erfolg bei der HSG Krefeld den letzten Tabellenplatz abgeben.

 Rein soll er: Rückraumspieler Tim Menzlaff (Mitte/beim Wurf) konnte sich in Krefeld schon mal die ganze Abwehr beschäftigen. Seine Langenfelder Teamkollegen André Eich (ganz links), Henrik Heider (Dritter von links) und Dustin Thöne (Dritter von rechts) unterstützten ihn dabei in der Regel intensiv.

Rein soll er: Rückraumspieler Tim Menzlaff (Mitte/beim Wurf) konnte sich in Krefeld schon mal die ganze Abwehr beschäftigen. Seine Langenfelder Teamkollegen André Eich (ganz links), Henrik Heider (Dritter von links) und Dustin Thöne (Dritter von rechts) unterstützten ihn dabei in der Regel intensiv.

Foto: Thomas Lammertz

Es war der beste Beweis. Sobald der Handball-Drittligist SG Langenfeld (SGL) im Spiel zumindest über den größten Teil der 60 Minuten eine stabile Leistung abruft, hat er gegen einige Mannschaften durchaus eine echte Chance - selbst gegen solche, die mit ganz anderen finanziellen und personellen Möglichkeiten unterwegs sind. So war es in der Hinrunde auch beim 30:30 gegen die HSG Krefeld, die den einen Punkt damals glücklich über die Zeit brachte. Schon dieser eine Zähler war damals für die Mannschaft von SGL-Trainer Dennis Werkmeister eine echte Premiere, denn dieses Ergebnis brachte ihr am 10. September 2016 den ersten Drittliga-Punkt. Jetzt sorgte der Klassen-Neuling sogar für eine noch größere sportliche Überraschung, indem er in Krefeld mit 33:32 (18:19) gewann. Und für die SGL war es wieder eine Premiere, weil es nach acht Niederlagen den ersten Auswärtssieg in der Langenfelder Drittliga-Geschichte gab. Werkmeister war begeistert: "Damit habe ich so nicht gerechnet. Das war bärenstark." Der Erfolg, der für den weiteren Kampf gegen den Abstieg neuen Schwung bringen sollte, machte sich auch in der Tabelle bemerkbar. Die SGL (7:27 Zähler) gab die rote Laterne an den Kreis-Nachbarn SG Ratingen ab (5:29).

Beide Teams beteiligten sich in der ersten Hälfte auf Augenhöhe an einem Tag der offenen Tür, denn bis zur Pause fielen 37 Treffer. "Das war sicher keine Abwehrschlacht", fand der SGL-Coach, dessen Team trotzdem von Anfang an voll in der Partie war - 4:3 (7.), 8:7 (14.), 10:8 (16.), 14:12 (21.), 16:14 (23.). Selbst vier Treffer der Hausherren zum 16:15 (24.), 16:16 (24.), 16:17 (26.) und 16:18 (27.) warfen die SGL nicht aus der Bahn. Auch das im Grunde unnötige 18:19 (30.) genau vier Sekunden vor der Pausensirene war später nur noch eine Randnotiz.

Langenfeld, das inzwischen seine Abwehr auf eine 5:1-Formation mit dem vorgezogenen Vinzenz Preiss-egger umgestellt hatte, entwickelte nach dem 21:22 (39.) eine Antwort der besonderen Art. André Boelken (40./22:22, 41./23:22), Preissegger (43./24:22), Max Adams (44./25:22) und Dustin Thöne (44./26:22) erzielten fünf Treffer in Folge für die Gäste, die damit auf den Weg zur Überraschung einbogen. Krefeld verkürzte zwar auf 28:29 (54.), doch nervenstarke Langenfelder konterten durch André Eich und Philipp Wolter - 30:28 (55.), 31:28 (56.).

Der 30:31-Anschluss der HSG knapp zwei Minuten vor dem Ende? Kein besonderes Problem für die SGL. Jetzt konnte sich der Aufsteiger mal wieder auf seinen Top-Werfer Tim Menzlaff verlassen, der mit dem 32:30 (59.) und 33:30 (60.) für die Entscheidung sorgte. Die beiden weiteren HSG-Treffer in den letzten 40 Sekunden brachten den wertvollen Erfolg nicht mehr in Gefahr.

Für die SGL machte sich unter anderem der Verzicht auf zu hohes Tempo von Beginn an bezahlt. Außerdem arbeitete die Deckung nach der Pause mit dem überragenden Dustin Thöne viel besser. Dem Angriff bescheinigte der Coach eine gute und für die erste Hälfte die bisher stärkste Saisonleistung. Nahezu alle Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein. "Das war geil", meinte Werkmeister. Und am Ende musste die SGL nicht einmal den drei verworfenen Siebenmetern (André Eich/2, Matthias Herff/1) hinterhertrauern. Des Trainers Gesamt-Urteil: "Alles in allem war das schon ziemlich nah am Limit." Der Drittliga-Neuling lieferte eben den besten Beweis. Sobald er im Spiel zumindest über den größten Teil der 60 Minuten eine stabile Leistung abruft, hat er gegen einige Mannschaften eine vernünftige Chance.

SG Langenfeld: Joest, Geke - Thöne (3), Heider (3), Wolter (3), Preissegger (2), Adams (4), Klimke, Herff, Eich (7/5), Boelken (5), Menzlaff (6).

(RP)
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