Analyse Aufstieg: Am Ende eine Frage des Geldes

Langenfeld · Der Badminton-Zweitligist FC Langenfeld hat nach dem 4:4 in Wittorf und dem 5:3-Erfolg beim TSV Trittau II weiter sehr gute Chancen zum Sprung in die Bundesliga. Offen ist aber, ob der Verein die personellen und finanziellen Voraussetzungen schaffen kann.

 Unverwüstlich: Mike Joppien hat beim FC Langenfeld auch die Glanzzeiten in der Bundesliga mitgemacht. Deshalb weiß der 35-Jährige ganz genau, welche Anforderungen in der höheren Klasse zu erfüllen sind.

Unverwüstlich: Mike Joppien hat beim FC Langenfeld auch die Glanzzeiten in der Bundesliga mitgemacht. Deshalb weiß der 35-Jährige ganz genau, welche Anforderungen in der höheren Klasse zu erfüllen sind.

Foto: Ralph Matzerath

Die Frage ist offen. Ob der FC Langenfeld (FCL) den Aufstieg in die Badminton-Bundesliga tatsächlich wahrnimmt, falls er das Recht dazu erwirbt, steht derzeit noch nicht fest. Im Vorfeld des Doppelspieltags am Wochenende hatte Team-Manager Günther Joppien betont, dass der Verein den Sprung nach oben "zu 80 Prozent" wagen will. Sein Sohn Mike Joppien, als Spieler seit einer halben Ewigkeit an Bord, formuliert es nun vorsichtiger. "Das werden wir uns gründlich überlegen", sagt der 35-Jährige, "die Bundesliga ist ein ganz anderes Kaliber — aus sportlicher und finanzieller Sicht." Sicher ist auf jeden Fall, dass der FCL mehr denn je für den Aufstieg in Frage kommt.

Nach dem 4:4 beim Sechsten BW Wittorf und erst recht mit dem 5:3 beim Vierten TSV Trittau II (13:11 Punkte) hat der FCL als Zweiter (17:7) weiter alle Chancen in der Hand. Der Tabellenführer TV Ref-rath II (20:4) wird eher nicht in die Bundesliga klettern dürfen, weil dort bereits die erste Mannschaft zu Hause ist. Der Dritte BV RW Wesel (15:9) hat bereits erklärt, dass er aus finanziellen Gründen nicht nach oben will. Demnach bleibt fast nur Langenfeld übrig — falls der Verein denn das Risiko eingehen sollte.

Mit dem 4:4 in Wittorf konnte der FCL leben. "Das ist angesichts unserer Ausfälle ein gutes Ergebnis", fand Mike Joppien, der vor allem für Matthias Bilo lobende Worte fand. Bilo war in die Mannschaft gerückt, um für die fehlenden Ryan McCarthy (spielt derzeit in England für seinen Heimatverband) und Maxime Moreels (Fußverletzung) auszuhelfen. Zunächst verlief der Auftritt aber wenig erfreulich für die Langenfelder, weil alle Herren ihre Einzel verloren. Das zweite Herren-Doppel mit Sven Eric Kastens/Matthias Bilo unterlag ebenfalls, während das erste Herren-Doppel, das Damen-Doppel und das Mixed erfolgreich waren. Fabienne Deprez machte dann im Damen-Einzel das 4:4 klar. "Das Ergebnis geht in Ordnung", meinte Mike Joppien, "im Endeffekt haben wir einige Spiele über drei Sätze knapp verloren. Das hätte anders ausgehen können."

In Trittau gewann Matthias Bilo überraschend sein packendes Einzel und steuerte einen Zähler bei. Fabienne Deprez hatte wiederum keine Probleme. Weil sich Philipp Wachenfeld ebenfalls durchsetzte und ein Herren-Doppel sowie das Damen-Doppel auf der Habenseite standen, reichte es am Ende zum Sieg über die Hausherren.

Trittau hat jetzt nur noch minimale Chancen zum Aufstieg — der für den TSV sowieso nur dann erstrebenswert wäre, wenn die in der Bundesliga akut bedrohte erste Mannschaft absteigt. "So oder so bleibt es spannend", findet Mike Joppien, der sich zum Thema Aufstieg nicht konkreter äußern will. Trotzdem steht für ihn eins fest: "Es ist klar, dass wir mit der jetzigen Mannschaft in der Bundesliga nichts holen können. Wenn wir nicht chancenlos sein wollen, müssen wir uns verstärken. Und das ist vor allem eine Frage des Geldes."

Nach der Aussage von Team-Manager Günther Joppien laufen derzeit immerhin "vielversprechende Verhandlungen" mit möglichen Geldgebern. Die Entscheidung wird vermutlich erst nach dem letzten Doppelspieltag am 22. und 23. März fallen. Bis dahin bleibt es bei den vielen Fragezeichen.

(dora)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort