Fußball Abstieg: Monheim weint nach Nullnummer

Monheim · Fußball-Landesligist muss durch das torlose Unentschieden gegen den SV Hilden-Nord direkt wieder zurück in die Bezirksliga.

 Die große Leere: Samir Al Khabbachi musste auch erst mal verdauen, was gerade mit seinen Monheimern passiert war.

Die große Leere: Samir Al Khabbachi musste auch erst mal verdauen, was gerade mit seinen Monheimern passiert war.

Foto: Ralph Matzerath

Noch Minuten nach dem Schlusspfiff stand Karim El Fahmi regungslos auf dem Spielfeld. Die Arme in die Hüften gestemmt, starrte der Trainer des FC Monheim (FCM) mit feuchten Augen ins Leere. Wenige Meter weiter gab sich Dennis Ruess hemmungsloser seinen Emotionen hin. Auf die Knie gesunken, hatte er die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Und jeder konnte sehen, dass der FCM für den Kapitän eine Herzensangelegenheit ist. Beide mussten verarbeiten, dass die Monheimer nach dem 0:0 gegen den SV Hilden-Nord als Landesliga-Aufsteiger direkt wieder in die Fußball-Bezirksliga absteigen.

Dass das Abenteuer Landesliga nach nur einem Jahr beendet ist, lag auch daran, dass der TSV Ronsdorf (43 Zähler/6:1-Sieg bei TuRU Düsseldorf II) und der 1. FC Wülfrath (44/2:1 gegen SV Union Velbert) ihre letzte Partie jeweils gewinnen konnten und damit noch am FCM vorbeizogen. Den Monheimern bleibt auf Platz zwölf nicht einmal mehr die Chance, in der Abstiegsrunde gegen die Elften der beiden anderen Landesliga-Gruppen im Nachsitzen die Klasse zu halten. "Das ist einer der schwärzesten Momente in der Vereinsgeschichte", erklärte El Fahmi. Hier bezog er die die zweite Mannschaft mit ein, die zwei Stunden zuvor nach einem 2:6 gegen den SSV Berghausen aus der Bezirksliga in die Kreisliga abgestiegen war. Den Stab wollte er über sein Team trotzdem nicht brechen: "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben alles versucht, aber es ist uns nicht gelungen in 90 Minuten ein Tor zu schießen."

Die bereits als Absteiger feststehenden Gäste verriegelten ihr Tor mit viel Leidenschaft und hohem Aufwand. Für die gefährlichsten Momente der Monheimer sorgte vor allem Florian Rudloff mit weiten Einwürfen - wie in der Szene, als dann Alessandro Petri sein Ziel aus spitzem Winkel knapp verfehlte (31.). Kurz darauf setzte Petri einen Heber haarscharf neben den Kasten (36.). "Die Chancen waren da, aber es fehlte mal wieder das Quäntchen Glück", fand El Fahmi.

Als Monheim langsam alles nach vorne warf, um den Sieg zu erzwingen, kam Bewegung in die Partie. Zunächst bewahrte Keeper André Maczkowiak den FCM dank einer guten Parade vor dem Rückstand (72.), dann bot sich Hombach eine gute Gelegenheit zur Monheimer Führung (76.). Nachdem Maczkowiak erneut stark pariert hatte, wurde ein Hildener Verantwortlicher wegen zu heftigen Reklamierens des Innenraums verwiesen (88.). Und wenig später zeigte der Unparteiische fünf Minuten Nachspielzeit an. Doch selbst diese Verlängerung lieferte den Monheimern das rettenden Tor nicht mehr - obwohl Stürmer Dejan Lekic noch zwei gute Gelegenheiten auf dem Fuß hatte (90.+3/90.+5). So blieb es beim torlosen Remis, das für Monheim den schmerzhaften Gang zurück in die Bezirksliga bedeutet.

(mroe)
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