Lokalsport Abschied: Berghausens Ex-Trainer Lehnert ist "stolz auf die Mannschaft"

Langenfeld · Am 3. Juni ist beim Fußball-Bezirksligisten SSV Berghausen eine Ära zu Ende gegangen. Nach neun Jahren als Chef-Trainer hat Siegfried Lehnert sein Amt freiwillig abgegeben und seine Laufbahn beendet.

 Hoch soll er leben! Die Spieler des SSV sorgten dafür, dass ihr scheidender Trainer Siegfried Lehnert zum Abschluss den besten Blick hatte.

Hoch soll er leben! Die Spieler des SSV sorgten dafür, dass ihr scheidender Trainer Siegfried Lehnert zum Abschluss den besten Blick hatte.

Foto: Ralph matzerath

Dass Berghausen am Schluss noch das Derby gegen den SC Reusrath mit 3:0 gewann, passte perfekt. "Es war ein sehr schöner Abgang. Die Erfolge mit dem Kreispokal-Sieg und der Stadtmeisterschaft nimmt man gerne mit. Ich bin stolz auf die Mannschaft und habe größten Respekt davor, dass sie trotz der widrigen Umstände so eine tolle Leistung gebracht hat", lobt Lehnert.

Der Coach musste kontinuierlich Lösungen für personelle Engpässe finden. In den ersten Partien etwa hatte Torjäger André Ogon mit neun Treffern und vier Vorlagen auf sich aufmerksam gemacht, ehe er anschließend praktisch für die gesamte Saison ausfiel. Außerdem waren Eric Stephan und Malik Demba lange nicht einsetzbar, während Florian Francke über weite Strecken der Hinserie passen musste.

Die Pläne, die Lehnert und sein Assistent André Köhler aufgestellt hatten, konnten nicht greifen, denn es stand so gut wie nie für zwei Spiele hintereinander dieselbe Formation zur Verfügung. "Viele Spieler waren als feste Größe vorgesehen - und plötzlich nicht mehr da. Wir konnten das nicht ausgleichen, weil man ja im September keine gleichwertigen neuen Spieler bekommt. Trotzdem haben die nachgerückten Spieler ihre Aufgabe absolut super gelöst", stellt Lehnert fest.

Der SSV erwies sich erneut als echte Talentschmiede. Neben den jungen Enes Aydin (19) und Soufiane Azhil (19) überzeugten auch Yannick Franken (21), Jonas Hofmeier (21) und Giuliano Granholm (22). Aydin fiel aber später ebenfalls aus (Kreuzbandriss). Außerdem machte Robin Witt durch seine enorme Zielstrebigkeit den nächsten Schritt in der Entwicklung als Fußballer.

Mit der jungen Mannschaft musste der SSV bisweilen Lehrgeld zahlen und Rückschläge hinnehmen, sodass Rang acht mit 50 Punkten angesichts der vielen Sorgen ordentlich ist. "Wir haben eine ganze Reihe an Talenten integriert, die jetzt gestandene Bezirksliga-Spieler sind und noch mehr Potenzial haben", betont Lehnert, "aber der Kader hat sich durch die Platzierung trotzdem unter Wert geschlagen."

Im Winter gewann der SSV die Hallen-Stadtmeisterschaft und am 31. Mai den Kreispokal durch ein 1:0 im Finale gegen den Bezirksliga-Meister VfB Solingen. Gleichzeitig löste Berghausen durch den Final-Einzug ein Ticket für die erste Runde des Niederrheinpokals.

André Köhler wird den SSV nach drei Jahren als Co-Trainer verlassen, weil er sich auf die Familie konzentrieren will. Dagegen geht Siegfried Lehnert nicht komplett, denn er spielt weiter bei den Alten Herren des Vereins und wird das Geschehen der Ersten entspannt von außen verfolgen. Lehnert-Nachfolger ist Patrick Michaelis (41), der zuvor beim Landesligisten Rather SV war (bis 2017). Sascha Hermanns (35) unterstützt den neuen Trainer.

(fas)
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