Porträt Denis Labusga „Er ist einfach ein ganz feiner Mensch“

Monheim · Der 26-jährige Denis Labusga rackert im Mittelfeld des Fußball-Oberligisten FC Monheim und will sich noch weiter steigern. Trainer Dennis Ruess war von Anfang vom Sanitärmeister überzeugt, der allerdings durch lange Montagefahrten Auszeiten in Kauf nehmen muss.

 Denis Labusga (links) kam von Lützenkirchen über Schlebusch zum FC Monheim.

Denis Labusga (links) kam von Lützenkirchen über Schlebusch zum FC Monheim.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Er kennt keine Grenzen. Er will immer das Maximum erreichen. Zwar ist bereits die Nachspielzeit erreicht, aber Denis Labusga gibt nicht auf. Nach einer eigenen Ecke des Fußball-Oberligisten FC Monheim rennt der Mittelfeldmann mehr als 40 Meter in den eigenen Strafraum, damit der Lokalrivale SF Baumberg (SFB) seinen Konter nicht zum entscheidenden 2:0 nutzen kann. Obwohl Labusga in letzter Not noch den Gegentreffer verhindern kann, müssen sich die Monheimer am 18. April 2019 trotzdem an der Sandstraße knapp geschlagen geben.

Die 0:1-Pleite im Derby ist inzwischen längst in den Hintergrund gerückt. Doch die Einsatzbereitschaft und die Entschlossenheit von Labusga bleiben dem FCM bis heute erhalten. „Wie Denis für die Mannschaft arbeitet, ist nicht alltäglich“, lobt Trainer Dennis Ruess. „Er ist einfach ein ganz feiner Mensch, der sich in seine Kollegen hineinversetzen kann. Ich finde toll, dass Denis loyal ist und seine Mitspieler motivieren kann.“

Für den 26 Jahre alten Mittelfeldmann steht der gemeinsame Erfolg immer im Vordergrund. Einzelschicksale müssten dem Wohl des Kollektivs untergeordnet werden. „Wenn Sie mich fragen, wer bei uns der Star ist, dann ist es ganz klar die Mannschaft. Das einzige, was wirklich zählt, ist, dass wir zusammen gewinnen und verlieren. Trotzdem bin ich nie mit der Bank zufrieden, sondern will aktiv auf dem Platz mithelfen“, betont Labusga.

Harte Arbeit war für ihn schon immer die Grundlage, um Erfolge zu erreichen. In der Jugend durchlief er die Mannschaften des SSV Lützenkirchen, wo er stets zu den unumstrittenen Leistungsträgern gehörte. Schon als A-Jugendlicher durfte er in der Kreisliga-B-Mannschaft Erfahrungen sammeln. Labusga wohnt noch heute in seiner Heimat Lützenkirchen: „Ich besuche die Jungs beim SSV, wenn ich mal neben Monheim Zeit habe. Man darf nie vergessen, wo man herkommt.“

Nach einer Saison in Lützenkirchens erster Mannschaft wagte er 2013 den Sprung zum Bezirksligisten SV Schlebusch, wo er sich ebenfalls gleich durchsetzte. In der Spielzeit 2015/2016 stieg Labusga mit seiner Mannschaft in die Landesliga auf. Als Spielmacher trug er 17 Treffer und drei Vorlagen bei – eine starke Bilanz. In den folgenden beiden Serien war Labusga auch in der neuen Spielklasse eine tragende Säule, denn er hatte jeweils mehr als 15 Torbeteiligungen.

Plötzlich öffnete sich eine völlig neue Möglichkeit für den 1,78 Meter großen Mittelfeldmann. Der gelernte Sanitärmeister traf auf einen Arbeitskollegen, der den Kontakt zu FCM-Teammanager Laskaris Giannakos herstellte. „Laskaris hat den Kontakt gesucht, und ich war direkt interessiert“, erklärt Labusga. Im Januar 2018 trainierte er zwei Wochen in Monheim mit, weil es ihm wichtig war, die Atmosphäre im Rheinstadion und die Teamstimmung kennenzulernen, bevor er sich für einen Wechsel entschied. Da sich Labusga sofort wohlfühlte und er Coach Ruess überzeugen konnte, wurde der Wechsel für den Sommer 2018 beschlossen.

In Monheim muss sich Labusga einer großen Konkurrenz stellen, denn im zentralen Mittelfeld können auch Philip Lehnert, Benjamin Schütz, Tim Kosmala, Tobias Lippold oder Julian Meier eingesetzt werden. „Die Situation ist nicht einfach, aber man kommt im Fußball nur durch Konkurrenz weiter. Dadurch kann sich jeder einzelne weiterentwickeln“, erklärt Labusga, der variabel eingesetzt werden kann und bereits als Rechtsverteidiger aushalf. Allerdings will sich der Mittelfeldmann insbesondere im taktischen Bereich noch verbessern und auch an läuferischen Fähigkeiten zulegen.

In der vergangenen Spielzeit 2019/2020 kam Labusga nur auf zwölf Einsätze. Unter der Woche fiel er häufig aus, weil er durch seinen Beruf lange Montagefahrten nach Nürnberg und Frankfurt antreten musste. „Ich konnte durch meine Auszeiten keine Ansprüche stellen. Nur der Trainer entscheidet, was das Beste für die Mannschaft ist“, sagt Labusga. Diese Einschätzung weiß Ruess zu schätzen: „Denis freut sich auch über Siege, wenn seine Konkurrenten gerade auf dem Platz stehen. Er lobt, wenn die anderen gute Leistungen bringen.“ Auf und neben dem Spielfeld trägt Labusga seinen Anteil zum Monheimer Erfolg bei.

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