Monheim SPD-Ehrenamtspreis für Sigrid Harrer

Düsseldorf · Bis zum Rand gefüllt war die Festhalle Bormacher, in die die SPD Genossen, Vereinsvorsitzende und Bürger eingeladen hatte. Frühlingshaft bunt war auch die Dekoration – der richtige Rahmen, um die ehemalige Presbyterin Sigrid Harrer für ihr Ehrenamt im Dienst an den benachteiligten und verfolgten Menschen mit dem Ingeborg-Friebe-Preis auszuzeichnen. Sie wird im Herbst einen Baum im Marienburgpark pflanzen.

Gewitter bei der Haushaltsrede

Viele bekannte Gesichter begrüßte die SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Schlößer. So zum Beispiel den Beigeordneten Roland Liebermann und Marion Waden (Fachbereichsleiterin Soziales und Ordnung) sowie Ex-Bürgermeister Dieter Kursawe und die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Lilo Friedrich. Bei der Rede, die die Bürgermeisterkandidatin hielt, lag allerdings ein Frühlingsgewitter in der Luft – sei es beim Kommunalen Ordnungsdienst, dem Citymanagement, dem Rathauscenter III, dem Schulthema in Baumberg und auch die Kita-Plätze. Schlößer geißelte den CDU-Ausdruck „Tränendrüsenpolitik“ und empfahl der Union das C gegen ein K = Kälte auszutauschen. Zudem bestehe in Rat und Verwaltung „erhebliche Unkenntnis über die wahren Lebensverhältnisse der Menschen in unserer Stadt“, glaubt Schlößer.Sie erinnerte dabei an die CDU-Forderung, der Schulverein der Anton-Schwarz-Schule möge sich an der Finanzierung des Bolzplatzes beteiligen. Schlößer: „Hier fehlt eindeutig ein Gefühl für solidarisches Handeln.“

Dann kam der Frühling doch noch zum Vorschein. Sigrid Harrer wurde auf die Bühne gebeten. Gisela Nitze-Severin hielt die Laudatio auf die ehemalige Presbyterin, die von ihren Schützlingen „Oma Harrer“ genannt wird. Nitze-Severin: „Es liegt an der Biografie von Sigrid Harrer, dass sie ein Herz für Flüchtlinge hat. Sie selber musste in den Kriegswirren des Zweiten Weltkriegs ebenfalls vieles erleiden.“

Harrer engagiert sich seit vielen Jahren für die Belange von Menschen, die auf ihrer Flucht aus dem Irak, Syrien, Algerien, Afghanistan, Iran, Bosnien und dem Kosovo in Monheim gestrandet sind. „Diese Menschen sind meist schwerst traumatisiert“, hat Harrer erlebt. Sie begleitet die Menschen zu den Ämtern, Sie vermittelt Therapien, Kontakte zu Rechtsanwälten und geht mit in die Schulen.

(RP)
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