Monheim Spatenstich für die neue Kita am Kirchgässchen

Monheim · Die neue Einrichtung wird mehr U3-Plätze bieten und viergruppig laufen. Gesamtkosten: vier Millionen Euro.

 Beim ersten Spatenstich für die Kita Am Kirchgässchen packte neben den Kindern auch Architekt Simon Hubacker (Mitte) an.

Beim ersten Spatenstich für die Kita Am Kirchgässchen packte neben den Kindern auch Architekt Simon Hubacker (Mitte) an.

Foto: RALPH MATZERATH

"Wo hat der Bürgermeister schon im Sand gespielt? Wo hat der Pfarrer seine Fäuste ausprobiert? Im Kindergarten, im Kindergarten, da fangen alle mal als kleine Leute an." Mit diesen, so treffend für den Anlass ausgesuchten Liedzeilen umrahmten die Kinder der katholischen Kita St. Gereon gestern den ersten Spatenstich zu ihrem neuen Gebäude am Kirchgässchen.

Eine Sanierung des Altbaus an der Krummstraße hatte die Gemeinde wegen der gravierenden Feuchtigkeitsschäden im Dachstuhl verworfen. "Sechs Jahre lang haben wir geplant und kaum noch daran geglaubt, dass es was wird", sagte Pfarrer Burkhard Hoffmann, der das Grundstück segnete.

Die Kirche steuere eine zu den neu geplanten 23 Gruppen zu, welche die Stadt in den kommenden Jahren zusätzlich bauen wolle, sagte Bürgermeister Zimmermann. Während sie derzeit nur für vier Unterdreijährige Plätze bieten könne, werde die Einrichtung nach ihrer Fertigstellung im Juni 2017 zwölf in zwei U3-Gruppen für Zwei- bis Sechsjährige vorhalten, berichtet Kita-Leiterin Anne Günter-Ditgens. Sie hatte die Kinder angehalten, ihre Wünsche für die Kita auf Karten zu schreiben, die dann an bunten Ballons gen Himmel geschickt wurden. Sehr berührt habe sie der Wunsch vieler Eltern, dass die Wertschätzung der Kinder und die schöne Atmosphäre "in dem alten Kasten" auch in die neuen Räume übertragen werde. Von dem Architekten wollten die Kinder wissen, wie schwer die neue Kita sei. "1200 Tonnen", erklärte Jörg Neubig vom Kölner Büro Neubig/Hubacher, das den Kindergarten entworfen hat. "Mit ihren 40 Metern Länge steckt sie wie ein Wal in dem Hügel."

Das Gebäude erstreckt sich parallel zum Kirchgässchen bis tief in das 2200 Quadratmeter große Grundstück direkt gegenüber der Kirche St. Gereon. Um der Altstadtsatzung genüge zu tun, verspringt die zur Franz-Boehm-Straße gelegene Fassade, um die Anmutung mehrerer Gebäude vorzutäuschen. Tatsächlich befinden sich dort - wegen der Höhenunterscheide im Gelände liegen sie im Untergeschoss des Gebäudes - die Eingänge nicht nur für die Kita, sondern auch für die Pfarrbücherei, die derzeit noch am Sandberg untergebracht ist. In den Keller des Gebäudes soll auch das Archiv einziehen. Hiermit vollzieht die Gemeinde den ersten Schritt zu der langfristig angestrebten Konzentration von Gemeindefunktionen rund um St. Gereon. Die Fassade wird in tonfarbenem Klinker ausgeführt, um sich an die Umgebung anzupassen. Eine Abweichung von der Altstadtsatzung bildet das begrünte Flachdach, auf dem Regenwasser versickern soll. Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund vier Millionen Euro.

Die große Eiche an der Franz-Boehm-Straße soll erhalten bleiben. "Ihr Gesundheitszustand wird während der Bauarbeiten überwacht", versichert Neubig. Die Kita wird zwar künftig weniger Außenfläche haben als bisher. "Aber wir haben ja demnächst den Freizeitpark-Spielplatz direkt vor der Tür", so Kita-Leiterin Günter-Ditgens.

(RP)
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