Langenfeld/Solingen Solinger sind gegen Temporeduzierung an der Hardt

Langenfeld/Solingen · Vorschlag aus dem Langenfelder Lärmaktionsplan erhitzt in der Nachbarstadt die Gemüter. Stadtdirektor übt Kritik.

 Nach dem Lärmaktionsplan soll zwischen der Einmündung Landwehr (Bild) und Ohligs generell nur noch Tempo 50 gelten.

Nach dem Lärmaktionsplan soll zwischen der Einmündung Landwehr (Bild) und Ohligs generell nur noch Tempo 50 gelten.

Foto: ati

Eine im Langenfelder Lärmschutz-Gutachten angeregte Tempoverringerung an der Ohligser- und Elberfelder Straße erhitzt zurzeit in Solingen die Gemüter. Die Anfahrt aus der Klingenstadt über Langenfelder Gebiet zur Autobahn A 3 ist trotz des Umbaus der Anschlussstelle immer noch nicht flüssig, da die Arbeiten an der Hardt immer noch auf ihren Abschluss warten. So staut sich zu Stoßzeiten der aus Solingen und Wiescheid kommende Verkehr, obwohl beide Auf- und Abfahrten zur A 3 wieder freigegeben sind.

Geht es nach den Ergebnissen des Langenfelder Lärmaktionsplans (LAP), dann könnte der Verkehr auf diesen östlichen Einfallstraßen in naher Zukunft womöglich auch dann nur mit reduzierter Geschwindigkeit vorankommen, wenn eigentlich kaum Autos unterwegs sind. Das von der Stadt mit dem LAP beauftragte Ingenieurbüro Agus hatte zur Verminderung des an 28 Stellen in Langenfeld deutlich überhöhten Lärmpegels unter anderem vorgeschlagen, das bislang auf einigen Teilstücken des genannten Straßenzugs zulässige Tempo 70 komplett aufzuheben und durchgängig mit Tempo 50 zu regeln. Mehr noch: Mit Rücksicht auf die Anwohner in Wiescheid soll nachts nur Tempo 30 erlaubt werden, bis irgendwann lärmoptimierter Asphalt eingebaut ist.

"Im Detail muss das alles noch durchgeprüft werden", sagt der Langenfelder Stadtplaner Stephan Anhalt. Im November war den Stadtpolitikern der LAP vorgestellt worden, Beschlüsse wurden aber noch nicht gefasst. "Der Grundgedanke, an Lärmbrennpunkten die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu reduzieren, ist ja nicht verwerflich." Verwundert äußerte sich Anhalt über die nun aus dem Solinger Rathaus zu vernehmende Kritik, zumal seine Aufforderung zu einer Stellungnahme bis Ende 2014 von dort unbeantwortet geblieben sei.

Im Solinger Rathaus merkte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter an, dass er bei den Langenfelder Amtskollegen um Fristverlängerung gebeten hatte, weil erst noch die Politik informiert werden musste. Das Votum fiel eindeutig aus: Sämtliche Temporeduzierungen werden von Solinger Seite abgelehnt. Die Auffahrt zur A 3 habe eine zusätzliche Spur bekommen, um die Leistungsfähigkeit für den Verkehr aus Solingen und Langenfeld zu verbessern", so Hoferichter. Eine Temporeduzierung erscheine kontraproduktiv und stehe in keinem Verhältnis zur Bedeutung der L 288 und B 229.

Stattdessen sollte Hoferichter zufolge an den betroffenen Abschnitten auf bauliche Art das Lärmniveau gesenkt werden. "Nichts anderes haben wir in unserer Innenstadt gemacht, um hier eine Reduzierung auf Tempo 30 zu vermeiden."

(RP)
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