Langenfeld Solingen bekommt eine neue Sternwarte

Langenfeld · Die bisherige Einrichtung schließt Ende April. Der Neubau in Ohligs kostet mehr als sieben Millionen Euro.

 Fenster sind zum Teil eingebaut in dem Neubau, der neben dem alten Kugelgasbehälter entsteht.

Fenster sind zum Teil eingebaut in dem Neubau, der neben dem alten Kugelgasbehälter entsteht.

Foto: Stephan Köhlen

Der Rohbau neben dem ehemaligen Kugelgasbehälter der Stadtwerke in Ohligs wächst. Hier soll bis zur Jahreswende das Galileum Solingen entstehen - ein modernes Planetarium im Kugelgasbehälter mit angeschlossener Sternwarte im Neubau. Das Richtfest für das mehr als sieben Millionen Euro teure Bauprojekt wurde Ende September vergangenen Jahres gefeiert. "Wir sind weit, aber noch nicht weit genug", sagte jetzt Frank Lungenstraß, Schatzmeister und Geschäftsführer der Walter-Horn-Gesellschaft, auf Anfrage.

Gleichwohl ist er froh darüber, "dass wir den Neu- beziehungsweise Rohbau in etwa 14 Tagen dicht haben werden". Die Fenster werden derzeit eingearbeitet, die Innenausbaugewerke laufen an. "Auch in der Kugel geht es endlich weiter", sagte Frank Lungenstraß.

Kommt nichts dazwischen, soll in etwa sechs Wochen der Stahlbau in der Kugel durch sein. Auch die Verbindungsbrücken vom Neubau zum ehemaligen Gasbehälter sind fertiggestellt. "Es geht voran, es läuft", betonte der Physiker, "im Augenblick sind wir recht zufrieden mit den Abläufen".

Das war nicht immer so im Verlauf der bisherigen Bauphase. Frostige Temperaturen verzögerten den Baufortschritt, aber zum Teil auch "kreative Zeitvorstellungen" von Handwerkern ließen die Planungen nicht wie gedacht einhalten. Doch solche Probleme, räumt Frank Lungenstraß ein, gehören auf einer Baustelle wohl zum Alltag. Zumal die Betriebe momentan sehr gut ausgelastet seien.

Die Walter-Horn-Gesellschaft blickt nach vorn. Und freut sich darüber, dass der Gründer der Sternwarte nun offiziell Namensgeber der Zufahrt zum Galileum ist. Walter-Horn-Weg 1 heißt die Zufahrt, die von der Tunnelstraße angefahren werden kann. Die zuständige Bezirksvertretung war im Januar einem entsprechenden Wunsch der Gesellschaft nachgekommen. Zudem wird auch der "Planetenweg" hinter dem Galileum zum offiziellen Straßennamen.

Die bisherige Sternwarte an der Sternstraße in Wald soll laut Lungenstraß Ende April geschlossen werden. "Vielleicht veranstalten wir einen kleinen Flohmarkt, um uns von Einrichtungsgegenständen zu trennen, die wir nicht mit in den Neubau nehmen werden", kündigte der Schatzmeister der Walter-Horn-Gesellschaft an. Denn über kleine wie größere Spenden würde sich die Walter-Horn-Gesellschaft nach wie vor sehr freuen, um das Projekt Planetarium finanziell zu stemmen. "Ende Mai müssen wir das Gebäude an der Sternstraße besenrein übergeben. Zu diesem Zeitpunkt können wir aber noch nicht in den Neubau und müssen deshalb das Inventar von der Sternstraße zwischenlagern", sagte Frank Lungenstraß. Er geht davon aus, dass voraussichtlich in den Sommerferien dem Einzug in den Neubau nichts im Wege steht. Und mit Blick auf die Kugel ergänzt er: "Es wird wohl Oktober werden, um zu sagen, jetzt geht es an den Technikeinbau."

Rund 7,2 Millionen Euro soll nach bisherigen Berechnungen das Projekt Galileum kosten. Die Kosten allein für das Gebäude sind mit etwa 5,9 Millionen Euro veranschlagt. 80 Prozent (inklusive Baunebenkosten) werden hier vom Land gefördert. Die Gesamtkosten Technik belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. 2,5 Millionen Euro muss der Bauherr Walter-Horn-Gesellschaft als Eigenanteil selbst aufbringen. Hier ist schon einiges an Spenden und über Sponsoring geflossen.

Lungenstraß geht allerdings zum jetzigen Zeitpunkt von Mehrkosten fürs Bauprojekt aus. "Vielleicht landen wir bei 7,5 bis 7,6 Millionen Euro." Entsprechend höher werde der Eigenanteil. Von daher sagt er: "Weitere Spenden sind mehr als willkommen."

(RP)
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