Langenfelder Experten erklären’s So wird der Balkon zum Solarkraftwerk

Langenfeld · Energieberater erklären, wie sich auf kleinem Raum Sonnenstrom erzeugen lässt. In dem Vortrag geht es um Photovoltaiksysteme, die auch „Mini-Solaranlagen“, „Plug & Play-Solaranlage“ oder „Balkonmodule“ genannt werden.

 Von den Modulen fließt der Strom ins „häusliche Netz“.

Von den Modulen fließt der Strom ins „häusliche Netz“.

Foto: RP/Verbraucherzentrale NRW

Auch, wer nur einen Balkon oder eine Terrasse hat, der kann dort Solarstrom produzieren. Darauf weist die Langenfelder Verbraucherzentrale hin. Ihre beiden Energieberater Florian Bublies und Thomas Bertram halten hierzu an diesem Donnerstag, 30. September, 18 Uhr, einen Kurzvortrag, online über Zoom. Interessierte können sich einwählen unter https://www.energie2020plus.nrw/energie/energie-xpress-strom-vom-balkon-mit-steckersolar-onlineseminar-64170.

Mit einem Stecker-Solargerät Strom erzeugen. Diese kleinen Photovoltaiksysteme werden auch „Mini-Solaranlagen“, „Plug & Play-Solaranlage“ oder „Balkonmodule“ genannt, weil sie sich beispielsweise an die Balkonbrüstung montieren lassen. Um eine „Anlage“ im technischen Sinn handelt es sich dabei aber nicht, sondern eher um ein Strom erzeugendes Haushaltsgerät, unterstreicht die Verbraucherzentrale. „Grundsätzlich erzeugt ein Solarmodul aus Sonnenlicht elektrischen Strom, den ein Wechselrichter in ,Haushaltsstrom’ umwandelt“, erklärt Experte Bublies. Dieser Strom werde direkt mit einem in der Wohnung vorhandenen Stromkreis verbunden. „Im einfachsten Fall stecken Sie dazu einen Stecker in eine vorhandene Steckdose.“

Der Strom aus dem Stecker-Solargerät fließt beispielsweise in die Steckdose am Balkon und von dort zu Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine, die an anderen Steckdosen in der Wohnung eingestöpselt sind. Dabei dreht sich der Stromzähler langsamer. Reicht der Strom vom Balkon nicht für den Betrieb der Haushaltsgeräte aus, fließt einfach Strom vom Versorger aus dem Netz dazu. Wichtig ist laut Bublies, dass alle Stromkreise über einen gemeinsamen Zähler abgerechnet werden.

Ohne Netzanschluss produzieren die Solargeräte keinen Strom. Beim Camping oder im Schrebergarten können die Verbraucher stattdessen sogenannte „Inselsysteme“ mit einer Batterie und einer anderen Art von Wechselrichter nutzen.

Stecker-Solargeräte bestehen meist aus bis zu zwei Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter. Je nach Ausstattung kommen noch weitere Bauteile hinzu. Im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen sind die wesentlich kleineren Stecker-Solargeräte dafür gedacht, dass Privatpersonen sie selbst anbringen, anschließen und direkt nutzen. Auch die Anmeldung beim Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister müssen die Verbraucher selbst vornehmen. „Die Mini-Solaranlagen lassen sich auch einfach entfernen und woanders weiterbetreiben. Sie haben eine Nennleistung von bis zu 600 Watt (0,6 kWp)“, sagt Bublies.

(gut)
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