Ärzte im Dialog So werden Füße in Richrath wieder gesund

Langenfeld · Zehen, Sprunggelenk und Co. müssen im Laufe eines Lebens viel aushalten. Im Langenfelder St.-Martinus-Krankenhaus behandeln Chefarzt Christian Simanski und sein Team Verschleiß und Verletzungen.

 Prof. Dr. Christian Simanski (r.) erläutert einem Patienten anhand eines Fußgelenkmodells, was bei seinem Leiden zu tun ist.

Prof. Dr. Christian Simanski (r.) erläutert einem Patienten anhand eines Fußgelenkmodells, was bei seinem Leiden zu tun ist.

Foto: RP/Barbara Bechtloff

   Die Füße tragen den Menschen durchs Leben, mit Hilfe eines ausgeklügelten Zusammenspiels von Knochen, Gelenken und Muskeln. „Ein Fuß besteht aus 26 Knochen, 27 Gelenken, 32 Muskeln und Sehnen sowie 107 Bändern und muss während eines Tages bei einer 70 Kilo schweren Person bis zu 2520 Tonnen Gewicht tragen. Das entspricht etwa vier ICE-Zügen“, nennt Prof. Dr. Christian Simanski eindrucksvolle Zahlen. Der zertifizierte „Fußchirurg“ ist seit vier Jahren Chefarzt im Richrather St.-Martinus-Krankenhaus. Wer weiß, dass bei jedem Schritt mehr als das Vierfache des Körpergewichts auf die Füße einwirkt, beim Joggen sogar das Neunfache, der wundert sich nicht mehr darüber, dass deutschlandweit rund 160.000 Fuß-OPs pro Jahr durchgeführt werden.

Aus der Belastung können Fehlstellungen und Schmerzen erwachsen, dementsprechend ist Arthrose mit voranschreitendem Alter  oftmals unvermeidbar. Die fit und sportlich älter werdende Gesellschaft mit ihren Ansprüchen an eine hohe Lebensqualität führt  bei 80-jährigen Wanderern, Tennis- oder Golfspielern oder Joggern  zu entsprechenden Verschleißerscheinungen. Bei früheren Generationen, stärker in der Industrie, der Landwirtschaft oder der Hausarbeit tätig, traten die Leiden eher an anderen Stellen des Bewegungsapparates auf.

Die bei Schmerzen oder Einschränkung des Bewegungsvermögens möglichen Hilfen sind vielfältig. Die konservative und operative Entwicklung zur Behandlung brachte in den letzten Jahren viele neue wegweisende Therapien hervor. „Dabei kommt – nach einer erfolglosen konservativen Therapie – sowohl modernsten Operationsverfahren eine entscheidende Bedeutung zu wie auch einer effektiven Physiotherapie und der Einlagen- und Schuhversorgung“, sagt Simanski. Letztere müssten individuell auf den Patienten zugeschnitten sein, um dem gewünschten Leistungs- und Aktivitätsniveau des Betroffenen Rechnung zu tragen, erläutert der 52-Jährige. Im Martinus-Krankenhaus gibt es mit dem Zusammenspiel von Operateuren, dem Therapeuten-Team bis zur Physio die „Lösungen aus einem Guss“, sagt der Chefarzt.

Die Frage, wann die Behandlung beginnen sollte, ist nur individuell zu beantworten. „Viele sagen nach einer erfolgreichen OP, die neue Lebensqualität ermöglicht: ,Hätte ich mich nur eher entschlossen!’“, berichtet Simanski. Zugleich warnt er davor, möglichst lange zu warten und so die pathologischen Veränderungen weiter voranschreiten zu lassen, sodass eine völlige Wiederherstellung des früheren Zustands immer schwieriger wir.

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