Baumberg So soll die neue Kniprodeschule aussehen

Baumberg · Die Pläne, über die die beiden zuständigen Fachausschüsse heute beraten, sehen einen zweigeschossigen Flachbau mit viel Glas vor. Das neue Gebäude mit Mensa soll das rund 100 Jahre alte gelbe Schulhaus mit den Weltkugeln ersetzen.

 Das von den Planern im Rathaus vorgesehene neue Schulgebäude (l.) soll an den 50er-Jahre-Bau angedockt werden. Während der Bauzeit wird zum Teil in Containerräumen unterrichtet.

Das von den Planern im Rathaus vorgesehene neue Schulgebäude (l.) soll an den 50er-Jahre-Bau angedockt werden. Während der Bauzeit wird zum Teil in Containerräumen unterrichtet.

Foto: HHS

Die Baumberger können sich auf einen neuen Anblick am Kreisverkehr Monheimer-/Berghausener Straße gefasst machen: Zwar muss der Abriss des gut 100 Jahre alten Schulhauses mit den Weltkugeln auf der gelb verputzten Fassade erst noch beschlossen werden, aber dass es so kommt, daran bestehen nach den Ausführungen der Verwaltung kaum Zweifel: "Die Winrich-von-Kniprode-Schule braucht mehr Raum", sagt Michael Lobe, Chef des städtischen Gebäudemanagements, und weiß sich darin mit Schulamtsleiter Peter Heimann einig.

 Das rund 100 Jahre alte Schulhaus mit den Weltkugeln auf der gelben Fassade soll dem Neubau weichen und abgerissen werden.

Das rund 100 Jahre alte Schulhaus mit den Weltkugeln auf der gelben Fassade soll dem Neubau weichen und abgerissen werden.

Foto: Matzerath

Die Pläne, die die Verwaltung heute in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Jugendhilfe sowie Schule und Sport (17 Uhr, Ratssaal) vorlegen wird, sehen einen modernen zweigeschossigen Bau mit Flachdach und Glas vor.

Rund drei Millionen Euro will die Stadt investieren, um Baumbergs katholische Grundschule mit einer Mensa und einem größeren und vielseitigeren Raumprogramm auszustatten. Grund ist vor allem die Entwicklung hin zum Ganztagsbetrieb: Etwa 60 Prozent der 233 Kniprode-Schüler nehmen laut Hei-mann bereits am Offenen Ganztag (OGS) teil, und es dürften künftig noch mehr werden. Hinzu kommt die "Inklusion" - die Eingliederung von Förderschülern in Regelschulen. Zwar zieht die Verwaltung hier für die Kniprode-Schule eine klare Grenze: Für schwere Formen von Behinderungen, die besonderer Einrichtungen wie etwa Therapieräume bedürfen, seien "am Standort keine Räume darstellbar", heißt es in der Vorlage, die auf "Schwerpunktschulen" verweist. Doch soll auch an der Kniprode-Schule "ein Großteil inklusiver Belange abgedeckt werden". Dazu zählen vor allem Rückzugs- und Kleingruppenräume für die Arbeit mit lernbehinderten oder verhaltensauffälligen Kindern.

"Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir die Wahl", sagt Lobe: entweder ein viertes Gebäude neben dem Weltkugel-Schulhaus, dem Zubau aus den 1950er Jahren und dem OGS-Neubau von 2010 - oder Abriss des alten Schulhauses und Bau eines neuen als Anbau an den 50er-Jahre-Trakt. "Die vier Klassenräume des alten Schulhauses sind nach heutigen Maßstäben mindestens ein Fünftel zu klein, der Brandschutz wäre ein Fass ohne Boden, und ein viertes Gebäude würde für eine Schule mit nur acht Klassen zu weiterer Unübersichtlichkeit und natürlich deutlich weniger Schulhof führen", nennt Lobe die Argumente, die in seinen Augen gegen einen Erhalt des Weltkugel-Hauses sprechen.

Gebäudemanagement und Schulamt im Rathaus haben sich deshalb schon entschieden: für einen Neubau nach einem Entwurf der Architekten Hegger, Hegger, Schleiff (HHS, Kassel). Der sieht eine Mensa vor (105 Quadratmeter) nebst Küche (60 qm) sowie vier Klassen- und zwei OGS-Räume (je 60 qm). Mobile Trennwände sollen letztere multifunktional nutzbar machen, ob für (etwa inklusive) Zwecke im Unterrichtsbetrieb oder bei der Ganztagsbetreuung am Nachmittag. "Die wichtigsten Vorteile dieser Lösung: Wir bekommen deutlich mehr Nutzfläche auf nur unwesentlich mehr umbautem Raum. Und wir verringern dank eines gemeinsamen Eingangs für Neubau und 50er-Jahre-Bau die Zahl der Gebäude auf zwei", wirbt Lobe für die Pläne aus dem Rathaus.

Verwirklicht werden sollen sie im kommenden und im darauffolgenden Jahr. Die Eröffnung des neuen Schulgebäudes ist für Sommer 2016 vorgesehen, zum Schuljahresbeginn 2016/17. Weitere Beratungen des Projekts sind für den 26. November und 3. Dezember terminiert (Planungs- sowie Haupt- und Finanzausschuss). Die endgültige Entscheidung soll der Stadtrat am 17. Dezember treffen.

Mit den veranschlagten 3,07 Millionen Euro zählt der Kniprode-Neubau zu den größeren Projekten des Monheimer Schulmodernisierungsprogramms dieses Jahrzehnts. Kostenvolumen insgesamt: mehr als zehn Millionen Euro.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort