Monheim So macht sich die VHS fit für die Zukunft

Monheim · Konzept der Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement: Zweiten Bildungsweg und Berufsbildung ausbauen.

 Vinicius (Mitte) bereitet mit anderen Schülern seinen Realschulabschluss bei der Volkshochschule Monheim vor. Neben Schulabschlüssen stehen unter "Ausbildung" auch Integration und Berufsvorbereitung im Programm.

Vinicius (Mitte) bereitet mit anderen Schülern seinen Realschulabschluss bei der Volkshochschule Monheim vor. Neben Schulabschlüssen stehen unter "Ausbildung" auch Integration und Berufsvorbereitung im Programm.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Volkshochschule (VHS) Monheim setzt auf zwei Standbeine, um sich fit für die Zukunft zu machen:

Allgemeinbildung Hierzu zählt das bewährte Programm mit gesellschaftlichen Themen, Fremdsprachen, Gesundheit und Familie. "Der Bereich ist gut so wie er ist. Hier liegen wir stundenmäßig weit über dem Soll", sagt Sonja Baumhauer, städtische Bereichsleiterin Kultur und Bildung. Einzige Änderung: "Da wir mit der Kunstschule personell und räumlich sehr gut ausgestattet sind, ziehen wir die zuletzt nur noch wenig nachgefragten kreativen Kurse dorthin rüber."

Ausbildung Sie fächert sich bei der VHS Monheim in die Fachbereiche Schulabschlüsse, Integration und Berufsqualifizierung auf. "Der Bedarf nach EDV-Kursen ist weg, sie werden künftig nur noch in Verbindung mit berufsbildenden Kursen angeboten", so Baumhauer.

Diese Schwerpunkte hat die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) in ihrem Konzept zur "innovativen und bedarfsgerechten" Entwicklung des VHS-Angebots empfohlen. Die Gutachter haben darin deren künftige Ausrichtung auf die fünf strategischen Ziele der Stadt abgestimmt. So heißt es, dass die VHS im gesellschaftspolitischen Bereich aktuelle Themen aufgreife. Die Exkursionen mit naturbildenden Inhalten unterstützten das Ziel Tourismus. Und die neue Entgeltordnung erlaube, dass Sprachen künftig auch in Kleingruppen unterrichtet werden können, sagt Baumhauer.

Bei Gesundheit/Prävention gibt es eine Arbeitsteilung zwischen VHS und Sportvereinen, erstere konzentriert sich auf Frauen- und Präventionssport, Vereine auf Reha-Sport.

Im Zweiten Bildungsweg für Menschen, die Hauptschulabschlüsse nachholenoder verbessern wollen, bietet die VHS 100 Plätze. Während dieser früher vor allem von älteren "Aussteigern" besucht wurde, ist das Klientel jetzt zwischen 16 und 18 Jahren alt. Weil die Jugendlichen oft besondere familiäre, Sucht- und Lern-Probleme mit sich bringen, ist laut VHS die Abbrecherquote sehr hoch. So gab es in den letzten zehn Jahren nur 525 Abschlüsse. Da dieser Zweig mit Abendschulen oder Berufskollegs in Konkurrenz steht, müsste er , so die Gutachter, "professioneller und flexibler" gestaltet werden und sich mehr an der Lebenswelt der Schüler orientieren.

Der Bereich Integration hat sich im Vergleich zu 2007 verfünffacht -gemessen an den Unterrichtsstunden. Ziel ist, diese Migranten in den Zweiten Bildungsweg oder eine Berufsqualifizierung zu überführen.

Bisher schult die VHS bei der Berufsbildung vor allem für die Kindertagespflege und das Montessori-Diplom; dies übernimmt sie für das Jugendamt der Stadt. Seit Mai darf sie grundsätzlich auch Arbeitsqualifizierungskurse umzusetzen. Die VHS soll hierbei möglichst mit der von Monheim, Langenfeld und Hilden getragenen Initiative Bildung ³ kooperieren.

Ganz grundsätzlich merken die Gutachter an, dass die VHS kundenorientierter arbeiten und etwa "modulare Weiterbildungsketten" bieten sollte. So sollte ein Schulabschluss in einen Qualifikationskursus münden. Das erfordere ein fachbereichsübergreifendes Arbeiten in der VHS. Insgesamt müsse die Bildungseinrichtung ein Qualitätsmanagement einführen - nicht nur, weil etwa die qualitativen Anforderungen im Zweiten Bildungsweg gestiegen sind, sondern weil dies die Geldgeber erwarten. Die Konsequenz, so die Gutachter, ist, dass der Stellenplan der VHS mittelfristig ausgebaut werden muss.

(RP)
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