Monheim Senioren gestalten ihre Freizeit aktiv

Monheim · Über 200 Baumberger kamen zum Auftakttreffen der Zwar-Gruppe ins Bürgerhaus. Am Mittwoch ist der nächste Termin.

 In der Gemeinschaft der Zwar-Gruppe können lang gehegte Jugendträume im Alter noch wahr werden. Darauf arbeiten die rund 200 Teilnehmer der Gründungsveranstaltung hin.

In der Gemeinschaft der Zwar-Gruppe können lang gehegte Jugendträume im Alter noch wahr werden. Darauf arbeiten die rund 200 Teilnehmer der Gründungsveranstaltung hin.

Foto: Matzerath

Damit die Rente die Bürger hierzulande nicht kalt erwischt, gibt es die so genannten Zwar (zwischen Arbeit und Ruhestand)-Gruppen in immer mehr Gemeinden. Jetzt fand das erste Treffen der Menschen von 55 bis 65 Jahre im Baumberger Bürgerhaus statt - mit dem Ziel, die zu vernetzen, die schon im Ruhestand sind oder kurz davor stehen, damit sie nach dem Berufsende nicht in ein großes schwarzes Loch ohne Kontakte fallen.

Schon Mutter Theresa habe gesagt: "Die größte Geißel des Menschen ist die Einsamkeit" zitierte Uwe Bahr aus Baumberg auf dem Podium im Bürgerhaus die Ordensschwester und Missionarin aus Indien, die ihr Leben Kranken und Sterbenden widmete.

Nun waren die über 200 Interessenten, die zur Auftaktveranstaltung gekommen waren, alles andere als hinfällig. Sie waren fit, vital und voller Lebensfreude und Ideen für eine Zukunft ohne den täglichen Job. Der Gedanke, gemeinsam in neuen Interessengruppen und ganz ohne Vereinszwang, zu paddeln, zu boulen, zu kochen, zu wandern, neue Menschen kennenzulernen, junge Leute zu unterstützen, Kultur zu erleben oder sich vielleicht auch ehrenamtlich zu engagieren, war für viele der aktiven Teilnehmer bestechend.

Ute Schünemann-Flake von der Zwar-Zentralstelle in Dortmund musste nicht lange bohren, um von den Anwesenden zu erfahren, dass die Freiheit nach einem langen Berufsleben etwas Wunderschönes sei. Dass diese aber mit Sinn gefüllt werden müsse. "Ohne Sinnhaftigkeit ist dieser Abschnitt des Lebens nur ein langweiliges Vertrödeln der Zeit", warnte der ehemalige Leiter der Peter-Ustinov-Gesamtschule, Michael Schlemminger-Fichtler.

Ute Schünemann-Flake machte klar, dass in der Gemeinschaft der Zwar-Gruppe lang gehegte Jugendträume im Alter noch wahr werden können. In einer Nachbarstadt hätte sich ein halbes Dutzend Menschen gefunden, deren Traum es immer gewesen sei, zur See zu fahren. Die Herrschaften hätten sich ein altes Schiff gekauft , es restauriert und sie seien nun allesamt dabei, ihre Segelscheine zu machen.

Sie forderte die Zuhörer im Bürgerhaus auf, Wünsche zu nennen, die mit den passenden Kontakten eventuell zu realisieren seien. Letztlich entwickelten sich durch die Vernetzung auch Nachbarschaftshilfen, eine Art Tauschbörse der Talente, mit der man einander unterstützen könne. Letztlich sei es das angestrebte Ziel, den Menschen nach ihrem Job ein möglichst langes, zufriedenes und auch eigenständiges Lebens mit hoher Lebensqualität zu erhalten.

Über ihre Pläne, Aktivitäten und Treffen bestimmen die Zwar-Gruppen-Mitglieder selbst. Natürlich können sich auch Menschen außerhalb der Altersspanne 55 bis 65 Jahre dafür melden. Das nächste Treffen der Interessierten in Kleingruppen am Mittwoch, 19. Oktober, 19 Uhr im Bürgerhaus Baumberg (Humboldtstraße 8) stattfinden.

(RP)
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